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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als die Mutter von Annie (überraschend gut: Caity Lotz aus der MTV-Serie „Death Valley“) und Nichole (Agnes Bruckner) verstirbt, liegt es an den beiden ungleichen Schwestern sich, gemeinsam mit ihrer Cousine Liz (Kathleen Rose Perkins), um deren Nachlass zu kümmern. Da Annie jedoch wenig Angenehmes mit ihrer Kindheit in Verbindung bringt, lässt sie sich nur mit Mühe zu einem Besuch des mütterlichen Begräbnisses überreden. Als sie nach reiflichem Überlegen zum Hort ihrer Jugend zurückkehrt, ist ihre Schwester Nichole bereits wie vom Erdboden verschluckt. Nachdem am selben Abend auch noch Liz verschwindet, dauert es nicht lange bis Annie diese beiden Fälle mit merkwürdigen Vorgängen in ihrem ehemaligen Zuhause in Verbindung bringt. Ein blindes Medium (überzeugend: Haley Hudson) und ein einsiedlerischer Polizist (eindrucksvoll, jedoch leider zu kurz eingesetzt: Casper Starship Troopers Van Dien) sind die Einzigen, die ihren Beobachtungen Bedeutung beimessen und sie bei ihrer Suche unterstützen.

Kritik

Just another story of a haunted room, in a haunted house…in an American suburb

Das sogenannte Haunted-House-Genre ist eine äußerst beliebte Unterkategorie des Horrorfilms, die ihren Popularitätshöhepunkt - wie so viele andere Horrorvariationen - in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrtausends feiern konnte. In dieser Periode sorgten Filme wie „The Legend of Hell House“, „The Amityville Horror“, „The Shining“ und „Poltergeist“ für Angst und Schrecken unter den Kinobesuchern. Diese Produktionen setzten durch ihre düstere, meist an einen einzigen Ort gebundene Atmosphäre, ihren gemächlich konstruierten, jedoch nie abreißenden Spannungsbogen und ihre ungemein effektiven Schockszenen neue genretechnische Maßstäbe. Im Laufe der 90er und Anfang der 00er Jahre folgten in regelmäßigen Abständen weitere Geisterhaus-Streifen, wie die Remakes von „House on Haunted Hill“, „13 Ghosts“ und „The Haunting“, welche jedoch lediglich die Motive ihrer Vorbilder in die Moderne versetzten und an vorgeblich aktuelle Sehgewohnheiten anpassten, ohne das Genre an sich nachhaltig weiterzuentwickeln. Erst Anno 2007 warf eine Ultra-Low-Budget-Produktion mit dem klingenden Titel „Paranormal Activity“ die bisher geltenden Rahmenbedingungen - die Wahl altehrwürdiger (Herren-)Häuser als Setting und die Konzentration auf ruhige, spannungsgeladene Kamerafahrten - über Bord und verlegte den Haunted-House-Horror erfolgreich in ein Vorstadthäuschen, welches nur durch die Linse einer Handkamera eingefangen wird. Eben diese, durchaus atypische Schauplatzwahl kombiniert Nicholas McCarthy, in seinem ersten Langspielfilm „The Pact“, mit einigen der zuvor genannten klassischen Spielarten des Genres, zu einem ambitionierten, aber alles in allem auch etwas langatmigen und unausgegorenen Heimkinoerlebnis.

Das wiederum liegt zu einem Großteil sicherlich an der allzu genretypischen Story des Streifens. „The Pact“ spult munter ein Haunted-House-Klischee nach dem anderen herunter, ohne dabei qualitativ wirklich aus der Masse ähnlich gearteter Werke hervorzustechen. Auf den plötzlichen Todesfall in der Verwandtschaft, folgt die Rückkehr in die verhassten Räumlichkeiten der Kindheit, woraufhin sich seltsame Ereignisse zu häufen beginnen, erste Personen verschwinden und auch ein, mit der Geisterwelt in Verbindung stehendes, Medium nur mehr das pure Böse feststellen kann. Dieses wiederum hat seinen Ursprung in der dunklen Familiengeschichte der Titelheldin und kann somit auch nur von dieser in die Schranken gewiesen werden.

Die Grundstory von „The Pact“ basiert im Großen und Ganzen auf einem gleichnamigen Kurzfilm, welchen Regisseur und Drehbuchautor Nicholas McCarthy im Jahr 2011 veröffentlicht und kurz darauf für diese Spielfilmfassung adaptiert hat. Dementsprechend häufig entsteht beim geneigten Betrachter auch der Eindruck, dass der Streifen, trotz seiner knackigen Laufzeit von knapp 90 Minuten, immer noch zu zäh und inhomogen von der Mattscheibe tropft, um spannungstechnisch an diverse - mittlerweile mehrere Jahrzehnte alte - Haunted-House-Produktionen anschließen zu können.

Zu Gute halten muss man „The Pact“ jedoch, dass der Horrorfilm, dank einer stimmungsvollen musikalischen Untermalung und einer gelassen wirkenden Kameraführung, mit einer angenehm altmodischen Gruselatmosphäre aufwartet. Außerdem kann die schmale Darstellerriege rund um die 25jährige, schauspieltechnisch beinahe jungfräuliche Caity Lotz, die den gesamten Streifen im Grunde alleine trägt, durchwegs überzeugen. Trotzdem lockt man mit einem Film, der sich beinahe ausschließlich auf ausgetretenen Pfaden bewegt, über weite Strecken viel zu wenig Handlungsfortschritte anzubieten hat und mehr als einmal um Haaresbreite am Prädikat einschläfernd langweilig vorbeischlittert, niemanden mehr hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervor. Dafür ist die Dichte an überdurchschnittlichen Direct-To-DVD-Horror-Produktionen einfach zu hoch.

Fazit

Nicholas McCarthy, der die Grundidee von „The Pact“ bereits 2011 in einem gleichnamigen Kurzfilm verarbeitet hat, ist ein partiell unterhaltsamer Geisterfilm gelungen, der jedoch auch etliche vermeidbare Schwächen offenbart. Einer stimmigen Bildsprache, passenden musikalischen Untermalung und idealen Hauptrollenbesetzung stehen eine äußerst langatmige Inszenierung, wenige wirkliche Haunted-House-Momente und das unleugbare Gefühl gegenüber, lediglich einen aufgeblasenen 30-Minüter zu verfolgen.

Kritik: Christoph Uitz

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