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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

England 1485: Der machtgierige Richard von Gloucester sieht mit Widerwillen, wie sein Bruder zum englischen König Edward IV. gekrönt wird. Der körperlich verunstaltete Richard möchte selbst auf den Thron und agiert daher skrupellos, um sich mit allen Mitteln den Weg zu ebnen. Dabei spinnt er Intrigen und schreckt auch nicht davor zurück, seinen Bruder Clarence des Hochverrats zu bezichtigen und ihm gegenüber das Todesurteil aussprechen zu lassen ...

Kritik

Laurence Olivier (Der Marathon-Mann) hält noch heute zusammen mit Spencer Tracy (Das Urteil von Nürnberg) den Rekord für die meisten Oscarnominierungen als bester Hauptdarsteller. Beide brachten es auf insgesamt 9 Nominierungen, wobei es Olivier in seiner Karriere schaffte zusätzlich als Nebendarsteller, Regisseur und Produzent nominiert zu werden. Gewonnen hat er den begehrten Preis indes nur vier Mal, darunter zweimal einen Ehrenoscar und nur einmal als Darsteller in Hamlet. Olivier verdankt einige seiner Nominierungen und zahlreichen Auszeichnungen seinen Darstellungen in Shakespeare-Werken. So auch für Richard III., in dem er ebenfalls die Regie übernahm, den Film produzierte und maßgeblich am Drehbuch mitwirkte. Als Belohnung gab es drei BAFTA Awards, einen Golden Globe, den silbernen Bären der Berlinale und für Olivier eine erneute Oscarnominierung als Darsteller. Richard III. ist dabei der Abschlussfilm seiner sogenannten Shakespeare-Trilogie, die 1944 mit Heinrich V. begann, 1948 mit Hamlet fortgesetzt und 1955 mit Richard III. beendet wurde. Eigentlich wollte Olivier gern weitere Stücke des englischen Schriftstellers verfilmen, jedoch nahm das Zuschauerinteresse für diese Art Film zunehmend ab, weshalb Richard III. die Produktionskosten nicht annähernd einspielen konnte und in den USA neben der Kinoauswertung auch parallel im Fernsehen zu sehen war.

Richard III. ist klassisches Shakespeare-Theater auf der großen Leinwand. Der Film setzt weitestgehend werkgetreu seine literarische Vorlage um und erlaubt sich nur hin und wieder ein paar Abweichungen, insbesondere werden einige Nebenhandlungen ausgelassen. Trotzdem schafft es der Film auf eine stattliche Länge von 161 Minuten, in denen die Geschichte des machthungrigen und intriganten Richard erzählt wird, der alles unternimmt, um auf den englischen Thron zu gelangen und selbst vor der Ermordung  seiner eigenen Familie nicht zurückschreckt, um sein Ziel zu erreichen. Geschickt weiß es Richard, die Menschen zu manipulieren, um sie zu grausamen Taten zu bewegen und gegeneinander auszuspielen. Laurence Oliver geht in dieser Rolle wahrlich auf und liefert ein beeindruckendes Schauspiel mit großer Intensität ab. Seine Leidenschaft für Shakespearerollen kann man gerade in diesem Film mehr als deutlich erkennen und mit dieser Begeisterung stiehlt er allen anderen Darstellern die Show. Diese sind in ihren Rollen dennoch überzeugend, nur schafft es Olivier fast ausschließlich die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ganz im Sinne der Figur, die er verkörpert.

Anders als alle anderen Figuren richtet Olivier seine Monologe als Richard unmittelbar an das Publikum und durchbricht dabei immer wieder die vierte Wand. Gerade diese Art der Darstellung macht die ganze Szenerie noch intensiver. Zugleich fühlt es sich dadurch auch mehr nach Theater an. Generell erinnert der Film oft an ein Bühnenstück mit opulenten Kulissen, die dennoch in ihrer Art und Weise oft schlicht daherkommen. Erst im letzten Akt verlagert sich das Szenario nach draußen und das Medium Film kann im Schlachtgetümmel seine Stärken präsentieren. Das teils bühnenhafte Setting passt jedoch zum Grundtenor des Films und setzt das Werk Shakespeares würdig in Szene. Richard III. ist dabei nicht weniger dramatisch und wendungsreich, wie es sich für die Dramen und Tragödien von William Shakespeare gehört. Und natürlich wagt man sprachlich ebenso wenig Experimente und bleibt hier weitestgehend dem Original treu, mit langen, aber dennoch fesselnden Monologen und nicht weniger interessanten Dialogen in der klassischen Sprache Shakespeares. Nicht unerwähnt bleiben dürfen natürlich die Kostüme, die, wie es sich für eine solche filmische Adaption gehört, Eleganz und Prunk ausstrahlen und den Film letztendlich in seiner Gesamtheit abrunden.

Fazit

Mit „Richard III.“ gelingt es Laurence Olivier abermals ein Werk Shakespeares grandios fürs Kino zu adaptieren, das vor allem dank des intensiven Schauspiels seines Hauptdarstellers in Erinnerung bleibt. Ein Muss für jeden Shakespeare-Liebhaber.

Kritik: Andy Mieland

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