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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Diane ist eine bekannte Anwältin, die schon seit drei Jahren geschieden ist. Als sie ihr Handy verliert, wird sie von dem Finder kontaktiert. Der Mann heißt Alexandre und ist ein Charmeur und perfekter Gentleman. Sie verabreden sich für den nächsten Tag, doch das Treffen birgt für Diane eine große Überraschung, denn Alexandre ist kleinwüchsig. Doch Diane will sich davon nicht beeinflussen lassen und erlebt schon bald die beste Zeit ihres Lebens.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn das Telefon einer blonden Schönheit klingelt und eine selbstbewusste, charismatische Männerstimme etwas von einem verlorenen Handy erzählt und dabei unverhohlenes Interesse an einer persönlichen Begegnung bekundet, befinden wir uns mitten in einer klassischen Wohlfühlromanze. Das anfängliche Misstrauen und Desinteresse der Dame fällt in sich zusammen, bevor man einmal zu blinzeln vermag. Eigentlich hatte sie nicht vor, sich in ein neues Liebesabenteuer zu stürzen, aber sie kann der Versuchung nicht widerstehen und will eben auch ihr Handy zurückhaben. Der Kitzel des Unbekannten beflügelt in diesem Moment nicht nur die blonde Schönheit, sondern auch den romantikbegeisterten Zuschauer. Womit jedoch beide nicht gerechnet haben, ist die Tatsache, dass die wohlklingende Stimme einem knapp 1,40 m großen Mann gehört. Das ist dann aber auch ungefähr der einzige Moment in Laurent Tirards französischem Remake der argentinischen Komödie Corazón de léon, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers kurzfristig einfangen kann.

Dabei widmet sich der Film einer ernstzunehmenden Thematik, indem er das Schicksal eines Mannes beschreiben will, der in körperlichen Merkmalen von der Norm abweicht und mit massiven Vorurteilen seiner Mitmenschen zu kämpfen hat. Mein ziemlich kleiner Freund stellt Alexandre (Jean Dujardin) als makellosen Menschen dar, der durch seinen beruflichen Erfolg, seine interessanten Hobbys und seine perfekte Persönlichkeit der große Fang für jede Frau auf der Suche nach einem Partner ist – wäre da nicht seine Körpergröße. So gaukelt der Film nicht nur die Größe seines Hauptdarstellers vor – Jean Dujardin ist in Wirklichkeit 1,82 m groß –, sondern macht mit dieser Realitätsferne auch deutlich, dass er die Thematik nicht ernst nimmt. Der Film setzt sogar noch einen oben drauf, indem er mit Vorliebe den kleinen Mann in Situationen zeigt, die ein Lachen beim Zuschauer provozieren wollen: Ob er ein ums andere Mal vom Hund seines Sohnes überrannt wird, beim Staubsaugen Mühe hat oder zum hundertsten Mal in einem großen Sessel mit den Füßen baumelt, schien den Machern wichtiger zu sein als eine dringliche Hinterfragung von Vorurteilen.

Bei ihrem ersten Treffen muss Alexandre um das Interesse von Diane (Virginie Efira) kämpfen. Er ist auf der Suche nach einer Beziehung und hat es mit einer Frau zu tun, die nicht leicht zu überzeugen ist. Aber da ist ja auch noch seine Körpergröße. Die einzige Möglichkeit, um diesen menschlichen Makel zu kompensieren und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, besteht für den Film darin, Diane auf einen spontanen Fallschirmsprung aus einem Flugzeug einzuladen. Denn kleine Männer haben, so wird es hier vermittelt, keine andere Wahl, als psychologische Tricks anzuwenden, um bei Frauen landen zu können. So schnallt Alexandre sich Diane um den Bauch und hofft, dass sie die durch Angst ausgelöste körperliche Erregung beim Sprung in die Tiefe unbewusst als Verliebtheit interpretiert.

Virginie Efira und Jean Dujardin zeigen getrennt betrachtet eine sympathische Präsenz, sodass man ihnen keinen Vorwurf machen kann. Dass die Beziehung zwischen den beiden Figuren nicht vollends funktioniert, liegt an der künstlichen Verkleinerung Dujardins, die jegliches Harmonisieren im Keim erstickt. Mein ziemlich kleiner Freund mag den herkömmlichen Ansprüchen einer romantischen Komödie entsprechen und für lockere Unterhaltung sorgen, scheitert aber an seiner Respektlosigkeit gegenüber dem Thema.

Fazit

Es ist offensichtlich, dass die Macher des französischen Remakes „Mein ziemlich kleiner Freund“ sich weniger mit dem Zollstock und der manipulierten Größe Jean Dujardins hätten beschäftigen sollen als mit einer respektvollen Aufarbeitung des Themas. Die luftig-leichte Atmosphäre der romantischen Komödie und das gut aufgelegte Darstellerpaar können nicht über die misslungene Intention des Films hinwegtäuschen. Dieser Film ist so falsch wie die vorgetäuschte Größe seines Hauptdarstellers.

Kritik: Jonas Göken

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