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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Wer kennt sie nicht, die kühnen Wildwest Helden auf ihren wilden Pferden, stets auf dem Weg gen Horizont. Wohl kaum ein Junge hat in seiner Kindheit nicht Cowboy und Indianer gespielt, und durch Schauspieler wie John Wayne , James Arness und Co. wurde der Mythos vom  „Wilden Westen“ noch weiter geschürt. Dabei vergisst man schnell, dass die Abenteuer, die man auf der Leinwand sah, die wahre Geschichte oftmals wesentlich romantischer darstellten, als sie in Wirklichkeit war. Doch wer will schon Geschichten hören von Massakern an Frauen und Kindern, Vertreibung ganzer Volksstämme, dem Untergang einer Kultur, oder von alten Wildwest Legenden, und deren Zirkusshows.

Kritik

Das Team von „Jules Verne Adventures“ macht sich in dieser Folge auf nach Nordamerika, um dort unter anderem mehr über den Stamm der „BlackfeetIndianer zu erfahren. Diese zählen zu einem der ältesten, noch lebenden, Indianerstämme Amerikas, obwohl sie einst, wie viele andere Stämme, von den Pilgern systematisch verfolgt und getötet wurden. So findet sich der Zuschauer zu Beginn der Doku auf einem friedlichen Feld wieder, auf dem vor über 100 Jahren eine Division der „United States Cavalry“ hunderte von Frauen und Kindern, beim Angriff auf das Lager eines friedlichen Blackfeet Häuptlings, ermordeten. Das Team begleitet einen der Ur-Enkel jenes Häuptlings, der den Zuschauer mitnimmt in eine Welt zwischen Moderne und Tradition. Eine Welt, in der er und seine Stammesgenossen gegen das Aussterben ihrer Sprache und für die Errichtung nationaler Schutzgebiete kämpfen. Doch das Team von Regisseur Jean-Christophe Jeauffre („Amazone Track“, „ 100 Years under the Sea“) trifft auf seiner Reise auch den ein oder anderen Ur-Enkel der ersten Pilger, die verträumt von den großen Taten ihrer Ahnen schwärmen. Als Bindeglied zwischen diesen beiden Kulturkreisen galt die Wildwest LegendeBuffalo Bill“, der den Wilden Westen zu seiner Blühte, sowie zu seinem Untergang miterleben durfte. Durch original Aufnahmen seiner Wildwest Shows erhascht der Zuschauer einen kurzen Einblick in diese Zeit, die selbst für die Zuschauer schon fast in Vergessenheit geraten war. Wenn etwa Indianer Häuptling „Sitting Bull“, der nach seinem Sieg bei der Schlacht am Little Big Horn zur Legende wurde, in Bills Show auftrat, dann wurde selbst dem Letzten klar, dass die Indianer den Kampf gegen die Übermacht der Weißen verloren hatten.

Dokumentarfilmer Jean-Christophe Jeauffre hatte mit seinen bisherigen Filmen wenig Erfolg, denn obwohl die Marke „Jules Verne Adventures“ mit großen Namen wie Buzz Aldrin und James Cameron ( „Titanic“, „Avatar“) auffahren kann, sind die Dokus selbst doch eher schwach.

„Red and White“ ist da leider keine Ausnahme,denn für 55 Minuten Laufzeit werden viel zu viele Themen angeschnitten und keines dieser Themen wird auch nur ansatzweise ausführlich behandelt. So scheint es zu Beginn noch um das Massaker an den Blackfeet Indianern zu gehen, doch nach wenigen Minuten scheint dies vollständig vergessen. Doch dafür bekommt der Zuschauer die nicht minder „spannende“ Geschichte eines alten Mannes, der über eine Geisterstadt wacht. Doch auch er verlässt das Bild nach kurzer Zeit und so geht es im Grunde jedem, der für ein kurzes Interview vor die Kamera gezehrt wird. Weniger wäre in dem Fall deutlich mehr gewesen, vor allem weil die Geschichte der Blackfeet Indianer extrem faszinierend ist, wohingegen die Geschichte von Jack Frost und dessen Eisenbahn, nun ja, eher einschläfernd ausfällt.

Doch was der Doku an Inhalt fehlt gleicht sie, zumindest zum Teil, durch die tollen Landschaftsaufnahmen wieder aus. Wenn die Kamera in einer ruhigen Minute über die grünen Wiesen schwenkt, vorbei an Flüssen und Wäldern, hin zu einer Herde Wildpferde, dann versteht Jeder warum die Nachkommen der Indianer versuchen dieses Fleckchen Natur vor dem Eingreifen der Menschen zu schützen. Darüber hinaus glänzt der Film durch eine Vielzahl an visuellen Geschichtsquellen, seien es Gemälde, Fotografien oder kurze Schnipsel aus Bufallo Bills Wildwest Show.

Und auch Ernest Borgnine („The dirty Dozen“, „The wild Bunch“), der im O-Ton den Erzähler mimt, sorgt mit seiner sympathischen Stimme für ein gutes Gefühl beim Zuschauer. Da er zur Zeit der Aufnahme bereits 90 Jahre alt war verzeiht man ihm auch gerne den ein oder anderen Fehler, beziehungsweise Aussetzer, bei der Aussprache, immerhin bekommt man zum Ausgleich ein  Gefühl, als säße man vor dem Kamin und würde seinem alten Opa lauschen, wie er von längst vergangenen Tagen erzählt.

Fazit

Obwohl die Dokumentation „Red and White“ gut produziert ist, fehlt es ihr doch an inhaltlicher Tiefe . So können schöne Landschaftspanoramen und ein toller Erzähler nicht über die großen Mängel hinwegtäuschen, sodass sich die Doku nur für Leute eignet die in die Thematik nur kurz reinschnuppern möchten, ohne großartigen Wert auf den Inhalt zu legen. Ob man dafür jedoch sein Geld ausgeben muss, gerade wenn es massenhaft gute Dokumentation tagtäglich im Free TV zu sehen gibt, ist jedoch fraglich.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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