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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Peter Lindbergh gelang es Frauen wie Naomi Campbell, Linda Evangelista oder Cindy Crawford unter einem völlig anderen Blickwinkel abzubilden und sie zu den größten Topmodels der Welt zu machen. Jean Michel Vecciets PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES ist ein einfühlsames Porträt, von seiner Kindheit – die geprägt war von den Spuren des 2. Weltkriegs – bis hin zu dem Künstler und Starfotografen, der bis heute von den größten Marken weltweit gebucht wird. Regie führt Jean Michel Vecchiet.

Kritik

Peter Lindbergh ist als Name eigentlich recht unbekannt, dabei sind seine Werke weltberühmt. Eine gute Ausgangslage also, um einmal hinter die Kulissen zu blicken, auf den Mann hinter den Fotos. Genau dies hat Regisseur Jean-Michel Vecchiet, der mit Lindbergh seit Jahrzehnten befreundet ist, versucht und gleichsam sein eigenes Kunstprojekt dabei erstellt. Die Fragen, die sich natürlich aufdrängen, sind dabei vielfältig: Was bewegt Peter Lindbergh? Warum setzt er auf dramatische schwarz-weiß Fotos? Was hat ihn zur Kunst bewegt? Was würde er eventuellen neuen Künstlern auf den Weg geben? Nun, Antworten auf diese Fragen wird der geneigte Zuschauer bei Peter Lindbergh - Women's Stories allerdings nicht bekommen. Für Jean-Michel Vecchiet steht nur eines im Vordergrund: Wie wird man überhaupt Künstler? Doch selbst dies ist angesichts der Verschwiegenheit von Peter Lindbergh eine Herausforderung. Der Mann bleibt sich treu und unnahbar und lässt nur wenig Offenes zu. Zwar bekommt man so auch einen guten Einblick, doch viel mehr lässt der Film die Frauen in seinem Leben sprechen. Seine Schwester, seine (Ex)-Frauen oder Models. Herausgekommen ein Sujet an Bildern und Stimmungen, doch niemals wirklich ein Gesamtbild.

Dies liegt schon an der Inszenierung selbst: Jean-Michel Vecchiet hat wenig Interesse daran eine klassische Dokumentation über Lindbergh zu erzählen. Im Kern ist diese Entscheidung sogar zu begrüßen, sprechen wir hier doch über Kunst in seiner nahbarsten und kreativsten Form. Jedoch führt dies auch zu Problemen: Die Sprünge die zwischen Jahren, Orten und Personen vollzogen werden, sind anstrengend. Zwar ist gerade die Bilderkomposition herausragend, jedoch fehlt ein wenig Ruhe. Ein Konzentrationspunkt, der immer wieder aus dem Geschehen, aus den Bildern, herausführt und Orientierung bietet. Wie im Fluss überkommt einen so das Leben eines Mannes, für den Bilder Poesie sind. Allerdings hält Lindbergh seine Models – wenn auch in Sturm und Bewegung – fest, fokussiert sie und brilliert. Für Vecchiet ist dies mit der Herangehensweise fast unmöglich. Zumindest künstlerisch bleibt Peter Lindbergh - Women's Stories aber zu jeder Zeit spannend und fiebrig anzusehen. Nicht zuletzt dadurch, dass er einfach wunderschön fotografiert ist.

Etwas mehr Tiefe hätte dem künstlerischen Aspekt aber nicht geschadet. Denn abseits der Collage und Vecchiets Off-Kommentar, bleibt wenig von Peter Lindbergh - Women's Stories hängen. Weder Lindberghs Vergangenheit – hier vor allem die Nazi-Zeit und seine Familie – noch seine Gedanken, Wünsche, Hoffnungen oder gar seine Motivation. Und auch sein schöpferisches Schaffen kommt leider etwas zu kurz. Zwar sind die Bilder von Sets sehr beeindruckend, doch technische Aspekte oder Hintergründe fehlen völlig. Der Film begrenzt sich darauf, dass Lindbergh gerne Frauen fotografiert, die er liebt. Und auch der Blick über den Tellerrand versäumt Vecchiet: Der Blick auf die Modeindustrie, auf Schönheitswahn, auf Manipulation der Bilder oder gar wie hart es vielleicht für Lindbergh selbst war, Karriere zu machen. Was bleibt sind zumindest Bilder, Momentaufnahmen und eine visuell bestechende Reise in seine Arbeit. Mehr aber auch nicht.

Fazit

Als visuell beeindruckende und fließende Bilder-Collage funktioniert "Peter Lindbergh – Women's Stories" hervorragend. Abseits dessen, wirkt die Dokumentation aber leider auch inhaltlich etwas leer. Das Porträt bleibt im Schatten, nur gelegentlich können wir einen Blick hinter die Person werfen, auf sein Schaffen, seine Gedanken oder seine atemberaubende Technik. Was bleibt ist Akt des Zelebrierens, den vor allem Fans interessant finden werden.

Kritik: Sascha Wuttke

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