Inhalt
Die rauen Rednecks McQueen (Travis Fimmel), Brick (Clayne Crawford) und Lincoln (Daniel Cudmore) werden von der schönen Celeste (Eva Longoria) mit dem Auftrag versehen, den vom Ex-Mann festgehaltenen Sohnemann zu entführen. Natürlich nur zum Wohle des Kindes, schließlich ist der derzeitige Vormund (Billy Bob Thornton) angehender Kartellboss und äußerst cholerisch. Da das Honorar stimmt und die Oodie-Brüder generell nicht so gern über Konsequenzen nachdenken, schreiten sie kurzentschlossen zur Tat…
Kritik
So schnell kann es gehen: Nachdem das ruppige Intro der bleihaltigen Südstaatengaudi „The Baytown Outlaws“ vorüber ist, stellen sich Kenner von derben Sprüchen, rücksichtslosen Schießereien und schönen Frauen bereits auf nachfolgende 90 Minuten bester Unterhaltung ein. Was nach dem rasanten Opener (das tödliche Antiheldentrio räumt versehentlich im falschen Haus auf) geschieht, ist schwer zu beschreiben aber einfach zusammenzufassen: „The Baytown Outlaws“ wird unerträglich langweilig.
An den Darstellern, dem glühenden Farbfilter und dem Produktionsvolumen scheitert „The Baytown Outlaws“ nicht. Die Sets sind hübsch und die Oodie-Brüder herrlich überzeichnet. Leider verendet die am Ende gar nicht so simple Mission zwischen emotionslosen Dialogen und zunehmend schlechter inszenierten Ballereien. Gangsterboss schickt Killer, Oodies machen Killer platt. Diese Situation variiert insofern, dass es sich bei den Gegnern entweder um Nutten, andere Outlaws oder Indianer handelt. Abwechslung bietet sich maximal optischer Natur, da Regisseur Barry Battles seine Szenen und Dialoge in inszenatorischer Endlosschleife abspult. Die Actionszenen nutzen sich bereits im dritten Anlauf ab und unnötiger emotionaler Ballast kurzauftretender Nebenfiguren wirkt sich äußerst kontraproduktiv auf das ursprünglich als „lockere Unterhaltung“ angestrebte Buddy-Werk aus.
Die in den ersten Szenen erfolgreich aufgebaute Partystimmung ist allzu schnell verflogen, die im Finale eingestreuten Storywendungen mitsamt Charakterumformungen verpuffen klanglos. Es scheint, als hätte die Crew am Set zunehmend die Liebe zum Detail verloren. So sitzen die Haare der zunächst authentisch asozialen Brüder auch nach jeder Schlägerei noch perfekt, Indianer fallen durch unlogische Schüsse aus den Bäumen (nettes Klischee) und umständlich eingeführte Figuren werden zu verfeuerten Randnotizen. Das schmerzt, denn „The Baytown Outlaws“ hatte sehr viel Potential für eine rasante Spritztour mit Südstaaten-Akzent und geladener Shotgun.
Fazit
Von der Trash-Hoffnung zum langweiligen Alptraum: Trotz guter Ansätze fährt Regisseur Barry Battles seinen hipppen Southern vollends in den Dreck. Da helfen weder scheinbar coole markante Sprüche noch aufgedrehte Charaktere, denn trotz großem Potenzial, bleibt nichts weiter als Ernüchterung. Schade, den gerade der Cast hätte mehr erhoffen lassen.
Autor: d kr