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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seit dem Tod seines Bruders Tom vor einem Jahr steckt Jack (Mark Duplass) in einer Krise. Seine beste Freundin Iris (Emily Blunt) – die eine Zeit lang mit Tom liiert war – schlägt ihm deshalb vor, ein paar Tage ganz allein im Ferienhaus ihrer Familie zu verbringen, um in Ruhe nachdenken zu können. Als Jack in dem Haus (welches sich auf einer kleinen Insel befindet) ankommt, hält sich dort jedoch bereits Iris’ Halbschwester Hannah (Rosemarie DeWitt) auf, die sich kürzlich von ihrer langjährigen Lebenspartnerin getrennt hat. Die beiden betrinken sich – und schlafen schließlich miteinander. Als Iris am nächsten Morgen vor der Tür steht, um Jack zu überraschen, verkomplizieren sich die Dinge – denn jeder hat hier etwas vor den anderen zu verbergen…

Kritik

Der deutsche Verleihtitel des Werks von Writer/Director Lynn Shelton lehnt sich offensichtlich an „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ an – doch mit der chaotischen Ben-Stiller-/Robert-De-Niro-Comedy hat dieser Film (der im Original „Your Sister’s Sister“ heißt) weder dramaturgisch noch inszenatorisch etwas gemein. Auch handelt es sich hier nicht um eine traditionelle RomCom – obschon romantische und komödiantische Elemente vorzufinden sind. „Meine beste Freundin, ihre Schwester und ich“ ist ein Indie-Movie, das ganz klar character driven ist: Es geht um die seelische Verfassung dreier Menschen – um deren Ängste und Nöte, sowie um (Geschwister-)Liebe und Freundschaft. In improvisiert wirkenden Sequenzen werden mal heiter, mal ernsthaft-aufgelöst Gefühle diskutiert und unangenehme Wahrheiten offenbart – wobei den Dingen, die hier nicht ausdrücklich gesagt werden, zum Teil eine ebenso große Bedeutung zukommt.

Ein solches Projekt kann natürlich nur funktionieren, wenn Schauspieler involviert sind, denen es zum einen gelingt, ihren Figuren eine emotionale Tiefe zu verleihen, und die zum anderen in der Interaktion zu zweit oder zu dritt eine stimmige Chemie entwickeln können. Mit Mark Duplass, Emily Blunt und Rosemarie DeWitt hat Shelton drei Künstler gefunden, die diesen Anforderungen vollauf gerecht werden: Blunt hat u.a. in „Sunshine Cleaning“ schon bewiesen, dass sie das Tragikomische beherrscht – und erweckt auch hier schnell die Anteilnahme des Zuschauers; DeWitt legte indes z.B. in der ersten Staffel von „Mad Men“ (als Don Drapers Geliebte Midge) eine Mischung aus Coolness und Verletzlichkeit an den Tag, die sie nun in ihre Rolle als Hannah einbringt; und Duplass kommt in der Darstellung des orientierungslos-niedergeschlagenen Mittdreißigers ohne Zweifel seine langjährige Mumblecore-Film-Erfahrung zugute. Alle drei arbeiten in ihren Interpretationen zahlreiche mimische und gestische Details heraus – und das Zusammenspiel des Trios ist wunderbar: Die beiden Frauen können ein inniges geschwisterliches Verhältnis durch ihre vielsagenden Blicke ebenso beglaubigen, wie Duplass und Blunt als vertraute Freunde zu überzeugen wissen.

Kritisieren ließe sich, dass einige Konflikte – um die Handlung voranzutreiben – allzu rasch zugespitzt werden, was nicht so recht zur authentischen Wirkung der Inszenierung und Spielweise passen will. Die angenehm ungewöhnliche Figurenkonstellation und die in ihrer Vieldeutigkeit sehr schön gewählte Schlusseinstellung, die sich aus jener Zuspitzung ergeben, wiegen dies aber durchaus auf.

Fazit

Meine beste Freundin, ihre Schwester und ich“ ist eine kluge Dramödie, in der Mark Duplass, Emily Blunt und Rosemarie DeWitt ihr Talent demonstrieren können. Trauer, unerfüllte Wünsche und Begierden werden einfühlsam behandelt. Ein gelungener Film!

Kritik: Andreas Köhnemann

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