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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Parker plagt eine Vergangenheit voller Gewalt. Wenn die junge Frau am Abend ihre Augen schließt, ist an Schlaf nicht zu denken. Zu viele Dämonen machen ihr das Leben zur schlaflosen Hölle. Also wendet sie sich an einen Psychotherapeuten – wieder ein Mal. Sie müsse sich ihren Dämonen stellen, sagt der. So weit, so gut. Doch wie kann sie ihren „Boogeyman“ besiegen? Schritt für Schritt nähern sich die beiden einander und ihren Ängsten an… doch in den Tiefen unserer selbst lauert unvorstellbares Grauen.

Kritik

Gesehen auf dem Hard:Online Film Festival 2022

The Parker Sessions ist das Spielfilmdebut von Regisseur und Drehbuchautor Stephen Simmons (hier als Stephen King Simmons, wohl als Hommage an den berühmten Schriftsteller angelegt), der zuvor schon einige Kurzfilme schrieb wie inszenierte. Dieser in Schwarz-Weiß gehaltene Independent-Film kann im weitesten Sinne als Kammerspiel bezeichnet werden. Zwar gibt es einige Außenaufnahmen und der Handlungsort wechselt auch mal, im Kern handelt es sich jedoch um ein Zweipersonenstück, dessen überwiegender Part entweder in einer Praxis bzw. einer Wohnung stattfindet.

Die Praxis ist die von Psychotherapeut Robert (Danny James, Osombie). Dieser empfängt zunächst wenig interessiert die junge Parker (Rachell Sean), die unter schweren Schlafstörungen aufgrund immer wiederkehrender Albträume leidet. Gelangweilt kritzelt Robert Zeichnung auf seinen Block, anstatt sich Notizen zu machen und speist seine Patienten mit oberflächlichen Floskeln ab. Doch Parker bietet ihm Paroli, provoziert ihn scheinbar sehr bewusst mit schnippischen Stichellein und entlarvt ihn schnell seiner Überheblichkeit. Zudem, aber das weiß nur das Publikum aufgrund einiger Rückblenden, scheint sich ihm nicht die volle Wahrheit zu sagen. Parker will zwar seine Hilfe, spielt aber dennoch ein falsches Spiel mit ihm. Was steckt also wirklich dahinter?

Obwohl The Parker Sessions es gerade einmal auf eine schlanke Laufzeit von 73 Minuten bringt, ist sein größtes Problem leider seine „Überlänge“. Ja, richtig gelesen. Und das in einer Zeit, in der es kaum noch Spielfilme zu geben scheint, die nicht die 120 Minuten Marke knacken. Wie kann das sein? Es ist vielleicht der bisherigen Karriere von Stephen Simmons geschuldet, der wie bereits erwähnt ausschließlich Kurzfilme realisierte. In diesem Format wäre dieses Projekt viel besser aufgehoben. Entweder das, als Teil eines Anthology-Films oder als Folge von Geschichten aus der Gruft. Ein Kurzfilm lag hier zwar nicht zu Grunde, trotzdem fühlt sich The Parker Sessions genauso an: Wie ein Kurzfilm, der auf eine spielfilmtaugliche Länge aufgeblasen wurde. Gibt es ja häufiger. So zieht sich der Plot an einigen Stellen zu sehr und tritt unnötig auf der Stelle, ohne dass es der Effizienz zuträglich wäre. Auf etwa die Hälfte der Laufzeit reduziert würde er vermutlich viel besser funktionieren – eventuell sogar richtig gut, da erheblich knackiger auf den Punkt sein können.

Denn The Parker Sessions hat schon seine Vorzüge. Die beiden Hauptdarsteller machen eigentlich einen ganz guten Job, ein paar schöne Bildern findet Stephen Sommers zuweilen und der Weg hin zur garstigen Pointe ist nicht uninteressant. Im Finale wird es dann sogar richtig derbe. Sollte es der Film tatsächlich auf den offiziellen deutschen Markt schaffen, die FSK würde sicherlich nur aufgrund der letzten Minuten hitzig diskutieren. Das ist schon alles recht okay – es ist einfach dieses verflixte Format-Problem. Der Film ist einfach wie im falschen Körper. Nochmal: Mach den deutlich kürzer, reduziere ihn auf das Wesentliche, das würde das viel, viel besser funktionieren. Das reicht dann eben nicht für Spielfilmlänge, aber gerade im Horror-Bereich ist das Anthology-Konzept ja immer gerne genutzt. In Kombo mit ein oder zwei ähnliche gelagerten Storys, das könnte man sich gut vorstellen. So, auf sich allein gestellt und dafür einfach zu lang für seinen Inhalt, ist eine eindeutige Empfehlung schlicht nicht drin.

Fazit

Inszenatorisch zieht sich dieser sehr kleine Independent-Streifen sehr anständig aus der Affäre, hat eine ganz gute Idee und hat ein richtig finsteres Finale am Start. Der Weg dahin ist zwar interessant, aber tritt zu oft auf der Stelle. Das ein Film mit 73 Minuten schlicht zu lang ist klingt vielleicht absurd, aber es taugt nun mal nicht jedes Skript für einen abendfüllenden Spielfilm. Das liegt hier der Hase im Pfeffer, ansonsten aber gar keine schlechte Visitenkarte.

Kritik: Jacko Kunze

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