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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Zeitungsmogul Janoth erschlägt seine Geliebte. Um den Mann zu finden, mit dem sie den vorherigen Abend verbracht hat, setzt er Stroud, den Chefredakteur seines Kriminalmagazins, auf den Unbekannten an. Denn Stroud ist ein wahres Genie dabei, nur anhand von wenigen Informationen Personen aufzuspüren. Das Problem dabei: Stroud selbst ist dieser Mann!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seit Jahren ackert George Stroud (Ray Milland, Der unheimliche Gast) für den geschäftstüchtigen wie skrupellosen Verleger Earl Janoth (Charles Laughton, Zeugin der Anklage) als Chefredakteur eines Kriminalmagazins. Ein Talent macht ihn für seinen verhassten Chef unentbehrlich: Stroud ist ein wahres Ass darin, untergetauchte Personen in Windeseile aufzuspüren. Oft schneller und effektiver als die Polizei, dank seiner Kombinationsgabe und einem detaillierten System der Faktenauswertung. Ausgerechnet diese Fähigkeit soll ihm zum Verhängnis werden, denn nach einer Verkettung von unglücklichen Umständen muss er bald einen Verdächtigen aufspüren, den er gar nicht finden will: Sich selbst. Er muss feststellen, dass das Verwischen von Spuren und das Manipulieren von Ergebnissen gar nicht mal so einfach ist, sogar wenn man selbst die Ermittlungen leitet und parallel panisch versucht, die Wahrheit um einen Mordfall ans Licht zu bringen, bevor sich die Schlinge um seinen Hals endgültig zuzieht.

Regisseur John Farrow (Mann nennt mich Hondo) drehte im gleichen Jahr mit Die Nacht hat tausend Augen einen weiteren, ordentlichen Film Noir, Spiel mit dem Tode ist ihm jedoch weitaus besser gelungen und ist sehr nah dran an den besten Werken dieser Gattung. Inhaltlich und stilistisch in vielen Punkten ein typischer Genre-Film, der als Eröffnungsszene einen Moment kurz vor dem Finale vorzieht, in dem der Protagonist schon auf der Flucht um sein Leben bangen muss. Mit einem inneren Monolog stellt er sich die Frage, wie sein geordnetes, gutbürgerliches Leben in den letzten 36 Stunden nur so aus den Fugen geraten konnte. Davon dürfen wir uns dann selbst ein Bild verschaffen. Ein gerne genutztes Mittel des Film Noir, das auch hier als stimmungsvoller Appetizer blendend funktioniert. Ein (vermutlich) Unschuldiger, der urplötzlich zum Gejagten wird, dessen heile Welt in nur kurzer Zeit in sich zusammenbricht und der sich nur selbst helfen kann, um aus dem Schlamassel irgendwie heile rauszukommen. Aus der Prämisse hat Alfred Hitchcock (Die 39 Stufen) allein schon locker ein halbes Dutzend Filme gemacht und auch John Farrow gelingt dies auf hohem Niveau.

Die Geschichte – basierend auf einem Roman von Kenneth Fearing – ist clever durchdacht, der Plot wird in einem angemessenen Tempo vorangetrieben. Obwohl es einen Moment dauert, bis unser Held bis über beide Ohren in der Bredouille steckt. Die Charakterisierung der Figuren wie der Aufbau der Handlung sind in dem Maß nicht nur wichtig, das Ganze wird enorm unterhaltsam vorgetragen. Großen Anteil daran tragen nicht zuletzt die beiden Stars des Film: Die Noir-Dauerbrenner Ray Milland und Charles Laughton, die ihre jeweiligen Rollen perfekt ausfüllen, sind sie ihnen doch wie auf den Leib geschneidert. Laughton als patriarchischer, selbstgerechter und eiskalter Geschäftsmann und Milland als gewieftes Schlitzohr, dessen Angespanntheit immer wunderbar an seinem exzellenten Minenspiel abzulesen ist. In der zweiten Hälfte – wenn eine im wahrsten Sinne des Wortes ausweglose Situation sich zu einer regelrechten Treibjagd auf beengtem Raum entwickelt - zieht die Spannung extrem an, hat bald schon was von einem etwas großzügigen Kammerspiel. Das übergreifende Thema „Zeit“ wird immer wieder auf interessante Art und Weise aufgegriffen, der Originaltitel The Big Clock kommt nicht von ungefähr.

Auffällig und etwas ungewöhnlich für einen Film Noir ist der recht lockere Umgang mit Humor. Trotz der bösen Geschichte verzichtet der Film nie auf ein Späßchen am Rande, gibt sich lange nicht so nihilistisch und düster wie vergleichbare Kollegen, was ihm aber recht gut steht. Einige Male wird es dann leider doch einen Hauch zu überdreht (eigentlich jede Szene mit der Malerin, besonders der Gag am Schluss), das hätte nicht sein müssen. Das ausgeklammert macht Spiel mit dem Tode allerdings nichts falsch und kann problemlos als berechtigter Klassiker der schwarzen Serie bezeichnet werden. Übrigens: Sehr deutlich zu sehen, dass die Coen-Brüder knapp 50 Jahre später mit ihrer genialen Satire Hudsucker – Der Große Sprung diesen Film eine satte Hommage gezollt haben. Die Jungs haben bekanntlich Geschmack.

Fazit

Wendungsreiche, spannende und kluge Thrillerkost aus der Blütezeit des Film Noir mit grandiosen Hauptdarstellern. Auch nach bald 70 Jahren bedenkenlos empfehlenswert, große Unterhaltung.

Kritik: Jacko Kunze

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