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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Frau kündigt ihren Job, um zu ihrer Familie zurückzukehren, die vom Tod männlicher Mitglieder geplagt wird. Als sie die verbliebenen Frauen apathisch findet, beschließt sie, ihnen zu Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zu verhelfen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im soziologischen Spannungsfeld zwischen einer Moderne, die zugleich ermächtigt und entfremdet, und einer Tradition, die ebenso erdet wie erstickt, suchen die weiblichen Charaktere Tribeny Rais tragikomischen Spielfilm-Debüts nach einer Balance zwischen eigenen und familiären Wünschen. In ruhigen Bilder und alltäglichen Situationen erkundet die im nepalesischen Sprachraum angesiedelte Beziehungsstudie die gegensätzlichen gesellschaftlichen Impulse eines Kulturkreises, der seine Identität unter dem Druck eines assimilierenden Fortschritts zu verlieren fürchtet. Das pointierte Porträt dreier Frauengenerationen in einer patriarchalischen Umgebung wird zum individuellen Spiegel universeller Konflikte. 

Exemplarisch für diese Jene manifestieren sich exemplarisch im Vorhaben der jungen Protagonistin, die nach einem ausgedehnten Aufenthalt in der Stadt in ihre ländliche Heimatregion zurückkehrt. In ihrem Dorf in den Hügeln von Sikkim fühlt Bishnu (Pooja, Sir) sich zugleich aufgehoben und fremd in einem Verwandtschaftskreis, geprägt von archaischen Erwartungshaltungen. Ihre Großmutter, die Mutter und sogar ihre Schwester betrachten Bishnus kürzlich Kündigung als Bekehrung zur traditionalistischen Rolle der Ehe- und Hausfrau. Die zielstrebige Hauptfigur hingegen will ihre passiven weiblichen Angehörigen zu mehr Selbstbestimmung bringen.  

Die Schwangerschaft Bishnus Schwester und ein Heiratsantrag eines als „geeignet“ geltenden jungen Mannes verkomplizieren zusätzlich die Beziehungen innerhalb der Sippe, deren private Hierarchien gesellschaftliche Strukturen reflektieren. Mit durchaus kritischem Blick auf ihre Protagonistin, die selbst dazu tendiert, ihren Verwandten den vermeintlich besseren Lebensweg aufzudrängen, beobachtet die Regisseurin und Drehbuchautorin den Wandeln tradierter Gender-Rollen und sozialer Status-Symbole. Gemeinschaftliche Zwänge offenbaren sich als Fortsetzung ökonomischen und ideologischen Drucks, der sich in moralistischen Idealen und materiellen Hürden manifestiert. Trotz der reduzierten Dramatik bleibt das Streben nach Autonomie ein kraftvoller Fokus innerhalb eines ambitionierten Erstlingswerks.

Fazit

In unaufgeregten Einstellungen begleitet Kamerafrau Pooja Gurung den Alltag der unscheinbaren Figuren und zeigt Sikkims erhabene Landschaften frei von Exotismus als organischen Rahmen gemeinschaftlichen Lebens in Tribeny Rais feinfühligem Familienporträt. Intellektuelle Enge und mögliche Horizonte deuten sich in den von natürliche Lichtquellen und minimalistischer Sounddesign geprägten Szenarien an. Der visuelle Fokus auf Gesichtern und Gesten gibt kleinen Bewegungen und beiläufigen Bemerkungen unterschwelliges Gewicht. Intimität, Unsicherheit und stille Rebellion sind die übergreifenden Themen eines von leisem Humor aufgehellten Familiendramas, dessen Langsamkeit fordert, aber lohnt. 

Kritik: Lida Bach

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