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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der junge Luke wohnt mit seiner Mutter, einer Forscherin, und seiner Schwester in einer kleinen Stadt im eisigen Norden Kanadas. Eines Nachts dringt ein Eisbär in ihre Garage ein, um etwas Essbares zu finden. Die Polizei betäubt das Tier und fliegt es weit hinaus in die Wildnis, um es dort wieder auszusetzen. Die Polizisten haben jedoch nicht bemerkt, dass es ein Jungtier bei sich hatte. Luke entdeckt das Eisbären-Baby und versteckt es heimlich in seinem Zimmer. Doch was nun? Ein Leben in Gefangenschaft kommt für Luke nicht in Frage und so beschließt er, den Kleinen wieder mit seiner Mutter zu vereinen. Die beiden machen sich auf eine gefährliche Reise in die riesige Eislandschaft.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eisbären sind ziemlich viel: eindrucksvoll, majestätisch, aber auch gefährlich für Menschen. Raubtiere eben. Für „Midnight Sun“ werden all diese Eigenschaften zumindest kurzzeitig über Bord geworfen, denn hier freundet sich ein kleiner Junge mit einem Eisbärenbaby an. Und das ist, wie die meisten Tierbabies, extrem niedlich.

Dakota Goyo (Real Steel) fällt das Schicksal zu, neben dem plüschigen und etwas tollpatschigen Begleiter die Hauptrolle zu füllen. Das gelingt dem Jungen auch zumeist recht gut. Die Nebenrollen sind durch die Bank weg solide besetzt, niemand fällt unter der Regie von Roger Spottiswood negativ auf. Die Interaktion des Jungen mit dem Eisbären ist zwischenzeitlich etwas holprig, ältere Zuschauer werden schnell merken, dass einige Szenen offensichtlich vor Greenscreen gedreht wurden und nicht sorgfältig genug nachbearbeitet wurden.

Die Ungereimtheiten bei den Special Effects werden im Verlauf des Films mehr als nur wettgemacht. Co-Regisseur Brando Quilici, der bei einigen Naturdokumentationen Regie führte, beweist ein gutes Händchen für spektakuläre Naturaufnahmen. An denen dürften die erwachsenen Zuschauer dann auch die meiste Freude haben, denn der restliche Film richtet sich ganz klar an ein jüngeres Publikum.

Die Geschichte schreitet in relativ schnellem Tempo vorwärts, Zeit zum Luftholen bleibt kaum. Infolge dessen bleiben die menschlichen Figuren recht flach in ihrer Charakterisierung. Luke ist trotzdem ein sympathischer Hauptcharakter, hauptsächlich, weil er zunächst einmal völlig selbstlos agiert. Die spätere Hilfe, die ihm von einem Fährtenleser zuteilwird, fördert dann ein wenig mehr Hintergrundgeschichte zutage. Zielgruppengerecht wird sich mit dem Tod eines Elternteils auseinandergesetzt. Luke muss ebenfalls lernen, dass Erwachsene nicht immer die Wahrheit sagen, was zu ein paar Schwierigkeiten in Sachen Vertrauen führt. Und dank des Eisbärenbabies wird sich innerhalb der Geschichte mit der Frage beschäftigt, wie mit den Eisbären in unmittelbarer Nähe zu den Menschen umgegangen werden soll. Die Jagd auf die Tiere kommt ebenfalls zur Sprache.

Zwischenzeitlich hätte der Film durchaus ein wenig realistischer sein können. Der Protagonist überlebt stellenweise aberwitzige und tödliche Situationen aus purem Glück. Vieles davon lässt sich mit dem Label des Kinderfilms erklären, als Vorbild für richtiges Verhalten im Falle eines Bärenfundes taugt die Geschichte allerdings keinesfalls. Dafür bringt sie auch den jüngeren Zuschauern Eisbären nahe und gibt sich redliche Mühe, für Umwelt- und Tierschutz zu sensibilisieren. Das wirkt teilweise recht schwerfällig und erinnert an die Holzhammermethode, alles in allem bleibt aber eine kurzweilige, schöne Geschichte über eine Freundschaft zwischen Tier und Mensch.

Fazit

Nüchtern betrachtet und aus erwachsener Perspektive stellt "Midnight Sun" die Gegebenheiten natürlich viel zu einfach dar und kein Kind würde so unvorbereitet wie der Protagonist dieser Geschichte auch nur einen Tag im Eis überleben. Doch als Geschichte über Freundschaft und vor allem als sanfte Erinnerung an die majestätische Schönheit der Eisbären ist der Film mit seinem knuffigen, pelzigen Hauptdarsteller fast schon ein Garant für zufriedene jüngere Zuschauer. Und auch Erwachsene können hier gut einen Blick riskieren, und sei es nur wegen der wundervollen Landschaftsaufnahmen.

Kritik: Sandra Scholz

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