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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein irisch-amerikanischer Medizinstudent gerät 1921 unfreiwillig in die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den irischen Freiheitskämpfern und einer britischen Spezialeinheit. Aufgrund seiner pazifistischen Einstellung will er sich zunächst nicht an dem Unabhängigkeitskampf beteiligen, doch er gerät immer mehr in den Untergrund und ist letztlich mitten drin. Mit allen Konsequenzen…

Kritik

Vor dem Hintergrund des irischen Unabhängigkeitskrieges von 1919 bis 1921, zwischen den aus dem Untergrund agierenden Partisanen der „alten“ IRA und den britischen Besatzern im Dienst der Krone, erzählt die gleichnamige Romanadaption Ein Händedruck des Teufels (Shake Hands With The Devil) von Regisseur und Produzent Michael Anderson (Flucht ins 23. Jahrhundert) eine zwar historisch-politisch geprägte, aber im Kern ganz klassische Geschichte vom Schüler, der sich letzten Endes gegen seinen Lehrer erhebt, um strenge Autoritäten und blinden Gehorsam aufzubrechen, der den Kampf für eine an sich gute Sache droht in fehlgeleiteten Fanatismus  zu verwandeln.

Die Handlung setzt bereits im letzten Jahr des offiziellen Konfliktes an, kurz bevor der Waffenstillstand beschlossen und Irland seine Unabhängigkeit schließlich zugestanden bekam. Zu Beginn des Jahres 1921 sind die Kämpfe allerdings noch im vollen Gange. Zwar ist die britische Armee schon abgezogen worden, allerdings nur um sie durch die Spezialeinheit Black & Tans zu ersetzen, die die Jagd nach den Rebellen mit noch martialischerer Hand weiterführt. Der Halb-Ire Kerry O’Shea (Don Murray, Königin der Wikinger) – ein in den USA aufgewachsener Medizinstudent, der nach dem Tod seiner Eltern in die alte Heimat zurückgekehrt ist – hat mit dem Konflikt nicht viel zu schaffen, erlebt ihn mehr unbeteiligt als Außenstehender. Einer seiner Kommilitonen und guter Freund ist allerdings aktives Mitglied der IRA und als dieser, auch durch Kerry’s Schuld, im Kugelhagel der Black & Tans ums Leben kommt stellt er zu seiner Verwunderung fest, dass auch sein Professor Lenihan (James Cagney, Eins, zwei, drei) der Organisation angehört. Und nicht etwa nur ein einfacher Fußsoldat, denn Lenihan ist ein hohes Tier und Befehlshaber im Untergrund, der Kerry zunächst nur eine sichere Ausreise in die USA ermöglichen will, aber wie es das Schicksal so will, ihn bald aktiv in den Kampf einbindet.

Die Kulisse des irischen Unabhängigkeitskrieges dient immer wieder als effiziente Prämisse für sowohl historisch gehaltvolle wie als spannender Genre-Beitrag verwertbare Filme, da macht auch Ein Händedruck des Teufels keine negative Ausnahme. Mit einer straffen Narration und einer hohen Ereignisdichte kommt niemals Leerlauf auf und es wird durchaus ein treffendes Bild der damaligen Situation wie der ideellen Motivation der Beteiligten geliefert, auch wenn natürlich eher einseitig und nicht unbedingt unparteiisch gelagert. Dankenswerter Weise wird aber keine stumpfe Legimitation von Gewalt und Terrorismus betrieben, denn der sich geduldig entwickelnde, sich zuspitzende Konflikt zwischen Schüler und Lehrer, Soldat und General entsteht aus der Erkenntnis heraus, dass auch im Kampf um die Freiheit der Zweck nicht immer die Mittel heiligt. Trotz einiger pathetischen und gelegentlich leicht hölzernen Dialoge, einem etwas primitiven Frauenbild und einem kleinen Biedermeier-Anstrich in seinem ganzen Auftreten (die 50er sind ja nun auch nicht gerade berühmt für ihre moderne, mutige und innovative Art des Kinos), gelingt ein somit auch inhaltlich runder, flüssiger und dezent kritischer, ambivalenter und hinterfragender Film, der mit ein paar inszenatorischen Merkmalen sogar deutlich hervorsticht. Seine düster-schattigen Bildkompositionen beziehen sich offenkundig massiv auf den gerade verebbten Film Noir und eine Verhörszene aus der POV-Perspektive ist für damalige Verhältnisse relativ kreativ und unkonventionell.

Fazit

Ein spannendes Thema dient als Grundlage für einen strammen, gut inszenierten und gespielten Film, der leicht unter gewissen „Alterserscheinungen“ zu leiden hat, die für seine filmische Dekade nicht unüblich sind. Auch wenn sie nicht wegzudiskutieren sind, man kann relativ entspannt darüber hinwegsehen oder zumindest gut damit leben, denn in den wesentlichen Dingen ist „Ein Händedruck des Teufels“ als gelungen und insgesamt auch als sehenswert einzustufen. Auch wenn die Thematik dafür schon die halbe Miete ist.

Kritik: Jacko Kunze

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