Inhalt
Eigentlich sollte sich das wissenschaftliche Team (u.a. Brendan Fehr) rund um Colonel Gerard Bruchman (Christian Slater) auf ihre Forschung konzentrieren und somit die Mondbasis ARK zu einem Ausgangpunkt für neue spektakuläre Entdeckungen machen. Als jedoch ein Meteoritensturm die Basis beschädigt und auch die Kommunikation zur Erde zerstört, beginnt eine horrorhafte Odyssee, die bald zur Gefahr für die ganze Menschheit werden könnte: Denn die Meteoriten sind mit ungewöhnlichen intergalaktischen Sporen infiziert, die sobald auch die Astronautin Ava (Amy Matysio) befallen. Als diese daraufhin schwanger wird, ist dies nur der Auftakt zu etwas Bösem, welches nach und nach die komplette Station übernimmt. Einzig Colonel Gerard Bruchman kann sich nun noch der tödlichen Gefahr stellen und den fremdartige Feind besiegen, bevor dieser die Erde erreicht…
Kritik
Regisseur Roger Christian ist vor allem durch eines bekannt: Einen der teuersten Flops der Kinogeschichte produziert zu haben. Denn sein im Jahr 2000 erschienenes Sci-Fi-Trash-Spektakel Battlefield Earth – Kampf um die Erde, wurde trotz Starbesetzung (unter anderem John Travolta, Forest Whitaker sowie Barry Pepper) ein vollkommenes Desaster, welches heute gut und gerne als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten betitelt wird. Die Karriere des Engländers war daraufhin schlagartig vorbei. Und auch seine beiden Nachfolgerfilme American Daylight sowie Bandido (beide ebenfalls eher Mittelmäßig) halfen nicht aus der Misere. Nun kehrt Christian allerdings zu seinen Sci-Fi-Wurzeln zurück und will mithilfe erneuter Star-Beteiligung sowie Indie-Inszenierung das Publikum zurückgewinnen. Ein kühner Versuch, der mit der richtigen Story aber durchaus funktionieren kann. Blick man jedoch auf die Inhaltsangabe von Stranded (The Ark – Wir sind nicht allein), wird schnell klar, dass hier Originalität kaum zu erwarten ist. Was folgt ist somit ein Sci-Fi-Trip der bekannten Art, der eine Genre-Mischung offenbart, die kaum überzeugend ist. Schlechte Darsteller, uninspirierte Kulissen, etwas Horror sowie ein durchaus fragwürdiges Finale, runden schließlich den nächsten Flop ab.
Das Stranded eigentlich ungewöhnlich sein will, sieht man dem Film indes bereits in den ersten Minuten merklich an. Anstatt auf Figureneinführung zu setzen, beginnt das Sci-Fi-Mash-Up sofort mit einem Meteoritensturm, der kurzerhand alles kurz und klein schlägt und die Frage nach der Kommunikation sofort beendet. Dies hätte weiterhin auch gut funktionieren können, wenn daraufhin nicht plötzlich ein Sammelsurium an Sci-Fi-Klassikern beginnen würde, welches erst einmal für ein böses Déjà-vu sorgt. Von Alien, Moon, Apollo 18″, The Thing hin zu Pandorum, beginnt eine Reise bekannter Motive, die von vorn herein jede Individualität oder Spannung im Keim ersticken. Recht bekannt beginnt somit eine Horror-Story rund um ein fremdartiges Wesen, welches sich von einem Wirtkörper ernährt, um schließlich im Alleingang der Crew nachzujagen. Zwar wird dies anschließend auch durchaus ansprechend inszeniert (inklusive Nebel, Rauch, flackerndem Licht sowie passablen Blut-Effekten), doch Adrenalin getränkte Sci-Fi-Kost sieht eben einfach anders aus. Dies liegt vor allem an zwei Prämissen: Zum einen wird der Zuschauer lange an der Nase herumgeführt (sind es Halluzinationen oder ist es doch ein Monster?), und dies obwohl dieser längst weiß wohin die Reise führt, zum anderen sind die Darsteller alle auf Laienmodus eingestellt, sodass eine Glaubwürdigkeit kaum vorhanden ist. Während der teils wahnsinnige Michael Therriault als Bruce Johns zumindest noch versucht etwas Panik zu transportieren, bleiben Amy Matysio sowie Brendan Fehr recht blass. Am schlimmsten trifft es allerdings Christian Slater, der bis auf ein wenig böse gucken (was er neuerdings in seinen Filmen öfter macht), nicht viel an Leistung in Stranded offenbaren kann.
Was schließlich folgt sind Wahnsinn, enge Räume, die Frage nach dem Überleben, das Ableben der einzelnen Crew-Mitglieder sowie die Hoffnung, dass das Monster vor der Flucht auf die Erde gestoppt werden kann. All dies gab es schön bereits schöner, besser erzählt sowie spannender inszeniert, sodass einzig Fans solcher düsteren Abläufe auf ihre Kosten kommen. Für alle anderen bleibt es dabei: Lieber zu den Originalen greifen.
Fazit
"Stranded" will Originalität beweisen und erfrischend düster daher kommen. Blick man jedoch hinter die Motive, bleibt einzig ein Sammelsurium von bekannten Sci-Fi-Motiven übrig, welche alle bereits besser und schöner inszeniert wurden. Kommen dann die recht laienhaften darstellerischen Leistungen hinzu sowie die bekannte Story, bleibt der Sci-Fi-Trip weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Indie oder nicht, hier erwartet den Zuschauer mehr Langeweile als spannende Horror-Kost.
Autor: Thomas Repenning