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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Albanien 1958: Luana ist Tochter einer hoch angesehenen Familie. Doch eine arrangierte Ehe mit Flamur Fiku, dem sie seit ihrer Kindheit versprochen ist, zwingt Luana dazu, die Liebe zu ihrem besten Freund Agim zu verleugnen. Das Versprechen, das ihr Vater der Familie Fiku gegeben hat, darf nicht gebrochen werden. Als Agim davon erfährt, will er mit Luana aus dem kommunistischen Land über Jugoslawien nach Deutschland fliehen. Aber Luana fühlt sich an ihre Familie gebunden und opfert ihre Liebe für Agims Sicherheit und die Familienehre. Erst als sie ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, findet sie einen Weg, ihr Leben selbst zu bestimmen und dabei trotzdem die Traditionen zu befolgen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nicht nur der Vergleich mit auf jeder Ebene überlegenen Werken wie Laura BispurisSworn Virgin lassen Bujar Alimanis (Delegacioni) filmische Darstellung der über Jahrzehnte kaum beachteten Figur der Burrnesha ebenso paternalistisch wie profan wirken, sondern gerade dessen Aspirationen zu erhabenem Emanzipationskino. Dazu ist die generationsübergreifende Geschichte der jungen Luana (Rina Krasniqi), die Ende der 60er Jahre in der albanischen Provinz den traditionellen Keuschheitsschwur ablegt, um fortan die soziale Rolle und Privilegierung eines Mannes einzunehmen, das Gegenteil. 

Verantwortlich dafür ist ironischerweise das gestrige Genderbild des Regisseurs. Der definiert sämtliche Frauenfiguren, allen voran die vorgeblich eigenwillige und unabhängige Protagonistin, über ihre familiären und emotionalen Beziehungen zu Männern. Letzte sind in Luanas Fall ihr in der erzkonservativen Dorfgemeinschaft respektierter Vater und ihre Jugendliebe Agim. Der Sohn städtischer Dissidenten lehrt sie lesen - entsprechend des sexistischen Narratives, dass Frauen vermeintlich unweibliche Fähigkeiten nur von Männern übernehmen könnten - und initiiert damit eine konventionelle Abenteuerromanze um verbotene Liebe.

Der andere Hauptantrieb der eindimensionalen Heldin ist, den Tod ihres Vaters zu rächen. Die komplexen Motive, aus denen Frauen eine Männerrolle zum Preis der weiblichen Identität anstrebten, die permanente Repression patriarchalischer Strukturen und die inhärente Problematik eines überholten Konzepts binärer Geschlechtsidentität ignoriert die unausgegorene Story. Darin dient Luanas in den letzten Akt der überlangen Handlung verschobene Entscheidung vorrangig zur Untermauerung des sexistischen Mythos, sexuell inaktiv, ledig und kinderlos zu bleiben sei das Tragischste aller Frauenschicksale.

Fazit

So faszinierend die historischen Hintergründe Albaniens eingeschworener Jungfrauen sind, so banal und beschränkt ist Bujar Alimanis Interpretation der Thematik. Im optisch gefälligen, doch gänzlich uninspirierten Rahmen eines wildromantischen Historiendramas wie Jack Londons mehrfach zitierten White Fang erzählt der Regisseur eine vor Klischees und Konventionen strotzende Liebesgeschichte. Die banalisiert patriarchalische Dogmen, misogyne Gewalt und Genderbilder zu Zeit- und Lokalkolorit. Statt glaubhafter Charaktere verkörpern die mittelprächtigen Darstellenden soziale Konstrukte, die so wenig zeitgemäß sind wie die Message.

Kritik: Lida Bach

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