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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sica starrt in die Brandung vor der Felsküste und wartet auf Antworten. Ihr Vater, ein Fischer, ist im Meer ertrunken. In einem einsamen Winkel der Welt verliert Sica nicht die Hoffnung. Auch wenn sie gegen den Strom schwimmen muss.

Kritik

“Mit wehenden Haaren starrt Sica in die Brandung und wartet auf Antworten, die wohl niemals kommen“, heißt es in der offiziellen Inhaltsangabe zu Carla Subiranas kargem Kinderfilm, in der Generation Sektion der Berlinale seine Weltpremiere feiert. Viel mehr als dass die 14-jährige Titelfigur mit grimmigem Blick auf die tosenden Wellen vor Galiziens Küste blickt, geschieht auch nicht in der metaphysischen Melange aus Familiendrama und Krimi.

Der Vater der verschlossenen Protagonistin, deren Außenseiterstatus in der ärmlichen Fischergemeinde wie die meisten der sozialen und psychologischen Motive des zähen Plots nie ergründet wird, ist mit dem Boot verunglückt. Das Fehlen einer Leiche hindert Sica (Thais García Blanco) nicht nur an der emotionalen Verarbeitung seines Todes, sondern birgt konkrete finanzielle Probleme für ihre Mutter Carmen (Núria Prims, Cinéclub). Sie stellt zwangsläufig praktische Belange über Wahrhaftigkeit. 

Die materielle Notlage von Mutter und Tochter bleibt indes wie so oft eine Behauptung, die den destruktiven Einfluss von Armut in psycho-sozialen Krisensituationen niemals greifbar macht. So gern die Kamera in die Tiefen der als dankbares Symbol für Sicas Gefühlswelt tobende Meer taucht, so selten vertieft die Regisseurin und Drehbuchautorin die durchaus spannenden Figuren und Szenarien. Deren herbe Schönheit verliert sich somit in pseudopsychologischen Postkartenansichten.

Fazit

Die überzeugenden Hauptdarstellerinnen verleihen den schroffen Charakteren mehr Tiefe als die Handlung, die vor allem ein Vorwand scheint, wildromantische Küstenlandschaft des Inselschauplatzes einzufangen. Den auch technisch ungeschliffenen Bildern verdankt das kantige Jugenddrama seine bestechende Atmosphäre und mystische Aura. Beide tendieren indes auch zur abenteuerlichen Verklärung der Lebensrealität der provinziellen Arbeiterklasse, der die junge Protagonistin entstammt. Wie wirtschaftliche Faktoren menschliche Verluste verstärken, wird nur unzureichend ergründet.

Kritik: Lida Bach

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