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Inhalt

Der eiskalte Revolverheld Sabata ist wieder voll da. Seine Schießkünste stellt er zunächst in harmloser Umgebung unter Beweis: Er verdingt sich als Artist in einem Wanderzirkus. Als das Varietee in einer texanischen Kleinstadt Einzug hält, stößt er auf einen Mann, der ihn früher einmal um 5000 Dollar gebracht hat. Jetzt kann er sein Können effektiver zum Einsatz bringen: Sabata fordert Rache - und sein Geld zurück. Gleichzeitig kann er auch noch ein anderes Problem lösen: Die Stadt von dem korrupten McIntrock befreien, der die Bürger mit unmäßig hohen Steuern knechtet, um sich das Geld in die eigene Tasche zu stecken. Ganz selbstlos verfährt Sabata dabei jedoch nicht: Er wäre nicht der durchtriebene Antiheld, wenn am Ende nicht noch etwas für ihn selbst rausspringen würde...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manchmal scheint es ein wahres Ding der Unmöglichkeit zu sein, sich koordiniert durch den geballten Etikettenschwindel zu arbeiten, den der Italo-Western in seiner Hochphase ohne Rücksicht auf Verluste produzierte: Gefühlt jeder zweite Filme trug die Namen Django, Sabata oder Sartana im Titel. Herauszufinden, wo sich der eigentliche (Franchise-)Kanon dieser jeweiligen Ikonen aber wirklich befand, stellte sich im Wust zwischen Trittbrettfahrerei und Mauschelei als ein äußerst kompliziertes Unterfangen heraus. Nun, obwohl die Figur des Sabata angeblich in weit mehr als 10 Spaghetti-Western mitgewirkt haben soll, umfasst die offizielle Reihe rundum den ehemaligen Südstaaten-Offizier tatsächlich nur drei Filme: Sabata von 1969, die Fortsetzung Adios, Sabata mit Yul Brynner in der Hauptrolle und Sabata kehrt zurück, der Abschluss der Trilogie.

Für diesen konnte man nun auch Genre-Legende Lee van Cleef (Zwei glorreiche Halunken) zurückgewinnen, der Sabata bereits im ersten Teil ein Gesicht verleihen hat und als übermächtiger, quasi unbesiegbarer Pistolero genau das tat, was er am besten kann: Schurken um ihr Diebesgut erleichtern und es sich selbst unter den Nagel reißen. Mit Sabata kehrt zurück, der – wie die gesamte Reihe – von Gianfranco Parolini (Sartana – Bete um deinen Tod) inszeniert wurde, finden wir unseren titelgebenden Revolverhelden erst einmal als Hauptattraktion eines Wanderzirkus vor. Inmitten eines fast schon surreal angehauchten Lichtspiels liefern Sabata und seine Kollegen der Zuschauerschaft eine bleihaltige Show, die die Präzision und Geschicklichkeit des omnipotenten Schützen im Zentrum des Geschehens noch einmal unter Beweis stellt: Keiner zieht schneller als Sabata, keiner ist treffsicherer als Sabata.

Nachdem wir uns diese Tatsache wieder ins Gedächtnis gerufen haben, darf sich Sabata mit Clyde (Reiner Schöne, Die vierte Macht), einem alten Armee-Kameraden zusammen tun, um sich Geld zu schnappen, welches ihnen nicht gehört. Gianfranco Parolini inszeniert Sabata kehrt zurück erneut mit großer Freude am Aktionismus und lässt fast im minütlichen Turnus die Revolver knallen, die Fäuste fliegen oder Explosionen bersten. Dass der nunmehr letzte Teil der Sabata-Serie aber nicht so richtig funktionieren möchte, liegt zum einen an dem bekannten Problem, dass der Protagonist einfach zu überlegen ist, als dass man wirklich der Vermutung anheim fällt, er könnte in eine Falle laufen. Auf der anderen Seite aber übertreibt es Sabata kehrt zurück mit den ausgestellten Albernheiten: Anstatt das Genre zu parodieren, verkauft er es zuvorderst nur für dumm.

Handwerklich aber zeigt sich Gianfranco Parolini wie gewohnt in guter Verfasung: Mag die Geschichte auch noch so zerfahren und konfus arrangiert sein, die Action braust zackig und technisch solide über die Mattscheibe, während der mit allen Wassern gewaschene Charme von Hauptdarsteller Lee van Cleef vollkommen ausreicht, um einen solchen Film mühelos zu tragen. Auch wenn Sabata kehrt zurück auch oftmals wie eine der Hau-Drauf-Klamotten von Terence Hill und Bud Spencer wirkt, der launige Auftritt von Lee van Cleef schenkt dem Ganzen immer noch mehr als Klasse ein als sie ähnlich gepolte Genre-Verwandte für sich beanspruchen könnten. Alles weitere erledigt der herrlich quirlige Score von Marcello Giombini und Bruno Nicolai sowie die bisweilen interessante Kameraarbeit von Alessandro Mancori, die sich auch vor unkonventionellen Perspektiven nicht scheut.

Fazit

Mag "Sabata kehrt zurück" auch nicht auf einer Höhe mit den beiden Vorgängern sein, so liefert Regisseur Gianfranco Parolini auch mit dem Abschluss seiner "Sabata"-Trilogie einen durchaus launigen Vertreter des Italo-Western ab, der sich ganz und gar auf die kernige Präsenz von Lee van Cleef verlassen kann. "Sabata kehrt zurück" vollbringt es zwar nie, Spannung zu evozieren und gibt sich den Albernheiten etwas zu entschieden hin, für die Einmalsichtung ist er aber durchaus geeignet.

Kritik: Pascal Reis

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