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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Achtzehn Jahre nach dem Vietnamkrieg wird Ex-Elitekämpfer Robert McBain im Fernsehen Zeuge, wie sein ehemaliger Lebensretter in Kolumbien von Mitgliedern der regierenden Militär-Junta brutal exekutiert wird. Dieses Verbrechen schreit nach Rache und McBain ist seinem Freund noch einen großen Gefallen schuldig. Da trifft es sich gut, dass es sich bei den Herrschenden in Kolumbien ohnedies um eine kriminelle Bande von Kokaindealern handelt. So sammelt McBain alte Kameraden um sich und zieht mit seinem Team schwerbewaffnet - das US-Militär unterstützt ihn augenzwinkernd - nach Mittelamerika, um dort eine Revolte zu entfachen und den Mächtigen den Garaus zu machen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es besteht und bestand eigentlich nie ein Zweifel daran, dass Christopher Walken (Catch Me If You Can) ein Schauspieler von besonderer Güteklasse ist. Walken, dieses Jahr 75 Jahre alt geworden, gehörte zu jenen Darstellern, die einen Film gerne mit ihrer bloßen Präsenz aufzuwerten vermochten, eben er sich augenscheinlich in jedem Setting heimisch fühlen konnte. McBain von James Glickenhaus (The Exterminator) liefert nun allerdings einen Gegenbeweis dafür, dass auch ein Christopher Walken nicht immer die halbe Miete für das Gelingen einer Produktion ist. Hier nämlich soll der Oscar-Gewinner aus New York zum knallharten, mit äußerster Brutalität in seiner wutschnaubenden Entschlossenheit vorgehenden Action-Star stilisiert werden. Das Ergebnis ist ernüchternd, jedoch nicht nur aufgrund von Walkens Persona, die hier oftmals einem echten Antikörper gleichkommt.

Ein mindestens genauso großes, eher noch schwerwiegendes Problem wie die Fehlbesetzung von Christopher Walken, ist das inszenatorische Unvermögen des Regisseurs Glickenhaus, der hier dem Versuch nacheifert, das rustikale, mit die Nasenhaare restlos versengendem Stallgeruch ausgestattete Söldner-Kino der 1980er Jahre zu emulieren. Alles beginnt, wie soll es auch anders sein, in den letzten Tagen des Vietnamkriegs, in dem der Gefangene McBain von dem Ranger Santos (Chick Vennera, Milagro - Der Krieg im Bohnenfeld) gerettet wird, um einige Jahre später im Fernsehen dann mitanzusehen zu müssen, wie sein alter Freund und Lebensretter im Zuge einer Erhebung gegen die Regierung in Kolumbien vom hiesigen Präsidenten vor laufenden Kameras hingerichtet wird. Was das bedeutet, ist natürlich klar: Rache. Und zwar auf die ganz harte Tour, mit großkalibrigen Waffen, Flugzeugen und hochexplosiver Pyrotechnik.

Natürlich ist McBain zu keiner Sekunde wirklich ernstzunehmen, dafür gibt sich die Regie zu dilettantisch, Christopher Walken zu schlafwandlerisch und das Drehbuch zu idiotisch, sollen die Ausschreitungen in Kolumbien, die McBain im Hawaiihemd schließlich anführt, um den teuflischen Präsidenten auszuknipsen und dem unterjochten Volk eine Aussicht auf Freiheit geben, doch letztlich nichts anderes darstellen als einen waschechten Stellvertreterkrieg, der das Versagen der Vereinigten Staaten in Südostasien ein Stück weit vergessen macht. In seiner dümmlichen Schlichtheit, irgendwie inmitten der handgemachten Kolportage, die an Cannon erinnert, und der blödsinnigen Erlöser- respektive Heldenverehrung, vermittelt McBain zuweilen dann doch den tumben Unterhaltungsfaktor, der es dem Zuschauer ermöglicht, dem Geschehen durch Feuer, Qualm und Blut zu folgen: Da wird dann auch mal mit der Handfeuerwaffel von einer Flugzeugkanzel in die gegenüberliegende geschossen – natürlich ganz treffsicher in den Kopf des feindlichen Piloten.

Fazit

Dämliches, uninspiriertes und untalentiert inszeniertes 80s-Actionkino, welches sich irgendwie in die 1990er Jahre verirrt hat – und selbst dort schon ungemein antiquiert wirkt. Christopher Walken ist fehlbesetzt als knarziger Actionheld, das Drehbuch versucht sich an einer Ausbesserung des Scheiterns in Vietnam und stellt sich konsequent selbst bloß und James Glickenhaus unterstreicht ein weiteres Mal, warum es für ihn nie zu mehr als zu tumben B-Movie gereicht hat. In seiner hirnrissigen Schlichtheit aber schafft es "McBain" zuweilen dann doch gelegentlich Kurzweil zu generieren.

Kritik: Pascal Reis

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