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Inhalt

Mit „Willkommen bei den Sch´Tis“ hatte Dany Boon 2007 über die französischen Grenzen hinaus für Wirbel gesorgt, und auch in „Nichts zu verzollen“ kokettiert der Komiker wieder ein Thema, in dem sich zwei unterschiedliche Kulturen beharken. Dieses Mal verdingt er sich auf der französischen Seite des einst begrenzten Europas als Zollbeamter, als Gegenspieler fungierte „Mann beißt Hund“-Star Benoit Poelvoorde als rassistisch geprägtes Belgien-Pendant.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Anfang der 90er Jahre, als die Grenzen in Europa fielen, müssen sich die Zöllner mit den Entwicklungen arrangieren. Am belgisch-französischen Grenzübergang Courquain tut ein ganz besonderes Exemplar seinen Dienst, der Belgier Ruben Vandervoorde (Benoit Poelvoorde), der Franzosen abgrundtief hasst und absichtlich den Grenzverkehr lahmlegt. Als durch den Grenzfall die Zollbehörde ihren Dienst auf mobile Kontrollen umlegt, muss Ruben durch sein rüdes Verhalten als Freiwilliger auflaufen – ausgerechnet mit seinem französischen Kollegen Mathias (Dany Boon), welcher auch noch heimlich mit Rubens Schwester Louise liiert ist…

Um diesen Buddy-Movie internationalen Ausmaßes zu realisieren, war Boon der Aufwand wohl nicht groß genug. Die gesamte grenzübergreifende Region wurde von Grund auf hergerichtet, was im Schneekleid der frühen 90er Jahre fast schon etwas von einer Kleinstadt hat. Genau dieses Ambiente wird im Film auch vermittelt. Die Dimensionen des Streifens bleiben durchweg kleinbürgerlich, und trotz des politischen Ansatzes war es dem Komiker wichtig, die Geschichte im wohligen Rahmen zu halten. Letztlich dreht sich die Erzählung ausschließlich um einen kleineren Personenkreis, die sich mit der thematisierten Grenzöffnung rumschlagen müssen und dabei ihre Konsequenzen ziehen.

Herzstück ist hier natürlich das Verhältnis zwischen den beiden Zollkollegen, die sich in ihrer Charakterzeichnung sehr unterscheiden. Das bricht zwar in dieser Konstellation keine Rekorde, macht aber alleine schon in seinem Aufbau einen spannenden Kontrast aus, den Boon gekonnt einzusetzen versteht. So scheint schon ein wenig Louis de Funes-Charakter durch, wenn der urkomische R4-Zollwagen durch die Szenen brettert oder Poelvoorde mit seinem Cholerikergehabe der verstorbenen Komikerlegende huldigt. Als Gegenentwurf muss man aber auch bemängeln, dass Mathias fast schon zu gegensätzlich agiert. Abgesehen von einigen Gefühlsausbrüchen mag man ihm nicht so recht abnehmen, dass er sich wegen der Liebe zur Schwester plötzlich so angepasst seinem Kollegen gegenüber gibt. Darin bleibt die Figur ein wenig zu inkonsequent, so dass da ein fader Beigeschmack übrig bleibt – was schade ist, denn die Ansätze sind durchaus gegeben.

Die Geschichte selbst baut sich auch schön unterordnend gegenüber der Figuren auf, wodurch da zwar kein Innovationsmonster zu erwarten ist, aber durch das Setting mal etwas anderes präsentiert als nur die übliche Cop-Gangster-Nummer. Die Cops sind eben die Zöllner, und die Gangster könnten in ihrem Motiven nicht mehr 08/15 sein wie hier (stellen sich aber herrlich dumm an). Aber doch ist da irgendwo ein bisschen Veränderung zu spüren, was man als durchaus angenehm empfindet. Leider ist der Film aber auch nur von allem ein bisschen, und das Beamtengespann bleibt da der dominierende Aufhänger. Dabei ist der Humor durchaus gelungen und für heutige Zeiten harmlos sowie gut verdaulich. Boon blieb sich seiner Linie treu, bringt zwar den Rassismus zwischen den Ländern ins Spiel, aber selbst die angestrengten Beschimpfungen tun keinem so richtig weh.

In der Besetzung kann man sagen, dass Boon ein glückliches Näschen bewies. Poelvoorde lässt hier richtig die Sau raus und verkörpert den rassistisch geprägten Belgier sehr gelungen. Auch in den Nebenrollen können so manch wichtige Vertreter des französischen TVs oder Kinos mitwirken. Gerade das Restaurant-Pärchen Janus, gespielt von Karin Viard und Francois Damiens, sind hier als Lichtblicke erwähnenswert. Absurd ist es dann, dass gerade Boon selbst ein bisschen wie ein Ausfall wirkt, der manchmal eine Mimik einsetzt, wo sie manchmal nicht hingehört. Vielleicht war die Mehrfachbelastung hier ein wenig Grund für, was man aber wohlwollend aufnehmen sollte, denn schließlich hat der Mann viel auf sich genommen, den Film zu realisieren.

Fazit

Seine dritte Regiearbeit verrichtet Dany Boon mit durchweg Herzblut, was der Grenzkomödie auch gut zu Gesicht steht. Leider kann das Werk in vielen Belangen nicht so ganz an seinen Vorgänger anknüpfen. Der politisch geprägte Umhang versiegt an der Zweiergeschichte der beiden Protagonisten, die schlichtweg im Vordergrund steht und den Film auch meist trägt. Das sind zwar nur kleinere Mäkel, die aber in der Masse verhindern, dass tatsächlich ein „Sch´tis“-Nachfolger größeren Formates herauskam.

Kritik: Sascha Wuttke

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