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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Für die einen der Himmel auf Erden, für andere sicher Horror pur: ein Ferienlager für musicalliebende Jugendliche. Hier können sie – unter der Leitung eines abgehalfterten Ex-Musicalproduzenten (Rockröhre Meat Loaf) – einmal im Jahr nach Herzenslust in Tanz und Gesang ausbrechen, ohne von ihren Klassenkameraden verprügelt zu werden. Dieses Jahr soll ausgerechnet THE HAUNTING OF THE OPERA einstudiert werden, ein Stück, das unter keinem guten Stern steht: Bei der Premiere hatte sich eine Broadway-Diva (Minnie Driver) nicht nur fast die Kehle aus dem Leib gesungen – ein Killer im Phantom-Kostüm hatte noch nachgeholfen und die Sängerin mit der Engelsstimme brutal ins Jenseits befördert. Nun versucht Tochter Camilla ihr Kindheitstrauma zu überwinden und in Mamas musikalische Fußstapfen zu treten. Keine gute Idee, denn das ruft einen maskierten Mörder mit deutlich anderem Musikgeschmack auf den Plan …
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Horror und Komödiengenre geht schon seit langer Zeit erfolgreich Hand in Hand. Jüngse Beispiele sind Taika Waititis Vampir-Mockumentary What We Do in The Shadows" oder der charmante und wortgewandte Suburban Gothic“ von Richard Bates Jr. (Beide Filme laufen zur Zeit ebenfalls auf dem Fanatsy Filmfest: HIER geht’s zu unserem umfangreichen Special). Eine neue Erfindung dieses Horrorkomödiengenres ist „Stage Fright“, der neuste Film von Regisseur Jerome Sable ("The Legend of Beaver Dam"), in keinster Weise. Dennoch fügt Sable zu der albernen und lockeren Atmosphäre seines Films mit ausschweifenden Musicaleinlagen, die das Gezeigte noch einmal ironisch untermalen, immerhin noch ein kleines, frisches Gimmick hinzu. Dass „Stage Fright“ am Ende weder sonderlich kreativ, noch spannend oder gar gruselig ist, ist dann zwar durchaus Grund zur Kritik, tut den knapp 90 Minuten lockerem Spaß aber keinerlei Abbruch.

Sind wir ganz ehrlich, dann ist „Stage Fright“ eigentlich kein wirklicher Horrorfilm, sondern eher eine Musicalkomödie mit Slashereinlagen. Es ist auch durchaus schade, dass diese sehr blutigen und überzogenen Momente doch so rar im Film gesät sind, dass man sie gar an einer Hand abzählen kann. So ist auch das Finale, der blutige Höhepunkt sozusagen, absolut überraschungs- und mordarm und zerrt eher an den Nerven des sonst gut unterhaltenen Zuschauers. Spaß macht's trotzdem. Denn was überrascht: Als Komödie funktioniert „Stage Fright“ überraschend gut und serviert einige erstaunlich gelungene, wenn auch absolut alberne Gags, die nichts mit Mord und Totschlag zu tun haben und sich eher mit Klischees und Metaverweisen auf Inszenierungen überhaupt beschäftigen. Das alles ist zwar nicht sonderlich kreativ gelöst, wirkt aber, auch durch den Einsatz der häufigen Gesangseinlagen, grundsympathisch und komisch.

In einem solchen Film, bei den Albernheiten und Gesangseinlagen im Vordergrund stehen, haben die Darsteller natürlich nicht wirklich etwas zu tun, außer aus vollen Hals ihre Stimmbänder zu malträtieren. Allie MacDonald ("Jersey Devil") macht ihre Sache schauspielerisch, sowie gesanglich, überzeugend und sieht dabei auch noch ungemein gut aus. Auch der Rest des Casts erfüllt seinen Zweck, wobei einzig und allein Meat Loaf mit einer überraschend guten und selbstironischen Performance heraussticht. Der Killer geht, so wie der gesamte Slasheranteil des Films, dabei aber absolut unter. Und obwohl seine rockigen Einlagen zumindest musikalisch zu dem besten gehören, was der Film zu bieten hat, bleibt er doch immer nur eine Randfigur und mag nie so richtig als Bedrohung zu überzeugen. An sich ist „Stage Fright“ musikalisch sonst wirklich kein Augen- und Ohrenöffner, die Songs wirken altbekannt und wärmen die typischen Musical-melodien immer wieder aufs Neue auf. Dass das während der Filmsichtung aber gar nicht viel ausmacht, liegt an der Inbrunst und dem Spaß, mit dem die Songs vorgetragen werden, sodass man freudig mit den Füßen mit wippt.

Man merkt schon dieser recht lockeren Kritik an, dass „Stage Fright“ in keiner Minute das Fürchten lehren konnte und der Horrorpart einfach zu blass und typisch daherkommt. Klar, die Slashereinlagen sind sehr blutig und es ist sowieso eine angenehme Tatsache, dass sich „Stage Fright“ aufgrund des R-ratings keine blöße bei Sex, Flüchen und Gewalt geben muss. Aber dennoch: Von einer Slasherkomödie mit Musicaleinlagen erwartet man sich dann doch mindestens ebenso viel Meuchelei, wie Musik.

P.S: Unbedingt beim Abspann sitzen bleiben. Dieser präsentiert dem Zuschauer nämlich nicht nur den musikalisch bisher coolsten Song des Films, sondern gleichzeitig auch den witzigsten.

Fazit

Mit „Stage Fright“ ist Regisseur Jerome Sable eine nette Komödie mit Musicaleinlagen gelungen, deren Gags erstaunlich gut funktionieren und deren Schauspieler mit viel Spaß bei der Sache dabei sind. Gar spannend oder gut erzählt ist das Ganze natürlich nicht. Viel enttäuschender ist dabei doch der winzige und blasse Slasheranteil, aufgrund dessen "Stage Fright“, trotz sehr unterhaltsamer 90 Minuten, den „Fright“ im Titel eigentlich gar nicht verdient.

Kritik: Thomas Söcker

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