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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Es sind die 50er Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika. Frauen dürfen weder als Polizeibeamtinnen arbeiten noch in Princeton studieren. Ruth Bader Ginsburg will diese Welt verändern. Sie studiert als eine von wenigen Frauen Jura an der Elite-Universität Harvard. Nach ihrem Abschluss als Jahrgangsbeste muss sie sich mit einer Stelle als Professorin zufriedengeben, obwohl sie lieber die Gerichtssäle erobern würde – ein Privileg, das ihren männlichen Kollegen vorbehalten ist. Dank ihres Mannes und Steueranwalts Marty wird sie eines Tages auf den Fall Charles Moritz aufmerksam. Trotz der aufopfernden Pflege seiner kranken Mutter, wird Moritz nicht der übliche Steuernachlass gewährt – aufgrund seines Geschlechts. Ruth wittert einen Präzedenzfall, der eine seit Jahrzehnten stillstehende Gesetzeslage ad absurdum führt. Mit eisernem Willen und scharfem juristischen Verstand zieht Ruth endlich vor Gericht und in einem leidenschaftlichen Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen (und Männern).

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die einzige Szene, in der Mimi Leders (Das Glücksprinzip) formalistisches Biopic einen authentischen Eindruck der Hauptfigur vermittelt, zeigt die echte RBG. Der kämpferische Spitzname, zugleich Titel einer enorm erfolgreichen Doku über die Supreme Court Richterin, taucht in der paternalistischen Underdog-Story so wenig auf wie die Gestalt der energischen gestandenen Frau, als die Ruth Bader Ginsburg sich in der öffentlichen Wahrnehmung behauptet. In ihrem Kampf um Gleichberechtigung mag die Justiz-Ikone noch so viel erreichen - sie ändert nichts an Hollywoods Grundsätzen. Laut denen sind Filmheldinnen jung und attraktiv. 

Das war Ginsburg (Felicity Jones, Rogue One: A Star Wars Story) auch, nur kamen ihre bedeutenden Errungenschaften in späteren Jahren. Doch die klammert Drehbuchautor Daniel Stiepleman zusammen mit ihrem Richterinnenamt geflissentlich aus. Wohl auch, weil das keine so leinwandkonforme Romanze ergeben hätte. Viel spannender als eine Frau, die entgegen gesellschaftlicher und systematischer Widrigkeiten in Vorreiterfunktion das System ändert, ist doch eine, die das alles an der Seite ihres liebevollen Gatten tut. Überhaupt Ruths Ehemann Marty (Armie Hammer, Tod auf dem Nil). Was hat der eigentlich damals gemacht? Darüber erfährt man fast ebenso viel wie über Ginsburg. 

Sie hätte der Fokusverschiebung sicher zugestimmt, sei es auch aus rein strategischen Gründen. Mit einem anderen Mann können sich Männer eben leichter identifizieren und Männer sitzen bekanntlich nicht nur im Obersten Gerichtshof, vor dem Ruth schließlich als Martys Co-Verteidigerin steht. Nicht nur physisch wird die zierliche Anwältin von ihm überragt, auch in Expertise und Selbstsicherheit. Kombiniert sind die Zwei ein Siegerteam - jetzt nicht Mann und Frau, sondern Fachkenntnis und Selbstsicherheit. Beides verdankt die mausige Protagonistin scheinbar Marty, der ihr sogar den karrieredefinierenden Präzedenzfall zuspielt. 

Tja, sie war eine faszinierende Frau - aber wisst ihr, wer noch viel toller war? Die Männer in ihrem Leben! Diese ausgetretene Form biografischer Diskriminierung und penetrant narrativer Soundtrack (schlimmstes Beispiel: Keishas "Here comes the Change") sind nur zwei der nervigen Klischees, welche die angepasste Inszenierung zum Gegenentwurf von Ginsburgs charakteristischer Progressivität machen. Nachhaltigeren Eindruck als die Hauptprotagonistin hinterlassen bezeichnenderweise ihre engagierte Tochter Jane (Cailee Spaeny, Bad Times at the El Royale) und Kathy Bates (Ambulance Girl) als desillusionierte Sozialrechtlerin Dorothy Kenyon. Letzte verdient auch dringend ein Biopic. Nur bloß nicht vom selben Filmteam.

Fazit

Statt der „wahren Geschichte“ der unermüdlichen Vorkämpferin von Gleichberechtigung inspirierten Mimi Leders konventionelle Mischung aus Romanze und Erfolgsstory offenbar ausgerechnet jene Vorurteile, gegen die RBG bis heute antritt. Passable Darsteller sind machtlos gegen das profillose Drehbuch, das mit Ginsburgs markantesten Eigenschaften auch die entscheidenden Kapitel ihrer Karriere ausblendet. Immerhin heißt das Ganze nicht „Kikis kleine Gerichtslaufbahn“.


Kritik: Lida Bach

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