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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach der Trennung von ihrem Ehemann nimmt Kathy eine Stelle als Krankenschwester an. Einer ihrer Patienten ist Patrick, der drei Jahre nach dem Mord an seiner Mutter aus unerklärlichen Gründen in einen komatösen Zustand verfallen ist und eigentlich nur noch zu wissenschaftlichen Zwecken künstlich am Leben gehalten wird. Kathy ist die Einzige, die glaubt das in Patrick doch noch etwas Lebendiges stecken könnte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obwohl Patrick insgesamt wohl zu den populärsten Ozploitation-Filmen außerhalb seiner Heimat zählen dürfte, ist er immer noch in der Kategorie Geheimtipp einzuordnen. Wie die meisten Beiträge des australischen Genre-Kinos, von denen lediglich eine Handvoll ein weltweit großes Publikum erreichen konnten. Ein wichtiger Faktor hinter dem zumindest ehrbaren Erfolg dieses Films ist ohne Frage sein Drehbuchautor: Everett De Roche verfasst zuvor schon das Skript zum im selben Jahr veröffentlichten Meisterstück Long Weekend – ohne Zweifel einem der besten Ozploiter überhaupt – und in der Folge noch zu weiteren Perlen wie Harlequin (1980), Razorback (1984) oder auch Link, der Butler (1986), wobei dieser dann schon in den USA produziert wurde. Letzterer führte De Roche wieder mit dem auch hier tätigen Regisseur Richard Franklin zusammen, zu dessen bekanntesten Arbeiten der oft unterschätzte Psycho II zählte.

Im Mittelpunkt der Handlung steht – oder viel mehr liegt – natürlich der namensgebende Patrick (beim ersten seiner insgesamt nur vier Spielfilme: Robert Thompson, Thirst). Dieser hat einst aus Eifersucht seine Mutter samt Lover in der Badewanne gegrillt, nun liegt er seit bereits drei Jahren im Koma. Alle seine Sinne scheinen nicht mehr funktionstüchtig, lediglich ein unwillkürliches, vermutlich reflexartiges Spucken zeugt noch von einem lebendigen Wesen. Doktor Roget (Robert Helpmann, Die roten Schuhe) zieht nur nicht den Stecker, da er hofft durchs Patrick‘s Zustand Erkenntnisse zu gewinnen, was exakt im Augenblick des Todes mit dem geschieht, was verallgemeinert oft als Seele bezeichnet wird. Für ihn und alle anderen Beschäftigten in der Klinik ist er nicht mehr als eine leere Hülle. Bis die neue Krankenschwester Kathy (Susan Penhaligon, Caprona – Das vergessene Land) sich ihm annimmt. Sie will sich nicht damit abfinden, dass in Patrick nichts Lebendiges mehr stecken soll. Und tatsächlich tragen ihre Bemühungen Früchte – allerdings anders, als erhofft. Denn Patrick scheint in Abwesenheit aller Sinne eine Art sechsten Sinn entwickelt zu haben, der ihm telekinetische Fähigkeiten verleiht. Und die er nun sehr gezielt dafür einsetzt, Kathy exklusiv für sich zu vereinnahmen.

Everett De Roche lässt sich verhältnismäßig viel Zeit, um seinen Plot voranzutreiben. Patrick kann durchaus als eine Art Slowburner bezeichnet werden, der, obwohl seine Prämisse eigentlich kein großes Geheimnis sein dürfte, das Ganze sehr bedächtig und geduldig angeht. Bei knapp zwei Stunden Laufzeit schleichen sich da zwangsläufig auch unnötige Längen ein, die allerdings nie dafür sorgen, dass De Roche und Franklin ihr Publikum verlieren. Dafür holen sie es in den entscheidenden Momenten immer wieder sofort zurück. Das sind in erster Linie die, in denen der überwiegend regungslose Patrick im Fokus der Szene ist. Robert Thompson besitzt selbst in dieser ultimativen Passivität eine gespenstische, furchteinflößende Präsenz, die tatsächlich den gesamten Film tragen kann, sogar in seiner physischen Abwesenheit. Die (An)Spannung geht niemals verloren, dafür generiert Patrick eine viel zu einnehmende, beängstigende Stimmung, die im Speziellen auch durch den geschickten Einsatz der Geräuschkulisse erzeugt wird. Dies war schon in Long Weekend so, diesmal gibt es statt den Klängen der Natur eben piepende Monitore, flackernde Elektrizität oder das Tippen einer Schreibmaschine. Der Terror, er kommt hier über verschiedene Sinneswahrnehmungen langsam, aber stetig daher. Das macht Patrick trotz bescheidener Mittel, einer nicht unbedingt originellen Geschichte und diversen Längen in der Erzählung trotzdem zu einem stimmungsvollen, kleinen Schocker aus Down Under, der sich über die Jahre genauso langsam, aber beständig zum B-Movie Klassiker entwickelt hat.

Fazit

Das Ozploitation-Kino der 70er & 80er hat zwar noch einige deutlich bessere Filme hervorgebracht, seine Kultstatus hat sich „Patrick“ aber ohne Frage verdient. Everett De Roche ist einfach ein Garant für atmosphärisch aufregendes Genre-Kino, obwohl er es nie selbst inszenierte. Er hatte vermutlich immer sehr viel Glück in einer guten Zusammenarbeit mit den jeweiligen Regisseuren, die seine Visionen entsprechend umsetzen konnten. Seine Handschrift ist unverkennbar und hebt auch diesen Film deutlich über den Durchschnitt hinaus, obwohl er sicherlich noch Luft nach oben besitzt.

Kritik: Jacko Kunze

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