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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Psychologe Chris Kelvin (George Clooney) wird von seinem Freund Gibarian (Ulrich Tukur) gebeten, zum Planeten Solaris zu fliegen und ihm bei einem Problem die Crew betreffend zu helfen. Als Kelvin dort ankommt, hat Gibarian Selbstmord begangen und begegnet zwei verbliebenen Crewmitgliedern, die ein auffällig paranoides Verhalten an den Tag legen. Als er sich schlafen legt, erfährt Kelvin den Grund für ihr Verhalten - seine Frau Rheya (Natascha McElhone) sitzt plötzlich vor ihm. Die hatte sich jedoch vor einiger Zeit schon das Leben genommen, für dessen Tod sich der Psychologe verantwortlich fühlt...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Anders als in der Romanvorlage und der Originalverfilmung von Andrei Tarkowski aus dem Jahre 1972 hatte Soderbergh fast drei Dekaden später die Qual der Wahl: Entweder erschaffte er ein deckungsgleiches Remake mit dem Fokus auf die Beziehung Mensch zur fremden Intelligenz, oder er suchte sich den anderen Bestandteil der Geschichte heraus, nämlich die tragische Thematik um seine verstorbene Frau.

Der Film beginnt nun auch vorerst vage beschrieben mit depressiven Elementen auf der Erde und schickt seine Hauptfigur recht zügig danach auf die Reise. Es bestand dabei die Hoffnung, dass "Solaris" sich auf das Unbekannte und somit das Interessantere in der Geschichte einschießt, und die ersten Aufnahmen auf der Station schüren gar die Hoffnung darauf. Doch als seine Frau erscheint, ist es vorbei mit der seicht-spannenden Science Fiction. Dann wandelt sich der Film in eine astreine Tragik, erzählt ausschließlich von den Ereignissen im Hause Kelvin und streut ein bisschen Hintergrundinformation mit hinein. Allerdings beschränkt sich der Plot dann eine ganze Stunde lang auf eben diese Tragik und lässt das Drumherum einfach im Regen stehen. So fällt das Grundgerüst in sich zusammen und sorgt für eine Enttäuschung sondergleichen, weil Soderbergh dem eigentlichen Thema nur noch wenig Beachtung schenkt.

Man ist von Steven Soderbergh - der hier die Kamera bediente, den Film editierte und das Drehbuch schrieb - gar nicht gewohnt, so fahrlässig mit einer Story umzugehen, doch leider ist das hier großflächig der Fall. Zwar stimmen das Bild, das Design, und gerade zu Beginn zieht er alle Register von leiser, unerträglicher Spannung auf der Raumstation, um dann wieder alles über Bord zu werfen und den Tragikfaktor mordsmäßig aufzuplustern. So fühlt sich der Zuschauer nach verheißungsvoller Einleitung schlicht veräppelt und dürfte dann gegen ordentliche Gähnattacken ankämpfen. Auch wenn das atmosphärisch ganz im Sinne von Stanislaw Lems Vorlage aufgebaut wurde, fehlt andererseits genau das, was die Geschichte des Autors aussagen wollte. Kein Wunder, dass die Legende selbst den Film letztendlich böse abwatschte.

Wer dennoch dem Film eine Chance geben möchte, sollte sich eben auf die Inszenierung versteifen, die schon fast Hochglanzcharakter hat, aber nicht oberflächlich wirkt. Die langsamen Kamerafahrten vermitteln ein seichtes Unbehagen, die farblich warm gesetzten Rückblenden wirken zwar analog zur Thematik deplatziert, sind aber immerhin ein gelungener Eyecatcher. Im Gegensatz dazu ist das Design und die Umsetzung des fremden Planeten. sprich das CGI, ein bisschen trashig ausgefallen. Die wabernden Wellen auf der Planetenoberfläche schauen zwar sehr stylish aus, aber auch wie ein billiger Effekt in einer Szenedisco, um so ärgerlicher, dass man eben nur diese Oberfläche mal bestaunen darf - etwas tiefergehend wird die fremde Welt auch gar nicht betrachtet, passt also auch in die Herangehensweise der Story.

Da muss man Clooneys Schauspiel als regelrechte Verschwendung ansehen, der wirklich sehr viel Energie in die Szenen legt und neben den wenigen Darstellern eine wahre One-Man-Show abliefert. Und selbst wenn man auf deutscher Seite stolz sein darf, dass Ulrich Tukur hier eine Nebenrolle spielen durfte, ist sein Auftritt so klein und belanglos, dass es sich fast nicht lohnt, diese zu besprechen. Darüber hinaus konnte Natascha McElhone mit ihrer weiblichen Hauptrolle keine Duftmarke setzen, weil ihr die Bedeutung ihres Parts wohl etwas abging. So soll sie eigentlich das außerirdische Abbild von Kelvins verstorbener Frau verkörpern, scheitert aber an der darstellerischen Belanglosigkeit sowie an Soderberghs Fokus auf  Design und wohl gewählte Kameraeinstellungen - das Multitasking-Projekt ging also ziemlich in die Hose.

Fazit

Als Tarkowski einen (mittlerweile hoffnungslos veralteten) Klassiker nach Stanislaw Lems Vorlage erschuf, war für Soderbergh nur der falsche Weg die Richtung, um ein Remake zu schaffen, das dem Original nicht wie ein Ei dem anderen gleichen sollte. Leider hat sich der Oscar-Preisträger damit in eine Sackgasse manövriert, weil er wohl nicht erkannt hatte, dass es bei zwei essentiellen Inhalten ohne die wichtigere nicht funktionieren kann. So verkommt sein "Solaris" zu einer Tragödie, die sich mit wenig zufrieden geben muss und kann lediglich durch die gelungenen Bilder, eine spannungsheischende Anfangssequenz mit atmosphärischer Musik und einem engagierten George Clooney punkten. Der Rest verkommt leider zur genrebedingt drohenden Langatmigkeit, die ein Kubrick nie hätte aufkommen lassen.

Kritik: Sascha Wuttke

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