Eine NATO Spezialeinheit rund um Chip (Corey Sevier, der Apollo aus „Immortals“), Chapo (William Rubio) und Tomboy (Danielle Chuchran) schlägt sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln durch das feindselige Afghanistan, um den zombiefizierten Terroristenführer Osama Bin Laden zu finden, wieder unter die Erde zu befördern und eine weltweite Zombieepidemie zu verhindern. Im Zuge dieses Auftrags treffen sie auf Dusty (Eve Mauro), die verzweifelt nach ihrem verrückten Bruder Derek (Jasen Wade) sucht, der – von 9/11 traumatisiert – ebenfalls auf der Suche nach Zombie-Osama ist. Gemeinsam und ohne Rücksicht auf Verluste schießen, hacken und sprengen sie sich durch die von Untoten bevölkerte Steppe.
Kritik
Bin Laden will die…again
Eine ebenso hochmotivierte wie schwerbewaffnete Spezialeinheit, die tief im afghanischen Hinterland in geheimer Mission operiert, eine Horde Turban tragender al-Qaida Zombies mit bösen Absichten und eine gehörige Portion gesellschaftspolitisch äußerst fragwürdiger Kommentare und Aktionen. Das alles, angereichert mit Brutalität und Machismo, ergibt einen Film, der sich niveautechnisch vor diversen Exploitationfilmen der 70er und 80er Jahre nicht im Geringsten verstecken muss. Zwar spart Regisseur John Lyde jedwede sexuell aufgeladenen, für diese filmische Spielart normalerweise durchaus typischen, Szenen aus, erklärt dieses Manko jedoch mit möglichst reißerischen, durchwegs selbstzweckhaften und moralisch überaus bedenklichen (Action-)Sequenzen für Null und Nichtig. Trotz, oder gerade wegen, dieser Punkte ist dem bisher hauptsächlich als Editor in Erscheinung getretenen Regisseur mit „Osombie“ ein zumindest partiell unterhaltsamer Low-Budget Streifen gelungen, über dessen zweifelhafte Grundhaltung man jedoch geflissentlich hinweg sehen muss.
Die qualitative Beschaffenheit und filmhistorische Notwendigkeit dieses Machwerks sollte sich bereits anhand dieser wenigen Zeilen sehr gut abschätzen lassen. Abgesehen davon, dass „Osombie“ ein ausgesprochen oberflächliches und klischeebehaftetes Bild der einheimischen Bevölkerung zeichnet und die Soldaten nicht über pathetische Durchhalteparolen und unreflektierte Hasstiraden hinauskommen, ist vor allem die Grundthematik eines wiederauferstandenen Terroristenführers und seiner untoten Selbstmordattentäter bemerkenswert anmaßend. Dieser Eindruck wird durch diverse 9/11 Erinnerungen der Beteiligten, die in diesem Trash-Werk eindeutig fehl am Platz sind, noch verstärkt. Auch der massive Einsatz von digital unglaublich schlecht animierten Kopfschüssen und Explosionen trägt eher zur Ernüchterung als zur Erheiterung bei.
So fatal das alles auch klingen mag, entfaltet sich trotz allem ein unbestreitbarer Unterhaltungswert, wenn die süße Danielle Chuchran – zwischenzeitlich immer wieder ganz offensichtlich von einem langhaarigen Stuntman gedoubelt – in voller Kampfmontur eine Horde Taliban-Zombies mit einem Katana erledigt oder wenn auf die explosive Kombination Untoter und Mine gesetzt wird. Zusätzlich muss man dem bildtechnisch sehr gut eingefangenen Low-Budget-Streifen zugutehalten, dass er sich nur äußerst wenige kampflose Minuten gönnt, in denen so etwas wie richtige Langeweile aufkommen könnte. Die Masken der Taliban-Zombies sind ebenfalls sehr gut gelungen und wahrscheinlich auch das wahre Highlight von „Osombie. Durchwegs abwechslungsreich und kreativ designt, sorgt das Werk von Make-Up-Spezialistin Kira Peacock für den ein oder anderen kleinen Höhepunkt. „Osombie“ bleibt folglich eineinhalb Stunden lang schnell, amüsant, kompromisslos und trotzdem absolut hirnlos.
Über die Einzelleistungen der Darsteller müssen an dieser Stelle wohl nicht allzu viele Worte verloren werden. Durch die Bank eher fehlbesetzt, agieren alle Beteiligten in ihrem äußerst beschränkten schauspielerischen Rahmen und bringen die Handlung nur durch ihr Sterben oder den ein oder anderen sinnlosen Kommentar voran. Corey Sevier darf ab und an seinen durchtrainierten Oberkörper präsentieren und Danielle Chuchran böse, aber doch irgendwie verführerisch, in die Kamera blicken. Das wäre es dann auch schon gewesen.
Fazit
„Osombie“ ist ein No-Brainer wie er im Buche steht. Zu keiner Sekunde als ernsthafter filmischer Beitrag gedacht, bietet John Lydes Streifen dem geneigten Trash-Fan genau das, was Cover und Titel so vollmundig versprechen. Jede Menge tote Taliban-Zombies, sinnlose Pro-Militär-Dialoge, explosive, durchaus brutale Schießereien, unterdurchschnittliche Effekte, ansprechende Masken und Kostüme und eine Grundthematik zum Fremdschämen.
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