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Quelle: themoviedb.org
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  • 106 Min
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

In einem stillen marokkanischen Dorf, eingebettet zwischen sonnenverbrannten Hügeln, lebt die 13-jährige Mira mit ihrer strengen, verwitweten Großmutter Zainab. Ihre Welt ist einfach. Ein Baum. Eine Falle. Das Flattern von Flügeln. Mira verbringt ihre Tage damit, Wildvögel zu befreien und Schatten durch nach Kiefern duftende Wälder zu jagen. Doch eines Tages tauchen Fremde auf. Illegale Einwanderer.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Generationskonflikte, Gender-Rollen und Geflüchtete begegnen der kindlichen Titelheldin Nour-Eddine Lakhmaris märchenhafter Coming-of-Age-Story, deren ernsthafte Themen in eigenwilligem Kontrast zur naiven Erzählweise stehen. Der Wechsel zum Kinderfilm und einem überwiegend weiblichen Figurenensemble markiert einen sichtbaren Bruch mit dem früheren Schaffen des marokkanischen Regisseurs, der den Herausforderungen der neuen Materie nur bedingt gewachsen scheint. Die lichten Wälder und entlegenen Dörfer des provinziellen Marokko werden zum Schauplatz eines mit phantastischen Anklängen durchzogenen Jugenddramas, das von der harschen Realität des Alltags ähnlich entrückt scheint, wie die naturverbundene Protagonistin.

Mira (Safaa Khattami) lebt nach dem Tod ihres Vaters, dem sie in Tagträumen weiterhin um sich sieht, bei ihrer strengen Großmutter Zainab (Fatima Attif, WWW -What a Wonderful World). Vor deren Ermahnungen und traditionalistischer Erziehung flüchtet die 13-Jährige in die malerischen Pinienwälder um ihr Dorf, in denen sie sich ein Versteck aus Ästen und Blättern gebaut hat. Doch sie ist nicht allein mit der Flora und Fauna, deren Kreaturen sie sich näher fühlt als den Menschen. Die Wilderer Ayyur (Omar Lofti) und Yazid (Ismail El Fallahi) legen Fallen für die Singvögel.

Letzte befreit Mira heimlich, um sie gesund zu pflegen. Doch sie Begegnung mit einem gleichaltrigen Jungen, der mit einer Gruppe Geflüchteter in den Wäldern campt, zeigt Mira, dass nicht nur die Tiere ihre Hilfe brauchen. Xenophobie, pädophile Belästigung, Traditionalismus und Regime Gender-Bilder sind nur die vordergründigen der anspruchsvollen Themen, die Lakhmari miteinander verwebt. Letztes allerdings so grobmaschig, dass sich das Handlungsgeflecht ständig aufzulösen droht. Das Szenario etabliert einen Konflikt, lässt ihn dann abrupt fallen und springt zum nächsten Problem, nur um von dort ebenso plötzlich weiter- oder zurückzuschwenken. 

Fazit

Dramaturgische Überfrachtung und strukturelle Sprunghaftigkeit verflachen und nivellieren in Nour-Eddine Lakhmaris ambitionierten Kinder-Kino die einzelnen Konfliktaspekte. Deren soziologische, ökonomische und geopolitische Hintergründe werden ebenso ausgeblendet wie die inhärente Doppelmoral der Charakterisierung. Jene setzt auf rigide Gut-Böse-Schemata, die intellektuell Beeinträchtigung mit Perversion und Sadismus gleichsetzen und weiblichen Konservativismus mit sexueller Frustration begründen. Derlei plumpe Klischees konterkarieren den inhaltlichen Anspruch ebenso wie plakative Inszenierung. Ungelenke Exposition, papierene Dialoge und geringe Figurenentwicklung untergraben das poetische Potenzial der zwischen Sanftheit und Brutalität schwankenden Film-Fabel.

Kritik: Lida Bach

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