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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Julian erbt von seiner Großmutter ein Haus in West Philadelphia und bittet seine Freundin Gwen, mit ihm dort einzuziehen. Sie wird das erste Mitglied einer Kommune, die in dem Haus mit den bunt bemalten Wänden zusammenfindet. Das neunköpfige Kollektiv rezitiert afroamerikanische Dichtung, liest postkoloniale Theorie, hält Seminare über sudanesische Sprachen und Jazz-Sessions ab. Eine von der Großmutter zurückgelassene Kiste voller Materialien, in denen sich die Bandbreite der Black Experience widerspiegelt, erweist sich als perfekte Inspiration.

Kritik

Die letzten Einstellungen unterstreichen nochmals, was die kunterbunten Kulissen und der schier unerschöpfliche Fundus an Requisiten schon früh erahnen lassen: Für den New Yorker Regisseur ist das bewusst artifizielle Setting seines ersten Spielfilms nicht zuletzt ein kreativer Spielplatz. Dort rekapitulier Ephraim Asili passenderweise die intellektuellen Kapriolen seiner Jugend. Die prägende Erfahrung fruchtbaren Gedankenaustauschs im konspirativen Chaos einer marxistischen Kommune werden zum Motor eines filmischen Roman-a-clef voller experimenteller Abstraktionen und durchaus ernst gemeinter Debatten.

Der in den 90ern verankerte Handlungsrahmen etabliert den jungen Julian (Eric Lockley) als Asilis semi-fiktives Alter Ego, das über die Erbstücke der verstorbenen Großmutter zu seiner kulturellen und politischen Identität findet. Das titelgebende Erbe ist hier einerseits unmittelbar physisch in Form kulturgeschichtlicher Schätze als Mittler der Black Experience. Andererseits umfasst das Erbe die Gesamtheit der Erfahrungen einer Bevölkerungsgruppe. Das Inzentiv der Bürgerrechtsbewegung und der unablässige Kampf gegen Unterdrückung sind in die facettenreichen Dokumente eingeschrieben.

Nicht zufällig ist es eine Ahnin, die Julian mit seinen sozialpolitischen Wurzeln in Kontakt bringt. Auch in der Kommune, di er mit seiner Freundin Gwen (Nozipho Mclean), Musiker Jamel (Timothy Trumpet Jr.), der queren Stephanie (Aniya Picou) und ein paar ähnlich spezifischen Individuen gründet, sind Frauen die Wortführerinnen. Dass dann allerdings ausgerechnet ein Poster von Jean-Luc GodardsLa Chinoise als überdeutlicher Bezug an der knalligen Wand hängt, verdeutlicht unabsichtlich die allgegenwärtige Übermacht reaktionärer Ikonen.

Fazit

Schade, dass man Ephraim Asili wortlästige Hommage an die Jahre seiner ideologischen Prägung nicht soviel Begeisterung entgegenbringen kann wie er es offenbar tut. Doch die wilde Mischung aus politischen Pamphleten, Philosophie und Phrasen ist eine jener Stories, die hauptsächlich für diejenigen relevant sind, die sie selbst erlebt haben. So entkommt das kauzige Kollektiv an Charakteren trotz aller Bemühungen nicht dem Hang zur Nabelschau. Poppige Farben und kuriosen Accessoires wecken mehr Interesse als der intersektionale Debattierclub.

Kritik: Lida Bach

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