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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Julio Blanco scheint der perfekte Chef seines Familienunternehmens für Industriewaagen zu sein. Das hat ihm Reichtum und Respekt eingebracht und zudem viele Preise. Nur einer fehlt noch, der Preis für exzellente Unternehmensführung der Regierung. Dieses Jahr soll es endlich klappen! Doch die glanzvolle Fassade beginnt zu bröckeln, als sich der Firmenchef mit einem entlassenen Mitarbeiter, einem deprimierten Produktionsleiter und der Affäre mit einer Praktikantin herumschlagen muss. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass Fernando León de Aranoas (Princesas)  joviales Porträt eines skrupellosen Unternehmers für mehr Goyas nominiert wurde als irgendein anderer Film zuvor, sagt weit mehr über das menschenfreundliche Mimikry patriarchalischer Korruption als die hämische Handlung der beflissenen Businesssatire. Die bestätigt mit dem paternalistischen Gestus des hinterhältigen Hauptcharakters (Javier Bardem, Dune Teil 2) ein Weltbild, dessen fadenscheinige Kapitalismus-Kritik reaktionäre Paranoia und bigotte Ressentiments kaschiert. Das scheinheilige Narrativ reflektiert unfreiwillig das obligate Filmfazit, dass niemand so sauber ist wie sein Image.

Das des von Bardem mit schmierigem Charme verkörperten Geschäftsmannes Básculas Blanco ist das eines väterlichen Firmenleiters, für den ein langjähriger Mitarbeiter wie Jugendfreund Miralles (Manolo Solo, La Fortuna) ein „Bruder“ ist und Angestellte „Kinder“ - die er gewohnheitsmäßig sexuell ausbeutete, wenn sie attraktiv, jung und weiblich sind wie Praktikantin Liliana (Almudena Amor, La Abuela). Doch Übergriffe und Machtmissbrauch relativiert der Regisseur und Drehbuchautor effektiv, indem er Blanco als Produkt seines wertvergessenen Umfelds exkulpiert und seine Opfer zu konservativen Stereotypen reduziert.

Liliana ist die voyeuristisch präsentierte Verführerin, die sich hoch schläft. Der seiner Gattin nachweinende Miralles ein Weichling, migrantische Mitarbeiter sind im doppelten Sinne machtgeile Manipulatoren, Arbeiterproteste wie der gefeuerte José (Óscar de la Fuente, Das Schweigen des Sumpfes) einen aufzieht, sind lächerlich und die Jugend verwahrlost mangels resoluter Vaterfiguren wie Blanco. Ihn inszeniert Aranoas als einen der letzten Vertreter einer alten Garde, deren mit kaum verhohlener Sympathie betrachtete Sünden lässlich erscheinen sollen gegenüber der Amoral ihrer fremdländischen, feministischen Nachfolgschaft.

Fazit

Javier Bardems markante Darstellung eines eiskalten Imperialisten rückt in ambivalentes Licht vor einem inszenatorischen Hintergrund, der für die neokonservative Zeitwende nahezu emblematisch ist. Zahme komödiantische Seitenhiebe, die sich weniger gegen die unantastbare Altelite der Geschäftswelt richtet als gegen deren Opfer, dienen als liberale Tünche einer erzpatriarchalischen Handlung. Selbige erotisiert sexuelle Belästigung, nährt xenophobe Panikmache und verspottet die Arbeiterklasse. Dass altväterliche Ideale nicht nur auf der Leinwand als preiswürdig gelten, ist da eine sehr bittere Pointe.

Kritik: Lida Bach

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