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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf ihrer jährlichen  G7 Konferenz verlaufen sich die sieben Staatsmänner und Staatsfrauen der reichsten liberalen Nationen der Welt nachts im Wald und treffen dort auf Moor-Mumien und überdimensionale Intelligenz. 


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wem gehört jetzt eigentlich das gigantische glühende Gehirn, das auf den Szenenbildern mit einem Charme irgendwo zwischen Retro-Requisit und Schock-Scherzartikel glibbert? Guy Maddin (Accidence), dessen jüngstes Werk eine Gruppe satirischer Staatsoberhäupter der „sieben reichsten liberalen Demokratien der Welt“ mit uralten Untoten und den Untiefen des Unterbewusstseins konfrontiert? Evan Johnson, der das im fiktiven deutschen Ort Dankerode angesiedelte Story verfasste? Oder dessen Bruder Galen Johnson, der garantiert auch irgendeinen wichtigen Beitrag leistete - vielleicht Büffet-Bissen als Wegzehrung mitbringen?

So wie der italienische Premierminister (Ronaldo Ravello), dessen Karikatur wie die seiner Amtskollegen aus Deutschland (Cate Blanchett, Unsere lebende Welt), Frankreich (Denis Ménochet, Monsieur Spade), Kanada (Roy Dupuis, Brain Freeze), Großbritannien (Nikki Amuka-Bird, Here), Japan (Takehiro Hira, The Amateur) und den USA (Charles Dance, Das Erste Omen) nie annähernd provokant oder realitätsbezogen genug wirkt. Der Mangel an Biss scheint einer der kollektiven Kompromisse des Regie-Trios, dessen Sci-Fi-Vision wie das Brain Child (no pun intended) von George A. Romero, Bunūel und Kubrick wirkt. Klingt nach keiner schlechten Kombi - klingt. 

Auf der Leinwand gibt sich die parodistische Nachtwanderung der Gruppe, die sich auf dem Anwesen unvermittelt allein zurückgelassen findet, immer ein Stück amüsanter und origineller als sie eigentlich ist. Das liegt erstens am dialogischen Erläutern potenzieller Pointen (wie einer metaphorischen Auslegung der Verhältnisse der Figuren), zweitens an einer für Maddin untypischen Tendenz zu pubertären Flachwitzen (Moorleichen beim Gruppenwichsen?), drittens an schnödem dramatischem Leerlauf. Wenn man schon ein riesen Gehirn hat, sollte man es auch nutzen.

Fazit

Mit seinen verspielten Vintage-Elementen, nostalgischer Nachkoloration und humoristisch überspitzter Sentimentalität trägt die cineastische Kollaboration Guy Maddins mit Evan und Galen Johnson optisch den Stempel des prominentesten der drei Kanadier. Deren ideosynkratische Inszenierung ringt mit einem Drehbuch, dessen Entstehung vermutlich einen ähnlich psychedelische Prozedur war wie die des von den Polit-Protagonist*innen erarbeiteten Statements. Dessen finale Form klingt fast, als habe sie tiefere Bedeutung. Aber das verdankt (nicht nur) sie eher dem Rahmen und den Mitwirkenden.

Kritik: Lida Bach

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