{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Maxdome Mubi

Inhalt

Während sich Sayra mit ihrem Vater auf den beschwerlichen Weg von Honduras in die USA macht, wo dessen neue Familie lebt, hat El Caspar in Mexiko andere Probleme. Sein Gang - Boss hat herausgekriegt, dass er sich mit einem Mädchen trifft, das in einem Stadtteil lebt, in der eine gegnerische Gang das Sagen hat. Während er dafür von den anderen Gang - Mitgliedern bestraft wird, kümmert sich sein Boss um Martha Marlene. Als sie sich gegen die versuchte Vergewaltigung wehrt, stirbt sie unglücklich. Um El Caspars Loyalität zu überprüfen, nimmt sein Boss ihn und den 12jährigen El Smiley mit zu einem Raubzug auf die Menschen, die auf den Dächern von Güterzügen mitfahren, um so das gelobte Land USA zu erreichen. Dabei treffen sie zufällig auf Sayra und ihre Begleiter. Als sein Boss diese ebenfalls zu belästigen beginnt, schlägt El Caspar spontan mit seiner Machete zu, worauf dieser tötlich getroffen vom Zug fällt. Jetzt beginnt für El Caspar ein Wettlauf mit dem Tod...

Kritik

Ein Seher hat der jungen Mexikanerin Sayra (Paulina Gaitan) prophezeit, sie wird es in die USA schaffen. Nicht in den Händen Gottes, sondern denen des Teufels. Die Rolle des Teufels spielt in Cary Joji Fukunagas brutalem Jugenddrama Willy, genannt El Caspar (Edgar Flores). Er gehört zur Mara Salvatrucha, die i den mexikanischen Slums herrscht. Ihre durch Tätowierungen gekennzeichneten Mitglieder erscheinen zahllos. Auf diese Übermacht spielt der der Filmtitel an. Der Schmerz ginge vorbei, aber die Mara bliebe für immer, sagt der Anführer der Mara, Li'lMago (Tenoch Huerta Mejia). Es ist, als würde die Mara den Platz des Schmerzes einnehmen. Ein Leidensfaktor wird durch einen anderen ersetzt. Fukunagas harte Bilder begleitet die verzweifelten Figuren auf ihrer aussichtslosen Flucht vor der Gewalt. Die Allmacht der Mara wird durch die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Menschen genährt. Selbst Kinder wie El Smiley (Kristyan Ferrer) rekrutiert El Caspar als Mitglieder. Ihre Perspektivlosigkeit treibt sie in die Gang, doch diesen gesellschaftlichen Faktor deutet der Film nur an. 

Mehr Thriller als Sozialdrama konzentriert sich die Story auf die Abstumpfung der Figuren. Der Ehrenkodex der Gang verdrängt humanes Moralverständnis. Dafür bietet die Mara Schutz und eine Perspektive. Besser ein Leben als Verbrecher als gar kein Leben. Der Preis ist die Aufgabe absolute Selbstaufgabe. Der jedem Gangmitglied verliehen Spitzname ersetzt den tatsächlichen Namen. Die Individualität löst sich in der Assimilation an die Gruppe auf. Die USA werden als El Norte, der Norden, zur kaum erreichbaren Idealvision einer lebenswürdigen Existenz. Um Elend und Gewalt zu entkommen, ist Sayra unterdessen mit einer Schlepperbande au dem Weg in die Staaten. Unterwegs werden die Auswanderer von Mitgliedern der Mara überfallen. Der Anführer Li'l Mago, kommt hinter die Beziehung, die El Caspar heimlich mit einem Mädchen aus einem feindlichen Bezirk, führt. El Caspar tötet Li'l Mago, denn nur mit einem Gewaltakt glaubt er die Gewalt beenden zu können, obwohl er weiß, dass sein Mord mehr Töten heraufbeschwört. Die für Gewalttaten verliehen Tätowierungen gelten als Ehrenzeichen in der Gang. Gleichzeitig brandmarken sie die Mitglieder sozial und als Eigentum der Bande. 

Um Sprache und Gestus der Mara authentisch darzustellen, ließ Regisseur Fukunaga sein Drehbuch von Mitgliedern der Gang überarbeiten. Die dynamische Kameraführung und die intensive Darstellung Paulina Gaitans verleihen dem fatalistischen Drama seine Eindringlichkeit. Sayra und El Caspar werden von Kindern mit Orangen beworfen, ein anderes Mal mit Steinen. Es scheint eine Vorwarnung auf die Aufnahme, die sie erwartet, sollten sie den sagenumwobenen Norden erreichen. Ohne Pass sind sie dann auf neue Art namenlos. Die Bilder zelebrieren in roher Ästhetik sanfte Momente ebenso wie Brutalität. Eine Makellosigkeit, die den Realismus der Inszenierung mindert, statt sie zu verstärken. Mit seiner ästhetischen Anlehnung an José Padhilas Tropa de Elite vertritt Fukanagas Drama eine ambivalente Edeloptik, die als mexikanisches Pendant zum amerikanischen Thriller-Chic erscheint.

Fazit

Der thematische Hintergrund und die authentischen Darstellungen machen das Fluchtdrama sehenswert, doch die verstörende Kompromisslosigkeit einer Gewaltstudie fehlt ihm. Es sind die leisen Momente und die naturalistischen Hauptdarsteller, die noch länger im Gedächtnis bleiben.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×