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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Film erzählt eindringlich das Schicksal eines sensiblen, sanftmütigen Mannes, dessen Rückkehr in seine Heimatstadt eine Nostalgie in ihm auslöst, der er sich nicht entziehen kann. Seine Vergangenheit und die Mafia scheinen nur darauf gewartet zu haben, ihn endlich einzuholen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Verdrängung von Poesie durch Prätention beginnt schon mit dem Eingangszitat Pier Polo Pasolinis. Seine Erwähnung soll mindest so suggestiv wirken wie die Worte und lässt erahnen, welche Aura von Religion, Romantik und rauem Realismus Mario Martone (Teatro di guerra) in seinem grüblerischen Gangsterdrama anstrebte. „Knowledge lies in nostalgia. He who has not lost himself, possesses not“, heißtest gewichtig, doch während sich der Regisseur und Co-Drehbuchautor mit seinem Hauptcharakter in sehnsuchtsvoller Sentimentalität verliert, findet sich keinerlei tiefe Erkenntnis. 

So bleiben Paolo Carneras stimmungsvolle Kamerabilder, die Neapel, in das der alternde Felice (Pierfrancesco Favino, The Last Night of Amore) nach vier Jahrzehnten in Kairo zurückkehrt, in erdigen Tönen voll morbider Mystik zeichnen. Wie der bittersüße Anfang und sarkastische Schluss scheint die atmosphärische Ästhetik zu einem besseren Film zu gehören, der nie ausreifen durfte. Die unfertigen Handlungsstrecken ersetzt eine generische Mafia-Story, in die der sein Glück überschätzende Felice aus dem anrührenden Wiedersehen mit seiner labilen Mutter Teresa (Aurora QuattrocchiL'Immensità) spaziert.

Dabei warnt den Protagonisten, den neben der titelgebenden Emotion die in kastigen Super-16-Szenen heraufbeschworenen Teenagerjahre an seine alte Heimatstadt bindet, nicht nur sein zum Glauben konvertierter Jugendfreund Luigi (Francesco Di Leva, Ein ruhiges Leben) vor dem eingeschlagenen Weg in eine längst tote Vergangenheit. Die allseitigen Mahnungen wirken wie eine dramaturgische Manifestation Martones unterbewussten Wiederstrebens gegen den ziellosen Plot: ein überlanger filmischer Spaziergang entlang der Verfallsschönheit maroder Denkmalbauten, deren blutige Geheimnisse besser unergründet bleiben - weil sie wenig spannend sind.

Fazit

Die heruntergekommene Erhabenheit des Schauplatzes, das ausdrucksstarke Spiel des älteren Ensembles und die schattigen, schroffen Farben der ausdrucksstarken Kamera verdichten sich zu schwermütiger Eleganz. Doch hinter dem stilistischen Schleier gähnt die dramaturgische Leere der generischen Geschichte des zwischen ambiger Erinnerung und gefährlicher Gegenwart wandelnden Helden. Dessen bruchstückhafte Biografie fügt sich weder organisch in die Umgebung noch in den Handlungshintergrund. Die Nostalgie des Titels scheint mehr Wehmut nach den Filmklassikern, auf deren Fährte Mario Martone wandert. 

Kritik: Lida Bach

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