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Inhalt

Der junge Robin Hood (Taron Egerton) kehrt vom Schlachtfeld der Kreuzzüge zurück, zuhause erwartet ihn eine zerstrittene, von Korruption und Intrigen gezeichnete Gesellschaft. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist riesig. Robin Hood beschließt gemeinsam mit seinem Verbündeten Little John (Jamie Foxx), die Missstände nicht länger hinzunehmen und gegen die vorherrschende Ungerechtigkeit zu kämpfen. Sie legen sich mit den höchsten Instanzen an und haben schon bald den skrupellosen Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn) zum Feind.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Er stiehlt von den Reichen und gibt es den Armen. Und das schon seit dem Spätmittelalter und in zig unterschiedlichen Versionen. Die Rede ist natürlich vom Kapuzen-Rächer Robin Hood, bei dessen Name wohl jedem Zuschauer eine andere Filmversion in den Kopf geschossen kommt. Ob die kinderfreundlichen Fuchs-Variante Disneys, die komödiantische Mel Brooks-Version Helden in Strumpfhosen oder Kevin Costners Männertraum König der Diebe, der einem vor allem wegen Alan Rickmans Performance als Sheriff von Nottingham im Gedächtnis geblieben ist, Robin Hood begegnete uns schon in vielerlei Formen auf der Leinwand . Die 2018er Version von Robin Hood mit Junior-Actionman Taron Egerton (Kingsman – The Secret Service) und Jamie Foxx (Baby Driver) in den Hauptrollen versucht der Geschichte um den gerechten Räuber nun ebenfalls ein frisches Feeling zu verleihen - scheitert dabei aber massiv.

Falls dem Zuschauer nicht durch die actiongeladenen Trailer sowie das hippe Casting bewusst geworden ist, dass es sich hier nun um die „coole“ Version von Robin Hood handelt, wird das spätestens durch das anfängliche Voice-Over des Films nachgeholt. Man solle alles vergessen was man über die Geschichte wüsste, bei Robin Hood 2018 handele es sich nicht um den spießigen Helden deines Großvaters, sondern um einen neuen Superhero (im besten Falle auch direkt mit Mega-Franchise). Zeitlosigkeit ist das Stichwort, was die Macher um Peaky Blinders-Regisseur Otto Bathurst sowie die Autoren Ben Chandler und David James Kelly zur neuen Robin Hood-Variante inspirierte. Daher wirkt diese Version auch ein wenig so wie der kleine Bruder von Guy Ritchies King Arthur: Legend of the Sword: Die Inszenierung ist modern und temporeich, das Setting klassisch, die Kostüme aber wie aus einem futuristischen Paralleluniversum à la Die Tribute von Panem. Wo wir uns zeitlich befinden ist ebenso unwichtig wie Vorlagentreue oder historische Korrektheit. Hier geht es primär um den Spaß.

Und kann diese Herangehensweise im besten Falle wirklich für eine Menge Kurzweil sorgen, lässt Robin Hood die Energie und den Einfallsreichtum von Ritchies Artus-Version total vermissen. Mag es noch interessant anmuten, Robin Hood als Kriegsrückkehrer darzustellen, der sich desillusioniert, aber mit einem großen Augenzwinkern gegen den fiesen Sheriff von Nottingham (von Ben Mendelsohn zwischen Genie und Wahnsinn verkörpert) stellt, während er seine geheime Identität The Hood gleichsam durch ein Doppelleben als Playboy von Nottingham beschützen muss, verpuffen diese Ansätze spätestens nach der Hälfte des Films in einem Wölkchen aus lahmen Klischees und anstrengender Repetition. Dass sich der Film hier massiv bei Christopher Nolans Batman Begins sowie dem Erfolgssequel The Dark Knight bedient, ist da noch das kleinste Ärgernis, kann doch auch eine Kopie noch irgendwie Spaß machen. Leider bleibt aber genau dieser bei Robin Hood auf der Strecke.

Die Darsteller geben sich Mühe, gerade Jamie Foxx hat sichtlich Lust auf seine Rolle als Machoman, die Inszenierung versucht das Beste mit dem Budget zu erreichen und irgendwie ein Gefühl von Größe zu evozieren und das Tempo des Films wird über die gesamten 116 Minuten kaum gedrosselt. Dennoch fällt Robin Hood aber nichts ein, was den Film von jedem x-beliebigen Superhelden-Originfilm (und genau das ist Robin Hood) abheben könnte. Viel zu verkrampft wirkt die gewollte Leichtfüßigkeit, die miesen Oneliner kann man nach kurzer Zeit mitsprechen, Charakter- und Storyentiwcklung ertrinken im puren Selbstzweck und die Action setzt viel zu oft auf altbackene Zeitlupe und nichtssagende Sets. Nein, diese moderne, beziehungsweise„zeitlose“ Batman-Version des berühmten Bogenheldens hinterlässt leider keinen großen Eindruck und fühlt sich gerade wegen der forcierten  Coolness des Sujets eher überholt als modern an.

Fazit

"Robin Hood" soll eine moderne, actiongeladene und temporeiche Superheldenversion des berühmten Diebes in Strumpfhosen sein - komplett mit einem brachialen Soundtrack, jungen, sexy Darstellern sowie einer glattgebügelten Plastikbildsprache – fühlt sich aufgrund der klischeebeladenen Charakterzeichnung und der repetitiven Inszenierung aber eher altbacken und lahm als frisch und cool an.

Kritik: Thomas Söcker

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