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Quelle: themoviedb.org

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Wir schreiben das Jahr 2022. Als sich das Wartungsschiff Spacecore 1 der dunklen Seite des Mondes nähert, stößt die Crew auf ein Space Shuttle. Man entscheidet sich dazu, das Shuttle zu betreten. Noch ahnt keiner, welche fatalen Folgen dies haben wird...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Da draußen ist was...es kommt direkt auf uns zu…

Aliens unterschiedlichster Couleur, Maschinen mit eigenem Bewusstsein, Zeitreisen, dystopischer Überwachungsstaat, eine tödliche Unterhaltungsindustrie, verschiedenste Weltuntergangsszenarien, unwirtliche Postapokalypse sowie ein vom Menschen bevölkerter Weltraum. Innerhalb der Science-Fiction gibt es nichts, dass es nicht gibt. Gleichzeitig wird einigen Themen in der Summe deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt als anderen und manche Motive sind gar regelrecht unterrepräsentiert. Der von Regisseur Daniel Jonathan Webster inszenierte The Dark Side of the Moon beschreitet tatsächlich einen dieser Pfade, die nur äußerst selten genutzt werden. The Dark Side of the Moon ist nämlich einer der wenigen Filme, die Paranormales, Übernatürliches oder Okkultes in die Weiten des Alls transferieren. Dafür wird der Mythos vom auf hoher See treibenden Geisterschiffs an dessen Bord Sonderbares geschehen sein muss, in ein durch den Weltraum gleitendes Space Shuttle verlagert.

Auf eben dieses stößt die Crew des zuvor aus unerfindlichen Gründen manövrierunfähig gewordenen Raumschiffs Spacecore 1. Während der Zustand im Inneren des Shuttles Fragen aufwirft, gibt ein Leichenfund Grund zur Besorgnis. Was mag wohl auf bzw. mit der Raumfähre geschehen sein? Und wieso ist sie überhaupt im All, wenn die NASA doch seit zig Jahren keine Raumflüge mehr durchführt? Was das angeht, wirkt es fast so, als ob The Dark Side of the Moon der kleine kostengünstige Bruder des sieben Jahre später entstandenen Event Horizon sei. Dieser widmet sich nicht unähnlichen Motiven, ist dabei allerdings deutlich versierter inszeniert. Was das angeht, hat Websters Film das ein oder andere Defizit vorzuweisen. Dies ist bei einer niedrig budgetierten direct-to-video-Produktion aus dem Jahr 1990 aber auch nicht unbedingt anders zu erwarten. Zumal The Dark Side of the Moon den ersten und einzigen Spielfilm in Websters sonst lediglich aus Musikvideos bestehender Filmografie darstellt.

Obwohl The Dark Side of the Moon kein Alien für uns parat hält, bedient sich das Drehbuch ironischerweise kräftig bei zwei namhaften Vertretern des Alien-Horrors. Bevor es gleichwohl mysteriös wie übernatürlich werden darf, sieht es nämlich ganz danach aus, als ob Websters Film das x-te Rip/Off zu Ridley Scotts Alien darstellt. Eine kleine Besatzung von ArbeiterInnen (mit überraschend vielen automatischen Gewehren), schmale und schlecht ausgeleuchtete Gänge, das Betreten eines fremden Raumschiffs usw. lassen einen jedenfalls unweigerlich an Scotts geniales Meisterwerk denken. Mit der Bergung des gefundenen Leichnams beginnen dann schließlich nicht nur seltsame Dinge zu geschehen, sondern auch der befragte Bordcomputer spuckt höchst rätselhafte Informationen aus. Dies mündet wiederum darin, dass ab einem gewissen Punkt Misstrauen sowie Paranoia vorherrschen. Was das angeht, versucht das Drehbuch plötzlich auf den Pfaden von John Carpenters The Thing zu wandeln. Wem kann man trauen? Wer will mir Böses? Was zur Hölle geht hier eigentlich vor?

Das mag jetzt vielleicht erst einmal ganz interessant und spannend klingen, ist es die meiste Zeit über aber nicht. Schon allein deswegen nicht, weil einem die Figuren bzw. deren Schicksale allesamt relativ egal sind. Bei Survivalhorror-Aspekten ist sowas natürlich immer ne‘ ziemliche Katastrophe. Aber selbst wenn dem nicht so wäre, würde das dahingehend Gebotene einen nicht vor Anspannung ins heimische Sofa pressen. Der Plot vermag es zwar immer mal wieder Interesse aufkommen zu lassen, kann aber nicht verhindern, dass dieses alsbald wieder verfliegt. Dafür passiert zwischen den gleichermaßen unsinnigen wie einschläfernden Dialogen einfach zu wenig Relevantes. Zudem versteht es das Drehbuch nur selten, die von Alien bzw. The Thing übernommenen Muster bzw. Mechanismen wirklich effizient zu nutzen. Stattdessen wirft man krude Hintergründe wie jene um das Bermuda-Dreieck (ja, richtig gelesen) in den Raum, ohne zu merken, wie absurd das alles eigentlich erscheint.

Die wohl größte Stärke des Films ist sein Ambiente. Obgleich manche Kulissen eher unambitioniert zusammengeschustert erscheinen, lässt der Löwenanteil an Innenaufnahmen der Raumschiffe eine durchaus dreckig futuristische Atmosphäre aufkommen. Insbesondere die Szenen auf dem Space Shuttle wissen hierbei aufgrund des abgeranzten Erscheinungsbilds zu gefallen. Da fällt es fast nicht ins Gewicht, dass deren Innenleben mit den vielen Gängen und größeren Räumen nicht so recht zu einem gewöhnlichen Shuttle passen will. Ebenfalls als gelungen zu bezeichnen sind die wenigen Außenaufnahmen der durchs All gleitenden Raumschiffe. Reichlich billig wirkt hingegen der bereits erwähnte Bordcomputer. Dieser heißt hier weder HAL 9000 noch MU/TH/UR 6000 (kurz Mother), sondern Lesli und wird durch eine (gewöhnliche) Schauspielerin in Kunstlederkluft samt tiefem Ausschnitt verkörpert. Um sie „glaubhafter“ erscheinen zu lassen, wurden die Bewegungen der stets sitzenden (Roboter)Dame mit mechanischen Geräuschen unterlegt. Überzeugend ist dies natürlich keine Sekunde lang.

Doch nicht nur der Bordcomputer wirkt falsch "besetzt", auch dem Darsteller des Schiffsarztes kauft man seine Rolle zu keinem Zeitpunkt ab. Die anderen DarstellerInnen können immerhin mittelprächtige Leistungen abrufen, die den Film zwar nicht gerade bereichern, ihm allerdings auch nicht schaden. Die sowohl die Auflösung dessen, womit es die Crew der Spacecore 1 tatsächlich zu tun hat, als auch der Weg dahin erscheint in der dargebotenen Form leider reichlich hanebüchen. Dabei haben die beiden Verfasser des Drehbuchs (Chad und Carey Hayes) in späteren Jahren mit ihren Drehbüchern zu House of Wax oder The Conjuring durchaus beweisen dürfen, dass sie es besser können. Nichtsdestotrotz ringt einem allein der Versuch, innerhalb der auf Zelluloid gebannten Science-Fiction abseitige bzw. weniger breitgetretene Wege zu beschreiten, ein gewisses Maß an Respekt ab. Allerdings nicht ohne die kleine Stimme im Hinterkopf, die rotzfrech mutmaßt, dass ein stupider Überlebenskampf gegen irgendeinen fiesen, schleimigen Außerirdischen nicht vielleicht doch befriedigender gewesen wäre.

Fazit

„The Dark Side of the Moon“ hätte das Potenzial gehabt, ein Geheimtipp zu sein... doch er ist keiner. Einerseits ist es zwar höchst löblich, dass hier versucht wird, sich einem abseitigen Thema innerhalb der Science-Fiction anzunehmen. Andererseits werden dabei aber brav zahlreiche etablierte Mechanismen durchexerziert, die von Werken wie „Alien“ und „The Thing“ entliehen wurden. Dementsprechend geht „The Dark Side of the Moon“ wieder einiges an Originalität flöten. Wer eine Alternative zu „Event Horizon“ sucht und dabei nicht die höchsten Ansprüche an einen Film stellt, wird hier trotzdem fündig. Man sollte sich allerdings auf einiges an Blabla, wenig peng-peng und eine krude Auflösung einstellen.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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