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Quelle: themoviedb.org

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Während eines Urlaubs an den Niagara-Fällen will sich Rose Loomis ihres seit dem Koreakrieg nervenkranken Gatten George entledigen. Gemeinsam mit ihrem Geliebten Ted schmiedet sie ein Komplott. Als George "verschwindet", alarmiert Rose plangemäß die Polizei. Kurze Zeit später wird unter den Wasserfällen eine Toter entdeckt. Bei der Identifizierung der Leiche trifft Rose beinahe der Schlag...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Fast immer wurde von der Filmlegende Marilyn Monroe verlangt das naive Blondchen zu spielen. In Filmen wie „Manche mögen's heiß“ brillierte sie als äußerst attraktives und gleichermaßen leichtgläubiges Frauenzimmer, dass eher selten ihr Schicksal in die Hand nimmt und vielmehr ein Spielball der Anderen ist. In Henry Hathaways „Niagara“ hingegen verkörpert sie eine Femme Fatale, die durchtrieben ihre Pläne durchführt und ihr Umfeld spielerisch beherrscht. Leider ist damit auch schon fast alles offengelegt, was der Klassiker „Niagara“ heute noch zu bieten hat.

Die Geschichte von „Niagara“ ist recht simpel. Vor der atemberaubenden Kulisse des berühmten Wasserfalls kommt es zum Zusammentreffen zweier gegensätzlicher Paare. Während die von Marilyn Monroe und Joseph Cotten dargestellten Rose und George Loomis sich gegenseitig für verrückt erklären und versuchen andere von der eigenen Sichtweise zu überzeugen, verkörpern Jean Peters und Casey Adams als Polly und Ray Cutler ein spießiges Ideal einer Ehe. Sie sind die Spielfiguren, die vom Ehepaar Loomis in Position gebracht werden und bleiben über die gesamte Spielzeit lediglich Zuschauer, die als Figuren selbst vollkommen uninteressant sind.

Regisseur Hathaway versucht nun Spannung aufzubauen und erzählt basierend auf dieser Grundkonstellation eine Verschwörungsgeschichte, die grob an „Vertigo“ von Alfred Hitchcok erinnert, ohne jedoch auch nur im Ansatz dessen Klasse zu erreichen. Die kleinen Wendungen und falschen Fährten lassen sich zu leicht erahnen, dadurch geht viel Spannung verloren. Hier fehlt es einfach an Ideen, die dem Film das gewisse Etwas verliehen hätte. Anscheinend hatte man sich zu sehr auf die, laut Pressetext, „zwei größten Naturphänomene“ verlassen. Gemeint waren damit Marilyn Monroe und die Niagara-Fälle, die ein halbwegs interessantes Setting hergeben.

Zusätzlich wird das Naturwunder an der kanadisch-amerikanischen Grenze für eine nicht gerade subtile Metapher genutzt, denn schon früh im Film wird eine Parallele zwischen der durchtriebenen Rose und dem Wasserfall gezogen: Beide reißen alles mit in den Abgrund und nur wer genug Eigenantrieb besitzt, kann sich dem Sog entziehen. Mit diesem recht plumpen Gleichnis geht der Film schließlich in sein banales Finale, indem alle Sünder gerichtet werden und die Unschuldigen natürlich verschont werden. An dieser Stelle wäre ein bisschen mehr Mut zur Ambivalenz wünschenswert gewesen. Die eindimensionalen Charaktere, von denen lediglich der gehörnte Ehemann George Grauzonen aufweist, brechen zu keiner Zeit aus ihren starren Rollen und hinterlassen deswegen keinen bleibenden Eindruck.

Fazit

„Niagara“ ist ein Blender, der sich hinter den Aushängeschildern Marilyn Monroe und den Niagara-Fällen versteckt. Die Geschichte ist zu keinem Zeitpunkt wirklich spannend und bietet einfach nicht genug Substanz, um über die Schwächen des Films hinwegzusehen.

Kritik: Fabian Speitkamp

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