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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Viele können sich erinnern: 2004 zerstörte ein riesiger Tsunami halb Indonesien und forderte viele Menschenleben. „The Impossible“ nimmt sich dieser Katastrophe, basierend auf einer wahren Begebenheit einer spanischen Familie, an: Henry (Ewan McGregor) und Maria (Naomi Watts) machen mit ihren drei Kindern Weihnachtsurlaub in Thailand. Es ist ein Ferienparadies mit einem großen Hotelkomplex und alles scheint Bestens zu laufen, denn sogar der älteste Sohn Lucas (Tom Holland) hat Spaß und die Beziehung zu den Eltern verbessert sich. Doch dann kommt die Katastrophe: Ein Tsunami bricht über die Insel herein und überschwemmt Alles und Jeden. Die Familie wird getrennt. Während sich Henry mit den beiden jüngsten Söhnen irgendwie in der Nähe des Hotelkomplexes retten kann, werden Maria und Lucas weit in das Landesinnere gespült und erleiden schlimme Verletzungen. Der Überlebenskampf und der Versuch die Familie wieder zusammenzubringen beginnt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Juan Antonio Bayona, der 2007 den überragenden Horrorfilm „Das Waisenhaus“ ablieferte, nimmt sich diesmal einem etwas anderen Thema an: Der Naturkatastrophe und somit dem Katastrophenfilm. Er verwendet hierbei aber ähnliche Mittel wie in seinem vorherigen Horrorstreifen. Er versucht die Zuschauer zu schocken. Nach einer relativ kurzen Einführung, das darf heutzutage gerne lobend erwähnt werden, kommt der Film schnell zu Sache. Die Szenen, wenn die Welle die Insel überschwemmt und Mutter und Sohn durch die Fluten mitgerissen werden, sind hervorragend inszeniert und animiert. Die Zuschauer werden dabei, wie oben erwähnt, nicht geschützt. Bayona schockt die Zuschauer mit tiefen Fleischwunden, Blut, Kotze und erschütternde Schreie der Hauptfiguren. Mit vielen Großaufnahmen und einer unruhigen Kamera, die aber die wichtigen Bilder lange stehen lässt, so dass es nicht zu hektisch wirkt, entsteht eine mitreißende und heftige Szene, die lange anhält, das Leiden der Protagonisten ohne Schonung zeigt und somit den Film bestimmt. In diesem ersten Drittel hat der Film definitiv seine besten Szenen und kann den Zuschauer fesseln.

Im zweiten Drittel des Films wird man mitgenommen zu einem emotionalen Gefühlskarussell. Noch schockiert von den Szenen der Katastrophe, vermischt sich die Szenerie nun immer mehr mit sehr pathetisch inszenierten Nebenhandlungen. Mutter und Sohn helfen einem kleinen Jungen, der verlassen unter viel Schutt liegt, Lucas hilft im Krankenhaus Familien wieder zusammenzubringen und ein deutscher Tourist leiht Henry das Telefon, so dass dieser seine Familie zu Hause anrufen kann. Alle diese Szenen haben den Zweck eben dieses Karussell oder die Achterbahnfahrt der Gefühle auszulösen, denn noch von den physischen Schmerzen der Hauptdarsteller geprägt, bekommt man nun die Trauer und den Verlust zu spüren, den solch eine Katastrophe mit sich bringt. Bei einigen Szenen funktioniert das, bei anderen eher nicht, denn nicht alles erscheint sehr logisch oder nachvollziehbar. Auch wenn es auf einer wahren Begebenheit basiert, so kann man das Skript eben an solchen Stellen kritisieren. Auch wenn es in Wirklichkeit so gewesen ist, funktioniert es eben erzählerisch im Film nicht so gut.

Im letzten Drittel des Films allerdings wird The Impossible, der einen so guten Anfang hatte, leider zum absoluten Rührstück. Man könnte meinen Bayona will hier den Tsunami mit den Tränen der Zuschauer im Kinosaal auslösen, denn anders kann man diese nun übertrieben pathetisch inszenierten und mit einem fürchterlichen Soundtrack hinterlegten Szenen nicht erklären. Die Schauspieler machen hier zwar weiterhin einen herausragenden Job, gerade die Jungschauspieler muss man mal wieder lobend herausheben, doch durch das Langziehen emotionaler Momente und der übertriebenen Inszenierung, verkommt alles bis zur Lächerlichkeit. Bis hierhin konnte man sich mit den Darstellern identifizieren und nun entfernen sie sich immer mehr. Einen so gefühlsbetonten und kitschigen Schluss hat der Film nicht gebraucht, nein, das Ende hat The Impossible sogar zerstört.

Hinzu kommt, dass man die sehr westliche Perspektive des Films kritisieren kann. Die indigene Bevölkerung tritt höchstens mal als Helfer auf und in den Krankenhäusern sind nur Touristen denen geholfen wird. Was die Katastrophe für die Bevölkerung Indonesiens bedeutet, wird noch nicht einmal ansatzweise erwähnt.

Fazit

Juan Antonio Bayona hat einen sehr guten Ansatz in seinem Film und inszeniert die eigentlichen Szenen der Katastrophe hervorragend. Der Zuschauer wird dem Leiden der Protagonisten schonungslos ausgeliefert und bekommt so eine sehr tiefe Bindung zum Film. Dem Regisseur scheint aber immer mehr die Kontrolle über seine sehr gute Herangehensweise zu verlieren und driftet ab in übertrieben pathetischer, kitschige und rührselige Momente, die so einfach nicht in den Film passen. Am Ende verlässt man das Kino dann doch wieder nur mit dem Gefühl, das hier wie so oft eine Chance verpasst wurde einen sehr guten Film zu machen. Herausgekommen ist ein sehr heterogenes Machwerk, sowohl filmisch, als auch von der Spannung und Dramaturgie.

Kritik: Patrick Thülig

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