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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Jon muss sich den aus dem Totenreich zurückgekehrten Mördern seiner Schwester stellen, die es nun auf seine Tochter abgesehen haben.

Kritik

Manchmal kommen sie wieder…selbst Stephen King-Verfilmungen, zu denen der Meister selbst nie eine literarische Fortsetzung verfasste. Ob nun Brennen muss Salem, Carrie – Der Satans jüngste Tochter, Kinder des Zorns oder Friedhof der Kuscheltiere, sie alle bekamen einen oder gar mehrere weitere Teile spendiert, die – wen wundert’s? – in der Regel nicht viel taugen (bis auf Carrie waren ja selbst die Originale verzichtbar). So auch Manchmal kommen sie wieder. Die Adaption einer bereits 1974 erstmals veröffentlichten Kurzgeschichte wurde 1991 eigentlich nur für TV und Video gedreht, in Deutschland bekam sie sogar einen Kinostart. Der große Erfolg der vorher gelaufenen Friedhof der Kuscheltiere und Misery machte es wohl möglich, ein Hit war dieser Film allerdings nicht. Aber wen juckt das schon, wenn man die Grundprämisse mit neuen Figuren kinderleicht nochmal neu verwursten kann? Somit kamen sie 5 Jahre später tatsächlich wieder, diesmal allerdings auch hier Direct-to-Video, wo er auch (maximal) hingehört.

Neue Gesichter, alter Plot: Wieder kehrt ein Mann (Michael Gross, Im Land der Raketenwürmer) nach Jahrzehnten in seine alte Heimatstadt zurück, in der sich einst Grausiges zutrug. Damals wurde seine 18jährige Schwester von drei Halbstarken bei einem satanischen Ritual ermordet. Als kleiner Junge konnte Jon sie zwar ins Jenseits befördern, doch dort halten sie es nun nicht mehr aus. Ihr Anführer Tony (Alexis Arquette, Eine Hochzeit zum Verlieben) macht den Anfang und sich an Jon’s bald volljährige Tochter Michelle (Hilary Swank, Million Dollar Baby) ran. Denn es gilt noch etwas zu Ende zu bringen, bei dem er vor langer Zeit gestört wurde. Dämonische Blutmessen gab es zwar im Original nicht, sonst bewegt man sich bei diesem lust- und ideenlosen Sequel auf dem erprobten und ausgetrampelten Pfad des auch schon nicht berauschenden Erstlings. Dieser konnte immerhin noch auf die ursprüngliche Geschichte von King zurückgreifen, die Fortsetzung hat nicht mal ein brauchbares Fundament.

Die Besetzung ist ganz in Ordnung, wobei einem spezielle die spätere, zweifache Oscarpreisträgerin Hilary Swank eigentlich leidtun müsste. Ihre Figur ist so miserabel geschrieben, dass sie an manchen Stellen rüberkommt als wäre sie geistig zurückgeblieben („Er hat mir eine Uhr geschenkt“). Alexis Arquette wiederum gibt sich redlich Mühe und übertreibt bei seiner/ihrer Darstellung hingebungsvoll wie in einer Travestieshow, das hat schon wieder was. Wenn man das schon nicht ernst nehmen kann, dann auch bitte mit etwas Humor. Sonst gibt es nicht viel zu lachen und erst recht nicht zu fürchten, außer man hat Angst vor lächerlichen Nebenfiguren aus der Klischee-Abfalleimer, wie den verwirrten Priester der immer nur in theatralischen Warnungen spricht und im Keller seiner Kirche seit Ewigkeiten vor sich hin spinnt, anstatt mal selbst aktiv zu werden oder eine hellseherisch begabte Freundin, deren außergewöhnliches Talent ihr außergewöhnlich wenig hilfreich ist und genau dann, wenn es mal nützlich wäre scheinbar auf dem Nachtisch liegen geblieben ist, schon ärgerlich so was.

Vorhersehbar, voller kleiner Schludrigkeitsfehler (auf einem Foto wird der 13jährige Jon gezeigt, der nicht ansatzweise so aussieht wie der Junge, der ihn in den Rückblenden spielt), auf dürftigem VHS-Niveau produziert, lediglich die Effekte sind an einigen Stellen – für die Verhältnisse – gar nicht so schlecht. An so was muss man sich schon hochziehen, wenn denn krampfhaft etwas Positives gefunden werden soll. Ein (mal wieder) unnötiger und von jedweder Kreativität befreiter Ladenhüter, der sich mit dem Namen Stephen King schmückt, obwohl der damit praktisch nichts zu tun hat. Auch ein Grund dafür, dass die „echten“ Verfilmungen einen viel schlechteren Ruf genießen, als sie eigentlich verdienen. Für Easteregg-Sammler (ob beabsichtigt oder nicht lässt sich gar nicht sagen): Beim ersten Todesfall spielt eine Schweinestatur (wie im Finale aus Misery) eine entscheidende Rolle und einen Nebenfigur ist ein sehr einfach gestrickter Kerl mit seinem Rasenmäher. Nicht der gleiche wie in Der Rasenmähermann, aber eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich kaum leugnen. Aber bei der minderwertigen Qualität des Films könnte das wirklich purer Zufall sein.

Fazit

Beinah mehr Remake als Fortsetzung einer eh schon unterdurchschnittlichen Adaption einer der weniger relevanten, frühen Kurzgeschichten von Stephen King. Das Niveau dürfte angesichts dieser niederschmetternden Tendenz kaum überraschen. Mit geringem B-Horror- und B-Promi-Bonus gerade noch zu ertragen, Zeitverschwendung bleibt der Mist aber natürlich trotzdem.

Kritik: Jacko Kunze

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