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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In seinem kurzen Leben zog Andy Kaufman das Publikum in den Bann und stieß es bewusst vor den Kopf.  Ein dokumentarischer Blick auf das Leben des schüchternen, unangepassten Jungen aus Long Island, der zu einem der aufsehendsten Bühnenkünstler des 20. Jahrhunderts wurde.

Kritik

Zuerst war er ein ganz normales Kind, bis er etwa vier, fünf Jahre alt“, berichtet einer der wenigen Zeitgenossen, die den provokanten Performance-Künstler im Mittelpunkt Alex Bravermans dokumentarischen Porträts besser kannten, über Andy Kaufman (Andy Kaufman: The Midnight Special). Die meisten kennen ihn wohl aus Man on the Moon und stellen ihn sich vor wie Jim Carrys schrägen Komiker. Dabei wies der 1949 in New York geborene Entertainer Zeit seines kurzen Lebens darauf hin, dass er genau dies nicht sei.

Wie wahr das ist, zeigt das schillernde Lebensbild mit einem Fundus an Originalmaterial in Form von Bühnenmitschnitten, TV-Aufzeichnungen, Talk Show Auftritten und Filmclips. Der meisterhafte Imitator, der seine Stimme wie einen Cartoon-Akzent oder Elvis klingen lassen konnte, war mit seiner subversiven Satire nicht nur seiner Zeit voraus, er bewegt sich bis heute abseits des gängigen Verständnisses von Komik. Im Gespräch mit Nahestehenden aus Freundes- und Kollegenkreis sucht die unterhaltsame Charakterrekonstruktion nach Kaufmans Inspiration und Motiven.

Es sind vor allem der Schmerz der Zurückweisung und die Unfähigkeit, sich anzupassen, die er in anarchischen Auftritten gleich einer kreativen Katharsis rekreierte. Das Publikum und Produzenten vor den Kopf zu stoßen, war das eigentliche Ziel. Seine bekanntesten Vorstellungen waren systematisch unlustig, langweilig oder schockierend: Er las ungerührt Fitzgerald vor, wrestlete mit Frauen und Männern und beschimpfte als sein Alter Ego Tony Clifton die Zuschauenden. Wo der Spaß aufhörte, wusste niemand - womöglich nicht mal Andy.

Fazit

Die abgenutzte Bezeichnung „Ausnahmetalent“ ist selten so zutreffend wie bei Andy Kaufman. Der selbsternannteSong and Dance Man war Ausnahme und Talent, dessen Werdegang, Wesen und Widersprüche Alex Bravermans unterhaltsame Doku lebendig werden lässt. Frei nach dem Zitat „Oddness is just a means of creating contrast“ entsteht ein ebenso abwechslungs- wie facettenreiches Persönlichkeitsbild. Das drückt sich auch nicht vor den psychologischen Abgründen hinter der schier undurchdringlichen Fassade, die nicht nur Schauspiel war, sondern Schutzschild. 

Kritik: Lida Bach

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