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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Goldrausch hat den nördlichen Niger erfasst. Trotz aller Gefahren stürmen Heerscharen von Schürfern auf der Suche nach dem Edelmetall die Fundorte.  Camps werden auf- und abgebaut, sobald es Gerüchte über neue Funde gibt. Moussa und seine Gefährten hoffen auf die Goldader von Ikazan.  Ein spannungsgeladener Film, der von Glücksträumen und Freundschaft erzählt.

Kritik

Einen Berg voller Gold, wie ihn der Titel Roand Edzards Doku-Dramas imaginiert, sucht der junge Hauptcharakter im doppelten Sinn. Moussa träumt nach Jahren harter Arbeit in Nigers Minen davon, endlich selbst auf eine Goldader zu stoßen, eine bessere Zukunft für seine Frau und die kleine Tochter aufzubauen. Als ein durchreisender Tuareg Moussa und seinen Kumpeln von einem Goldreservoir im Norden berichtet, lässt sich Moussa entgegen der Skepsis seiner Freunde auf eine gefährliche Reise. Die Schürfarbeit ist unsicher und überschattet von gewaltvollen Konflikten. 

Was nach einem klassischen Abenteuer vor sozial-dramatischem Hintergrund klingt, basiert auf den persönlichen Erfahrungen des Regisseurs und Erlebnissen aus seinem engen Umfeld. Gemeinsam mit den Darstellern, die auf der Leinwand fiktive Versionen ihrer selbst verkörpern, entwickelte er die Story organisch mit naturalistischen Dialogen an Originalschauplätzen. Das intuitive Spiel und die ungeschliffene Authentizität der Interaktion schaffen eine lebensechte Dynamik in eigenwilligem Kontrast zur rudimentären Handlung. Deren schlichter Verlauf verzichtet auf klassische Spannungsbögen zugunsten situativer Exposition und sozialökonomischen Kontexts.

Ein Sepia-Touch verstärkt die karge Atmosphäre der in fahle Gelb- und Brauntöne getauchten Landschaftsbilder. Die Goldvenen glitzern im Erz wie ein greifbarer Hoffnungsschimmer, der alltäglichen Ausbeutung zu entkommen. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und fehlende Schutzkleidung macht die Bergarbeit zu einem körperlich verheerenden, oftmals tödlichen Werk. Die dramatischen ökologische Auswirkungen des Kleinbergbaus werden visuell impliziert. Der globale Rahmen des Goldhandels bleibt indes schemenhaft. Im Fokus der kargen Story stehe die menschlichen Schicksale, die zwischen legaler Ausbeutung und illegaler Emanzipation gefangen sind.

Fazit

6.0

Doku-Drama und Auto-Biopic verwebt Roland Edzard zu einem ästhetisch markanten, darstellerisch eindrücklichen Abenteuer-Road-Movie. Dessen visueller Reiz liegt im Gespür des Regisseurs für die imposante Naturlandschaft. Die monochrome Farb-Dramaturgie wird zur optischen Metapher für die monotone Existenz der Bergarbeiter, die ihre Gesundheit unter Tage ruinieren. Dass die schematische Story den bedrückenden sozialpolitischen Kontext durch scheinheilige Optimismus verwässert, ist ebenso enttäuschend wie die Tendenz zu dramaturgischer Konformität. Realismus und die Verlockungen eines epischen Leinwandabenteuers stehen in unaufgelöstem Konflikt. 

Kritik: Lida Bach

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