Inhalt
Sindbad segelt mit der Prinzessin Parisa nach Bagdad, um sie zu heiraten, doch vorher landen sie auf der Insel Kolosse, wo sie den Magier Sokurah vor einem riesigen Zyklopen retten. Der Magier hat eine Lampe mit einem Flaschengeist gestohlen, verliert diese jedoch bei der Flucht. Sindbad ist nicht gewillt umzukehren. In Bagdad lässt Sokurah die Prinzessin auf Puppengröße schrumpfen und zwingt Sindbad damit, ihn zur Insel zurückzubringen, um dort ein Stück der Schale des dort lebenden, riesigen zweiköpfigen Adlers zu besorgen, welches für das Gegenmittel benötigt wird. Sokurah ist jedoch nur darauf besinnt, die magische Lampe in seinen Besitz zu bringen und bringt Sindbad und seine Crew in große Gefahren. Nachdem sie sich gegen Zyklopen und dem zweiköpfigen Riesenadler gekämpft haben, verfolgt Sindbad den Magier in sein Schloss, welches von einem Drachen bewacht wird und ...
Kritik
Um seine auf Daumengröße geschrumpfte Prinzessin Parisa (Kathryn Grant, Das Fenster zum Hof) wieder zurück in ihre Ursprungsform zu bringen, muss sich Sinbad (Kerwin Mathews, Der Teufel kommt um vier), der legendäre Seefahrer, auf die Insel Colossa begeben, wo er in Besitz der Schale eines Eies der gigantischen Vogelart Roch kommen muss, um die Verwandlung rückgängig zu machen und den Zauber somit aufzuheben. Mehr muss die Prämisse von Sinbads 7. Reise nicht hergeben, um dem Zuschauer ohne Umschweife deutlich zu machen, dass dieser hier Zeuge eines der größten Abenteuer der Filmgeschichte werden wird, werden hier doch all die Elemente zusammengefügt, die Schauwerte satt versprechen: Erstaunliche Magie, geheimnisvolle Orte, riesiges Sagengetier und ein tapferer Held, der für seine Herzallerliebste jeder noch so massiven Gefahr trotzt.
Dass sich Sindbads 7. Reise seinen festen Platz in den filmhistorischen Annalen gesichert hat, ist einem Mann zu verdanken: Dem US-amerikanischen Tricktechniker Ray Harryhausen, dessen Stop-Motion-Animation hier den Weg für das kontemporäre Blockbusterkino geebnet haben. Ohne Ray Harryhausen visionären Gestaltungswillen und Schöpferdrang gäbe es heute in dieser Form weder Jurassic Park noch Der Herr der Ringe oder Avatar – Aufbruch nach Pandora. In Sindbads 7. Reise erwarten das Publikum sowie Sinbad und seine Gefährten beachtliche Begegnungen mit einem Zyklopen, einem riesigen Greifvogel mit zwei Köpfen, einem feuerspeienden Drachen und einem schwertschwingenden Skelett. Dass die Effekte heute überholt und vielmehr amüsant denn atemberaubend ausfallen, versteht sich von selber. Der hier aufgebrachten Fleiß- und Detailarbeit aber muss nach wie vor Respekt gezollt werden.
So simpel die Geschichte, die sich aus morgenländischen Märchen, Mythen und Folklore zusammensetzt, auch gestrickt sein mag: Regisseur Nathan Juran (East of Sudan) lässt dem Zuschauer keine Verschnaufpause und beweist einen inszenatorischen Aktionismus, der Schauwerte am Fließband liefert. Inmitten von verfluchten Gewässern, düsteren Prophezeiungen und allerhand phantastischer Wesen kennt die Fabulierlust von Sindbads 7. Reise keine Grenzen. Wenn sich im Finale dieses verfilmten Heftromans dann ein Zyklop und ein Drache rustikal an die Kehle gehen, dann werden hier bereits die Bildwelten etabliert, die sich heute in Filmen wie Godzilla 2 – King of the Monsters oder demnächst Godzilla vs. Kong wiederfinden lassen. Charmanter als in diesem Abenteuer-Klassiker werden Ausflüge in die Fantasielandschaften der Leinwand allerdings sicherlich nicht mehr. Knallbunt und bis zum Rand mit Ereignissen und Erlebnissen vollgestopft.
Fazit
"Sindbads 7. Reise" ist ein unverwüstlicher Klassiker des Abenteuerkinos. Knallbunt, fabulierlustig und bis zum Rand mit Ereignissen und Erlebnissen vollgestopft, wurde Nathan Juran Regiearbeit durch die sagenhafte Effektarbeit von Ray Harryhausen zur Inspiration vieler namhafter Regisseure. Natürlich ist "Sindbads 7. Reise" heute überholt, der Charme, der sich aus seiner Detailarbeit ergibt, aber funktioniert heute noch. Schauwertkino von seiner schönsten Seite, ein großer Spaß.
Autor: Pascal Reis