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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Harry Stoner wird vom Konflikt zwischen einem vergangenen und gegenwärtigen Leben zerrissen. Er glaubt, in seinem Leben gäbe es nichts mehr von Bedeutung, mit Ausnahme des Überlebens, und dieses Gefühl treibt ihn jenseits jeglicher Moral. Er manipuliert die Bilanzen, beschafft Frauen für die Kunden... und legt sogar Feuer in der eigenen Textilfabrik. Er sehnt sich aber nach den Tagen, in denen es nicht nur um Profit und Helden ging und alles viel einfacher schien - eben zufriedenstellend und lebenswert. Aber Harry hat Angst, aus der Leere seines scheinbar erfolgreichen Lebens auszubrechen...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Noch bevor der Wecker morgens überhaupt zum Klingeln ansetzen kann, wird Harry Stoner (Jack Lemmon, Manche mögen's heiß) bereits von seinen eigenen Schreien aus dem Schlaf gerissen. Wie wir seiner Frau Janet (Patricia Smith, Mad City) kurz darauf erfahren, ist es nicht das erste Mal, dass Harry auf diese schmerzhafte Art und Weise seinen Tag antreten muss. Alpträume plagen ihn, Existenzängste umklammern sein Dasein, Harry hat schon früher schwere Phasen durchmachen müssen, doch nun scheint es so, als würde sich all der Druck und all die Hoffnungslosigkeit der ganzen Welt mit einem Schlag über ihn ergießen. Save the Tiger von John G. Avildsen (Rocky) begleitet diesen Mann einen Tag durch seinen Alltag – und blickt dabei auf ein Amerika, in dem der amerikanische Traum unaufhaltsam vermodert.

Obwohl Harry alles hat, Frau, Kinder, ein Hausmädchen, ein großes Haus mit Pool und einen Managerposten in seinem eigenen Textilunternehmen, fehlt ihm doch die entscheidende Zutat, um ein glückliches Leben führen zu können: Innere Zufriedenheit. Das dicht geschriebene, konsequent auf Harry Stoner fokussierte Drehbuch versteht sich als subtile Charakterstudie, die die seelische Verwüstung seiner Hauptfigur nutzt, um den Blick gleichwohl auf den gesellschaftlichen und damit auch moralischen Wandel innerhalb der Vereinigten Staaten zu richten. Immer wieder verliert sich Harry in Erinnerungen an die Vergangenheit. Eine Zeit, als die Dinge seiner Ansicht nach noch einfacher und ehrlicher gewesen sind. Als es noch um aufrichtige Leistungen und nicht um den Saldo auf dem Konto ging. Inzwischen beurteilen Computer die eigene Kreditwürdigkeit und entscheiden somit über fähig und unfähig. 

Harry, dessen Angst vor dem finanziellen Ruin allgegenwärtig ist, geht sogar so weit, dass er einen professionellen Brandstifter engagiert, der seine inzwischen wenig profitable Firma in Flammen aufgehen lassen soll, um sich mit dem Geld der Versicherung über Wasser zu halten. Überleben durch Zerstörung. Ob der Plan aufgeht, lässt Save the Tiger im Ungewissen, stattdessen sehen wir einen Mann, dessen Augen stetig tränengefüllt sind, noch aber hat er nicht gänzlich aufgegeben. Die Tränen rinnen noch nicht die Wangen herab, der Tiger leistet einen letzten Widerstand, bevor ihm die Zukunft endgültig genommen wird. Der hierfür Oscar-gekrönte Jack Lemmon brilliert in der Rolle eines ausgelaugten Mannes, dem jeder Atemzug merklich zusetzt. Der leidet, aber nicht resignieren kann, weil er weiß, dass mit ihm auch die Moral sterben wird.

Fazit

Mit "Save the Tiger" liefert Rocky-Regisseur John G. Avildsen ein nuanciertes Charakter-Porträt ab, in dem sich Jack Lemmon ein letztes Aufbäumen gegen den endgültigen Ruin zumutet. Der Film funktioniert dabei nicht nur als herausragend gespieltes Psychogramm, sondern wirft auch einen bitteren Blick auf ein Amerika, dem der amerikanische Traum langsam unter den Händen wegstirbt.

Kritik: Pascal Reis

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