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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Indien zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft: Eine britische Kavallerie-Einheit unter Kommando des schottisch-kanadischen Lieutenants Alan McGregor (Gary Cooper) ist an der Nordwest-Grenze stationiert und wartet auf zwei neue Leute als Ersatz. Nachdem Lt. Forsythe (Franchot Tone) und Lt. Stone (Richard Cromwell) zu ihnen gestoßen sind, erfahren sie, dass Mohammed Khan (Douglass Dumbrille) einen Aufstand plant. Die Aufständischen nehmen Lt. Stone gefangen, um an Informationen über eine britische Munitionslieferung zu gelangen. Eine Rettungsaktion wird vom Colonel nicht genehmigt, weswegen sich McGregor und Forsythe über die Befehlskette hinwegsetzen und auf eigene Faust handeln. Bei dem Versuch, ihren Kameraden zu befreien, werden sie allerdings selbst von Mohammed Khan gefangen genommen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manche Filme sind wie ein guter Wein: Je älter sie sind, desto besser werden sie. Zumindest schaffen sie mit universellen Themen noch heute das Publikum zu begeistern. Und dann gibt es Filme, die unheimlich schlecht altern, auch wenn sie technisch und schauspielerisch ganz ordentlich sind. Bei der letzten Kategorie fragt mich sich zurecht, warum sie seinerzeit nicht nur Publikums-, sondern genauso Kritikerlieblinge waren und zudem mit Preisen und Nominierungen überhäuft wurden. Bengali ist ein solches Werk, das in die letztere Kategorie einzuordnen ist. Am Box-Office war der Film ein riesiger Erfolg und bei der Oscarverleihung 1936 wurde er mit sieben Nominierungen (u. a. als bester Film, für die beste Regie und das beste adaptierte Drehbuch) bedacht, wobei jedoch nur eine goldene Statue für die beste Regieassistenz heraussprang. Mögen die übrigen Nominierungen in den technischen Kategorien durchaus berechtigt gewesen sein, so sind es die bereits erwähnten, zumindest aus heutiger Sicht, keinesfalls.

Bengali fällt nämlich mit seiner offen prokolonialen Grundeinstellung negativ auf und das, obwohl der Film ein rein amerikanischer ist. Doch der britische Kolonialismus wird derart heroisch und glorreich inszeniert, als sei es eine reine Werbung für das britische Empire. Bengali war der Startschuss für zahlreiche ähnliche Filme, die in kurzer Zeit folgten und der Durchbruch für Gary Cooper (12 Uhr mittags - High Noon) in Hollywood. Der Film von Henry Hathaway (Raubfischer in Alaska) macht es sich in seiner Darstellung sehr einfach und stellt die britischen Soldaten als die heldenhaften Beschützer dar, während die Einheimischen nur als undankbare, mordlustige Aufständische gezeigt werden. Ein klares Schwarz-Weiß-Denken, ohne Nuancen, ohne dass nur im Ansatz Zweifel am Vorgehen gehegt werden oder Verständnis für die Wut über die Besatzer. Wäre es ein britischer Film, dann wäre es mehr als nachvollziehbar, warum man die Romanvorlage von Francis Yeats-Brown unreflektiert übernommen hat. So bleibt aber ein erheblicher Makel, der den doch sonst ganz ordentlichen Film stark belastet.

Im Kern erzählt Bengali nicht nur eine reine Abenteuergeschichte im besetzten Indien, sondern sogleich eine Geschichte um einen Vater-Sohn-Konflikt. Colonel Tom Stone (Guy Standing, Midnight Club) führt seit Jahren weit weg von seiner Familie ein Regiment in Indien. Seinen Sohn (Richard Cromwell, Jezebel - Die boshafte Lady) hat er seit Jahren nicht gesehen. Eines Tages wird dieser aber dank des Einsatzes von Lt. McGregor (Gary Cooper) in das Regiment versetzt, was dem Colonel deutlich missfällt. Statt eines glücklichen Wiedersehens, bekommt Lt. Donald Stone trotz der tropischen Temperaturen nur einen frostigen Empfang. Zu allem Übel wird er dann durch seinen Vater noch deutlich schlechter behandelt und darf das Ausmisten im Stall überwachen, statt in den militärischen Alltag integriert zu werden. Der Disput zwischen den beiden wird immer größer, bis sich Donald aus Wut, Ärger und Resignation von seiner Truppe entfernt und prompt in Gefangenschaft gerät, was seinen Vater noch immer kaltlässt. Nur seine Freunde Lt. McGregor und Lt. Forsythe (Franchot Tone, Erster Sieg), die mittlerweile eine Art Ersatzfamilie geworden sind, werden ernsthaft aktiv. Auch hier weiß der Film erzählerisch durchaus zu überzeugen, denn aus den Kameraden sind wahre Freunde geworden und das ist ein wunderbarer Kontrast zur Vater-Sohn-Thematik. Das ist großartig gespielt und hätte der Film ein besseres Setting oder eine nicht so plumpe übrige Handlung, dann wäre der Film aus heutiger Sicht in jedem Fall empfehlenswert, denn die übrigen Parameter passen ebenfalls. Bengali kann hier mit gutem Schauspiel, tollen Landschaftsaufnahmen, ordentlichem Ton und Kostüm überzeugen, aber das nützt alles nichts, wenn die Kernaussage des Films problematisch ist.

Fazit

5.0

„Bengali“ ist an sich eine von Henry Hathaway gut inszenierte Abenteuergeschichte, die in einer der entlegensten Gebiete Indiens während der Kolonialzeit spielt. Im Kern ist es eine Vater-Sohn-Geschichte um die Liebe und Anerkennung und die Emanzipation von der Familie. Der ansonsten gelungene Film hat jedoch einen gravierenden Makel, den es mangelt an jedweder Kritik oder Reflexion zur Kolonialherrschaft. Stattdessen wird das heroische britische Empire und dessen Überlegenheit der aufrührerischen Bevölkerung gegenüber mit stereotypen Darstellungen glorifiziert.

Kritik: Andy Mieland

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