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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während der amerikanische Historiker Howard Hallenbeck zu Recherchezwecken mit seiner Familie in einem kleinen Dörfchen in Irland unterwegs ist, wird dort ein uralter Dämon aus seinem unterirdischen Gefängnis befreit. Das Monster richtet ein Blutbad unter der Bevölkerung an. Als die Polizei noch im Dunkeln tappt, kommt Hallenbeck dem Ursprung des Bösen schon deutlich näher. Es scheint mit der Kirche der Gemeinde zu tun zu haben…

Kritik

Nicht nur, aber speziell den Freunden des Horrorgenres sollte Clive Barker („Lord of Illusions“) ein Begriff sein. Der britische Autor, Maler, Drehbuchautor und Regisseur entwarf zahllose morbide Fantasien des Grauens und schuf etliche Vorlagen zu bekannten wie beliebten Filmen (u.a. „Candymans Fluch“). Sein bekanntestes (und bestes) Werk als Regisseur ist immer noch sein Debüt „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“, das natürlich auf einer eigenen Kurzgeschichte beruhte und Grundstein für ein bis heute acht Filme umfassende Franchise bildet. Ausgerechnet dem hier vorliegende Film „Rawhead Rex“ ist es zu einem gewissen Grad zu verdanken, dass Barker ein Jahr später einen Klassiker des Genres aus dem Boden stampfte, war er doch mit diesem Resultat derart unzufrieden, dass er die nächste Verfilmung lieber in die eigenen Hände legen wollte. Daher müsste man diesem unbeholfenen Etwas beinah dankbar sein, rückwirkend betrachtet.

Regisseur George Pavlou („Little Devils: The Birth“) inszenierte 1986 mit „Clive Barker’s Underworld“ und eben „Rawhead Rex“ gleich zwei Adaptionen aus Barker’s Kurzgeschichtensammlung „Bücher des Blutes“, für die der Meister selbst die Drehbücher verfasste. Die fertigen Produkte entsprachen (verständlicherweise) nicht den ursprünglichen Vorstellungen des geistigen Schöpfers, weshalb er sich „genötigt“ fühlte, das kurz darauf richtig zu stellen. Isoliert betrachtet vom bewegten Bild ist einfach nur die dahinterstehende Idee zu erkennen, das dem Autor eine bösartige, rabiate Geschichte um ein mordlüsternes Höllenwesen aus einem okkulten Zeitalter vor dem christlichen Glauben vorschwebte, das aus dem „Ruhestand“ erweckt seine Blutspur durch eine kleine, ländliche Gemeinde zieht. Das tief im katholischen Glauben verwurzelte, gleichzeitig über eine fast mystische, vorchristliche Historie verfügende Irland ist der perfekte Schauplatz für derartige Sage, der kreativ-bizarre Geist von Barker die ideale Brutstätte, heraus kommt ein ungelenk-alberner Gurkensalat, an dem der Autor die geringste Schuld trägt. Sicher ist das Skript nicht der Hammer und eindeutig das Werk eines filmischen Neulings, die peinliche Umsetzung ist dennoch beschämend.

Blutig geht es zur Sache, da gibt sich der Film keine Blöße. Köpfe werden abgerissen, Menschen angeknabbert, sogar kleine Kinder sind nicht sicher, theoretisch geht hier einiges ab. Dass der Film erst jetzt für den freien Verkauf freigegeben wurde ist nach heutigen Sehgewohnheiten zwar etwas verspätet, aber vielleicht wollte den auch keiner neu auflegen, nachvollziehbar wäre es. Denn jetzt mal ernsthaft: Was ist denn da schief gelaufen? Ein kleinbudgetierter B-Horror aus den 80ern muss nicht zwingend gut aussehen, man darf dessen Grenzen erkennen, aber das ist doch ein schlechter Scherz. Halloween ist leider gerade vorbei, dazu hätte Rawhead-Gummifresse prima gepasst. Ulkiger als der schreckliche Kollege sieht kein Kleinkind aus, das mit den Eltern an der Hand vor der Tür um Süßigkeiten bettelt. Die sind süß, der ist lächerlich. Selten so eine bekloppte, dahin-geschissene Creature gesehen, die gleichzeitig so deftig wütet, das passt doch hinten und vorne nicht. Der könnte auch Babys fressen (in Großaufnahme), trotzdem würde man lachen. Erstaunlich, dass die Darsteller so viel Selbstbeherrschung behielten unter den Umständen noch (notdürftig) Angst und Panik zu verkörpern, normale Menschen müssten bei dem Anblick von diesem Kasperkopp doch reflexartig in schallendes Gelächter ausbrechen.

Klingt vielleicht nach einem wunderbaren Bier-auf-und-ab-dafür Trash-Spektakel, selbst daran scheitert Sexy-Rexi. Immer schwebt einem vor, wie verkannt sich Clive Barker beim dem Debakel vorgekommen sein muss und das nicht mal zu erkennen ist, ob das jetzt an dem Desinteresse und/oder der Unfähigkeit der Beteiligten gescheitert ist. Auch das kann ein (unfreiwillig) witziges Abstraktum generieren, aber der wohl lachhafteste Höllenfürst mit den unbeweglichen Augen ist eine einzige Katastrophe. Der minimale Lichtblick ist Ronan Wilmont („Im Namen des Vaters“), der sich in seiner Nebenrolle waghalsig in Nicolas-Cage-Gefilden bewegt, der macht Laune. Der Rest ist jenseits von Gut und Böse, allein dieses Finale ist fast noch schäbiger als diese kuriose Maske. Wäre der Film insgesamt ironischer angelegt (wie z.B. Barker’s „Cabal – Die Brut der Nacht“), wohl ein geringeres Problem, so sitzt man bald entsetzt da und kann nur gelegentlich über diesen Schwachsinn schmunzeln.

Fazit

Was genau die merkwürdige Qualität zwischen kolossal gescheitert und absichtlich neben der Spur ausmacht, ein Thema für ganze Bücher, jeder hat seine ganz persönliche Definition. Darüber lässt sich vielleicht auch hier streiten. Auf keinen Fall darüber, dass das hier ernsthaft gelungen wäre. Selbst für einen bewusst dümmlichen Film passt die Idee nicht und es beißen sich viel zu offensichtlich die Intentionen. Das macht keinen Spaß, man lacht eher über die unfassbaren Aussetzer, als über die Ideen und sieht zugleich, was hier den Bach runterging. Das kann nicht Sinn und Zweck gewesen sein und ist somit ein böser Fehltritt. Aber immerhin, danach sah sich Barker in der Pflicht…

Kritik: Jacko Kunze

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