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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dieser Film schildert ein Jahr im Leben einer einzigartigen Familie. Er fängt das tägliche Leben der Sasquatch mit einer Detailgenauigkeit und Strenge ein, die einfach unvergesslich ist.

Kritik

Selbst wer keinen einzigen Film David und Nathan Zellners (6 Years) gesehen hat und noch nie von deren Sasquatch Birth Journal 2 gehört, merkt früh, dass es in ihrem kuriosen Kostümfilm um mehr geht als juvenile Gags, schwelgerische Aufnahmen nordamerikanischer Wälder und reichlich schrägen Spaß für das Darsteller-Quartett. Riley Keough (Daisy Jones & The Six), Jesse Eisenberg (A Real Pain), Christophe Zajac-Denek (Tales of Halloween) und Nathan Zellner (dessen Bruder das Drehbuch verfasste - faire Arbeitsteilung) sind unter der aufwendigen Maske komplett unkenntlich, aber zelebrieren sichtlich ihre Auftritte als Bigfoot-Bande. 

Die streift im ersten der nach Jahreszeiten benannten Kapitel durch eine imposante Naturkulisse, deren Urwüchsigkeit und Unberührtheit sich Stück für Stück als Illusion erweist. Doch im Frühling ahnt das Quartett aus einem Weibchen, ihrem Nachwuchs im menschlichen Grundschulalter und zwei Männchen davon nichts. Ein rituell anmutendes Holztrommeln gibt jedoch einen weiteren Hinweis - der erste ist  der Titel - auf die simple, aber zeitgemäße Botschaft und ein durch auffällig menschliche Dummheit provozierter Todesfall trübt die naive Idylle. 

Die besteht maßgeblich aus ulkigen Einblicken in die Sasquatch-Lebensgewohnheiten, zu denen viel im Schritt kratzen und allerlei unappetitliche Körperfunktionen zählen. Um so mehr sich die Charaktere, als die sich die auf den ersten Blick fast austauschbaren Kreaturen in den ulkigen Alltagsepisoden etablieren, dem Homo Sapiens annähern, umso bedrohlicher wird ihre Lage. Das gilt sowohl im praktischen Verhalten als auch lokal. Erst subtile, dann unmissverständliche Zeichen machen klar, in wessen Revier die Sippe sich mittlerweile befindet. 

Fazit

Fantastische Kostüme und überzeugende Darstellungen unterstreichen die versteckte Qualität der surrealen Saga. Zugegeben, weniger Sasquatch-Kotze und Sasquatsch-Rotze hätten nicht geschadet. Doch für gezielte Affronts sind die Zellner-Brüder, die vom Berlinale Forum in den Wettbewerb und nun die Sektion Special wanderten, ebenso bekannt wie für die unvermittelt in scheinbar harmlosen Szenarien gähnenden Abgründe. Was als kryptozoologisches Kuriosum beginnt, wandert auf mythischen Pfaden zu einer ökologischen Warnung. Deren kalter Realismus macht die finale Pointe zu wahrhaftigem Galgenhumor. 

Kritik: Lida Bach

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