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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Umgeben von Menschen und trotzdem allein. Isabelle lebt das Leben eines Singles in der Großstadt Paris. Sie ist eine Frau mit Vergangenheit - stark und unabhängig, als Künstlerin anerkannt, aber dafür wenig erfolgreich, wenn es um die Liebe geht. Ihre Suche nach der wahren Liebe scheitert immer wieder an der Diskrepanz zwischen ihrem Anspruch und den Kompromissen, die sie eingehen müsste. Zu groß scheint die Kluft zwischen dem, was Frauen wollen und Männer bereit sind zu geben. In ihrer Ratlosigkeit erhofft sich Isabelle ausgerechnet von einem Wahrsager die Antwort auf die Frage, die sie mehr als alles andere beschäftigt - gibt es die Liebe fürs Leben oder ist sie nur eine Utopie?
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

So ziemlich jeder kennt die Verzweiflung der Einsamkeit, der Sehnsucht nach der Liebe des Lebens, die einen zu erfüllen verspricht. Der Weg dorthin erscheint nicht einfach und ist gepaart mit Schmerz, Verzweiflung und quälender Hoffnung auf Erlösung: Immer wieder glaubt man etwas in jemanden zu sehen, zu entdecken, nur um dann festzustellen, dass man ein Ideal um eine Person geschaffen hat, das gar nicht existent ist. Man versucht etwas in der Person zu sehen, das gar nicht da ist. Dieser Prozess des Umherirrens, des Scheitern, des Hoffens und des Glaubens ist maßgeblicher Teil der Liebe und auch der Leidenschaft. Es gibt eben nicht den determinierten Weg zum Partner. Oder doch? Doch selbst wenn, erscheint das von niederer Relevanz zu sein, da sich uns dieser Weg nicht als evident zeigt.

Diese Undurchschaubarkeit der Liebe verursacht erst die Intensität des Liebens, des sich Vereinens und des sich Streitens. Meine schöne innere Sonne präsentiert uns mit Isabell (Juliette Binoche Ghost in the Shell) eine Protagonistin, die sich genau in diesem Wirrwarr zu befinden scheint, die sich nicht zwischen Männern entscheiden kann, die nicht zu verstehen vermag, was sie braucht. Der Film entzieht sich jedoch komplett dem Wirrwarr des Lebens, indem er die Leidenschaft gar nicht in den Vordergrund stellt, indem er gar nicht von der Schönheit des Moments erzählt. Stattdessen gerät sie entweder an Männer, die regelrecht danach schreien, dass sie schlechte Typen sind, oder aber welche, mit denen sie bedeutungsschwere Dialoge führen kann, die letztlich jedoch ins Leere führen. Der Film macht es ihr also sehr leicht: Es gibt „gute“ und beziehungstaugliche Männer und es gibt „schlechte“ und nicht beziehungstaugliche Männer, die ihren Aufwand gar nicht verdienen.

Wohl jeder kennt den Spruch „Männer sind Schweine“. Wer jemanden wegen dieses Spruches des Sexismus´ bezichtigen möchte, liegt zumeist falsch, weil er die Situation, aus der der Spruch geäußert wird, nicht beachtet. Meist kommt dieser Spruch auf, wenn eine Frau sich innerhalb eines Liebes-Wirrwarrs von einem Mann schlecht behandelt fühlt. Die Verurteilung des Kollektivs ist in diesem Fall nachvollziehbar und entspringt dem Schmerz.: Not kennt keine Tugend. Die komplette zumindest geistige Distanzierung von einem gesamten Geschlecht, die hier geäußert wird, ist schmerzlindernd. Anders wirkt der Spruch jedoch, wenn er aus einer neutralen Situation geäußert wird. Ist eine Frau beispielsweise generell der Ansicht, Männer seien Schweine, dann wäre diese Äußerung alleine sicher nicht ausreichend, um der Person Sexismus vorzuwerfen, aber sie spricht auch nicht gerade für einen besonders weiten geistigen Horizont.

Der Film, der als neutraler Beobachter fungieren sollte, tut aber genau das in gewissermaßen. Isabell ist nie Schuld an irgendetwas, sie ist ein komplettes und missverstandenes Unschuldslamm, das der ach so bösen Männerwelt ausgesetzt ist. Das erscheint nicht nur ziemlich plakativ und denkfaul, sondern erweist sich dem eigentlichen Thema, der Liebe und der Leidenschaft, nicht als würdig. Das schwierige an der Liebe ist eben, dass zwei Welten miteinander kollidieren, und sicher gibt es auch amoralisches Verhalten innerhalb einer Beziehung, aber zumeist liegt das Scheitern einer Beziehung an der Beziehung an sich und nicht an einer der beiden Parteien. Wer sich dem entzieht, der handelt nicht nur unheimlich unreflektiert, sondern entzieht sich der Leidenschaft, die eher als Naturphänomen und nicht als kontrolliertes Verhältnis zu bezeichnen ist.

Während des Filmes geschieht über weite Strecken nichts. Der Plot erscheint sehr redundant, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass bezweckt werden sollte, dass die Protagonistin und ihr Wechselbad der Gefühle im Fokus stehen sollten. Das will nicht wirklich funktionieren will, da die Szenen viel zu Ich-bezogen und wenig darauf bedacht sind, dem „Fremden“ zu begegnen. Abgerundet wird das noch von einer nervigen Szene gegen Ende, in der die Protagonistin den Wahrsager Denis (Gérard Depardieu, The End) trifft, der ihr in  einem gut fünfminütigen Dialog ihre Zukunft vorhersagt. Dieser Dialog wird nicht verbildlicht und besteht nur aus Exposition.  Er nimmt eine lediglich erklärende Rolle ein und wird damit den Grundsätzen des Filmens nicht gerecht. Dabei sollte es doch um die bildliche Aussagekraft gehen und nicht um eine Erläuterung mit Hörspiel-Charakter. 

Fazit

„Meine schöne innere Sonne“ ist zu Ich-bezogen, dementiert die Leidenschaft in ihrer Leidenschaftlichkeit und scheint die Liebe nicht zu lieben.

Kritik: Maximilian Knade

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