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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Berlin, 1942. Cioma Schönhaus ist entschlossen, sich von den Nazis nicht die Liebe zum Leben nehmen zu lassen. Sein Talent, Dokumente – insbesondere Pässe – zu fälschen, nutzt der junge jüdische Mann als Möglichkeit, um sich und anderen zu helfen und der Deportation zu entkommen. Mit der Fähigkeit, neue Identitäten zu erschaffen, seinem Einfallsreichtum und Charme entgeht er den Behörden.

Kritik

Ein jüdischer Yoda, der nicht mit Fäusten kämpft, sondern über den Dingen schwebt, weil die Macht - oder das Glück - mit ihm ist: So sieht den Titelcharakter jedenfalls Maggie Peren (Hello again - Ein Tag für immer), die in der Video-Ansprache zur Berlinale Vorstellung ihres historischen Biopics den Star-Wars-Vergleich bemüht. Mehr wie Science Fiction als Geschichte wirkt denn auch ihre Verfilmung der Memoiren des deutschen Urkundenfälschers Cioma Schönhaus (Louis Hofmann, Prélude), der mit handwerklichem Geschick und Täuschungsmanövern Verfolgten zur Flucht verhalf. 

Ein Schelm, der 1942 in Berlin als Fronturlauber getarnt in teuren Restaurants speist, zwischendurch für einen idealistischen Juristen Nazi-Ausweise für Verfolgte bastelt und den Nazis buchstäblich auf beziehungsweise vor der Nase herumtanzt, kling nach dem perfekten Kinohelden. Umso enttäuschender sind die Spannungsarmut und psychologische Seichtheit der Handlung, die einer zusammengeschnittenen Fernsehserie gleicht. Die Story bewegt sich im Kreis, Außenansichten existieren kaum, Statisten sind knapp, ein Bombenangriff ist mit Sirenenheulen und Lichtblitzen am Fenster abgehakt.

Dass Ciomas Affäre Gerda (Luna Wedler, Je suis Karl) dafür nichtmal aus dem Bett aufsteht, ist exemplarisch für die befremdlich unbedrohliche Atmosphäre. Ungeachtet der Verfolgung leben die Figuren weitgehend unbehelligt und sogar gut dank tolldreister Finten Ciomas. Dessen Fröhlichkeit wirkt grenzwertig psychopathisch. Die Deportation seiner Familie kümmert ihn nicht, ebenso wenig die Verhaftung seines Freundes Det (Jonathan Berlin, So viel Zeit). Ob der jungenhafte Charme eiskalten Opportunismus tarnt oder die Waghalsigkeit einen Todeswunsch, interessiert Peren noch weniger als die grausige Realität.

Fazit

Öffentliche Erniedrigung und brutale Verfolgung, Luftangriffe, Kriegsverwundete, Hunger und ausgebombte Häuser sind im Berlin der frühen Vierziger, in dem Maggie Perens Biopic spielt, nicht zu sehen und daher kein Grund zur Trübsal für den gerissenen Helden. Dessen moralische Ambivalenz ignoriert die als Schelmenstück angelegte Tatsachenstory, dabei liegt gerade in diesen psychologischen Brüchen das dramatische Potenzial. Davon bleibt wenig in einer an überforderten Darstellern, Budgetknappheit und strukturellen Schwäche krankenden Inszenierung. Mehr kleines Fernsehspiel statt großes Kino.

Kritik: Lida Bach

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