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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein überarbeiteter und unterbezahlter Produktionsassistent, der im Auftrag eines multinationalen Unternehmens ein Video zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz dreht. Doch ein Befragter macht eine Aussage, die ihn dazu zwingt, seine Geschichte neu zu erfinden, um sie an die Erzählung des Unternehmens anzupassen.

Ab 3. Mai 2024 auf Mubi

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der die unnötige Überlänge der Radu Judes (The Exit of the Trains) jüngsten Werks antizipierende Titel wird zur unfreiwilligen Selbstironie des experimentellen Episodenfilms, dessen pseudo-politische Prätention in kuriosem Kontrast zur sexistischen Seichtheit steht. Diese zufällige Satire ist die einzige innerhalb eines repetitiven Road Movies, dessen Dramaturgie genauso wenig vom Fleck kommt wie die Protagonistin. Publicity-Assistentin Angela (Ilinca Monolache, Bad Luck Banging or Loony Porn) quält sich in der Eröffnungsszene aus dem Bett und fortan durch einen schier endlosen Arbeitstag, den das Publikum buchstäblich mit ihr durchleidet. 

Ihr Job ist das Casten durch Arbeitsunfälle permanent gehandicapter Mitarbeitender einer österreichischen Firma, deren Unfallberichte zu Arbeitsschutz-Videos verarbeitet werden sollen. Natürlich sind die fahrlässigem Verhalten der Arbeitnehmer zugeschobenen Vorfälle tatsächlich auf eklatante Sicherheitsverletzungen der Firma zurückzuführen. Allen vage mit dem Werk des Regisseurs und Drehbuchautors Vertrauten ist das lange klar, bevor Angelas erster Hausbesuch es ausgiebig dargelegt. Und dann noch einer. Und noch einer … Dieser zermürbenden Zeitschinderei mittels Überexposition bedienen sich auch ihre endlosen Autofahrten. 

Die begleitet Verkehrschaos, dröhnende Aggro-Musik, Zwischenstopps, während der die Protagonistin mit Andrew-Tate-Filter misogyne Obszönitäten postet, und ein Quickie, bei dem die Protagonistin bezeichnenderweise sämtliche sexistischen Stereotypen ihrer Posts erfüllt. Eine ambivalente Parallele dazu ziehen korrespondierende Szenen Lucian Bratus Sozialdramas Angela Drives On über eine junge Taxifahrerin (Dorina Lazar, College Vampire), die sich im doppelten Sinne durch eine patriarchalische Gesellschaft navigiert. Hinter der Maske der parodistischen Parallele liegt ein konservativer Kontrastpunkt zur Gegenwart der ideologisch ähnlich zwiespältigen Haupthandlung. 

Deren demonstrative Demontage der vorgeblich guten Intentionen eurozentrischer Firmen, vertreten durch die österreichische Marketing-Agentin Doris Goethe (Nina Hoss, Langue Étrangère), verschmilzt nahtlos mit xenophoben und rassistischen Ressentiments. Misogynie wird normalisiert, reproduziert und legitimiert. Das menschliche Leiden durch imperialistische Ausbeutung wird karikiert und kommerzialisiert. Das Lamentieren über Korruption und institutionelle Lethargie steht in beunruhigender Nähe neo-faschistischer Nostalgie nach der Ära Bratus‘ Films, dessen Hauptdarstellerin eine bizarre Cameo hat. Der Hohn hinter der Hommage ist auch hier stets greifbar.

Fazit

Kunsthandwerkliche Schwarz-Weiß-Bilder im Wechsel zur Anti-Ästhetik von TikTok-Clips, scheinheiliger Sozialrealismus und in sentimentales Sepia getauchte Ausschnitte alter Melodramen ergeben ein stilistisches Sammelsurium, dessen visuelle Beliebigkeit zur ideologischen Auslegbarkeit passt. Die Figuren sind Konturen oder Klischees und als solche nichtmal amüsant. Wie die als notdürftiges Bindeglied der unebenen Akte dienende Autotour sind die ereignisarmen, meist ergebnislosen Episoden repetitiv, dumpf und monetär motiviert. Schmierige Sozialsatire fungiert als Deckmantel obszöner und chauvinistischer Ergüsse, deren plumpe Pseudo-Provokation nur ermüdet. 

Kritik: Lida Bach

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