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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Matthias und Maxime sind schon seit ihrer Kindheit beste Freunde und können sich gar nicht vorstellen, plötzlich getrennte Wege zu gehen. Doch das Erwachsenwerden bedeutet Veränderung und so zieht es Maxime für längere Zeit nach Australien. In den Tagen vor seiner Abreise führt es die beiden im Kreis ihrer Freunde von einer Party zu nächsten. Als eine ihrer Freundinnen, eine Filmstudentin, für ihren neuesten Kurzfilm noch zwei Schauspieler sucht, werden Matthias und Maxime kurzerhand und nicht ganz gegen ihren Willen engagiert. Der Knackpunkt des Ganzen? Die beiden müssen sich vor der Kamera küssen und dies bringt plötzlich alles ins Wanken.Ungeahnte und unterdrückte Gefühle erwachen, die die beiden vor Entscheidungen und Herausforderungen stellen, die unüberwindbar scheinen. Denn während Matthias sich krampfhaft gegen seine Gefühle zu wehren versucht, verliert Maxime mehr und mehr die Hoffnung, Matthias noch näher zu kommen bevor sie der Ozean endgültig trennt. Gibt es für die beiden doch noch ein Happy End?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Am Anfang bedient sich der Regisseur der Found Footage Technik samt verwackelter Kameraführung. Als Erklärung hierfür dient die Tatsache, dass Erika (Camille Felton) einen Film für die Filmhochschule dreht und vermutlich  selbst  hinter den Aufnahmen steckt. Die Figur der Erika wirkt wie eine Karikatur einer glaubwürdigen Figur. Es ist offensichtlich, was der Regisseur mit dieser Figur erreichen wollte, nämlich die Kritik an der Generation Instagram, aber mit dieser Intention schießt er weit übers Ziel hinaus. Er lässt Erika viele Anglizismen verwenden, um die Jugend von heute auf die Schippe zu nehmen (der Film ist im Original auf Französisch). Es wirkt im Gesamtergebnis jedoch zu unecht,  zu gekünstelt und zu unglaubhaft. Um es passenderweise mit Anglizismen auszudrücken, könnte man Erikas Darbietung mit „too much“ und „overacting“ beschreiben.

Während Camille Felton in ihrem Schauspiel zu sehr übertreibt, könnte die Hauptfigur Matthias, gespielt von Gabriel D'Almeida Freitasruhig eine Schippe drauflegen. D'Almeida Freitas wirkt während des ganzen Films hölzern und spielt sich nur von einer Szene zu nächsten, ohne die wahre Intention seiner Figur im Blick zu behalten. Als hätte ihm jemand gesagt, dass er in dieser Szene traurig dreinblicken sollte, ohne, dass der Schauspieler es überhaupt verinnerlicht hat, wieso er traurig aussehen sollte. In den meisten Szenen sieht er nachdenklich aus, wobei man als Zuschauer völlig im Dunkeln gelassen wird, worüber er gerade nachdenkt.

Der einzige Wink, den man erhält, ist, dass Matthias und Maxime sich zuvor für Erikas Film küssen sollten. Dieser Kuss wird dem Zuschauer gar nicht gezeigt. Es wird direkt vor dem Kuss ausgeblendet. Danach folgen sehr viele nachdenkliche Szenen mit Matthias. Aber weder verstohlene Blicke Richtung Maxime, noch sonst irgendetwas. Die beiden Protagonisten sehen sich eigentlich gar nicht und ihre Beziehung zueinander wird auch  nicht richtig dargestellt. Man ahnt, dass sie Freunde sind, weil sie am Anfang des Films mit ihrer Clique zusammen „abhängen“, aber man merkt überhaupt nicht, dass  mehr dahintersteckt, weil man eben ihre Vorgeschichte nicht kennt. Matthias wirkt nicht nur in seiner Clique, sondern im gesamten Film als Fremdkörper und ist äußerst unsympathisch. 

Man merkt übrigens den beiden Hauptfiguren überhaupt nicht an, dass sie Zuneigung füreinander empfinden. Maxime (Xavier Dolan, Es - Kapitel 2) scheint auch nur sein Leben zu führen und Vorkehrungen für seine baldige Abreise nach Australien zu treffen. Er spielt seine Rolle als verantwortungsvoller Sohn für eine drogensüchtige Mutter sehr glaubhaft. Was jedoch seine Beziehung zu Matthias angeht, sie ist einfach nicht existent. Die Auflösung kommt erst, nachdem sich die Handlung zäh über eineinhalb Stunden gezogen hatte. Nach einem Streit kommt es schließlich zu einer Kussszene zwischen den Protagonisten, die wie aus dem nichts zu kommen scheint. 

Als Zuschauer hätte man sich irgendeine vorherige Entwicklung, zumindest eine Andeutung in diese Richtung gewünscht. Doch Matthias & Maxime tut dem Zuschauer nicht diesen Gefallen. Der Film schleppt sich mühevoll bis zu der Auflösung und gleicht eher einer Parade nachdenklicher, aber völlig inhaltsleerer Close-ups von Matthias, die irgendwann mal ohne jegliche Vorwarnung in eine Kussszene übergehen. Eine Kussszene vermag  jedoch nicht die fehlende Darstellung der Intimität und Sympathie auszugleichen.

Hinter der kunstvollen Fassade bleiben die Gefühle leider völlig auf der Strecke. Im Film werden jedoch mehrere interessante Stilmittel verwendet, wie ein direkter Blick in die Kamera, das Filmen von außen durch das geöffnete Fenster in den Raum hinein und die Montageszenen im Zeitraffer. Auch der Schauspieler Harris Dickinson (Maleficent 2), der McAfee spielt, glänzt in seiner Rolle als überheblicher Anwalt. Er schafft es innerhalb kürzester Zeit, in der er auf der Leinwand erscheint, das Publikum für sich einzunehmen. Bemerkenswert ist auch, dass Xavier Dolan nicht nur Maxime spielte, sondern auch das Drehbuch schrieb, die Regie führte, den Film selbst geschnitten hatte und auch noch Produzent war. Das ist natürlich eine Leistung, die gewürdigt werden muss, die aber die Schwächen des Films nicht auszugleichen vermag.

Fazit

"Matthias & Maxime" ist ein Film, der deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt und sich in vielen nachdenklichen, aber völlig inhaltsleeren Szenen verliert. Es existiert kein roter Faden, der den Zuschauer durch den Film führt und die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten verstehen lässt. Ein Film der sich die Latte für den anspruchsvollen, künstlerischen Film zu hochsetzt und sich selbst gesetzte Ziele nicht erreicht, unter anderem aufgrund der hölzernen Darbietung von Gabriel D'Almeida Freitas (Matthias) und der Schwächen des Drehbuchs.

Kritik: Yuliya Mieland

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