Eddie Murphy, der einstige König der Komödie, hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr in den Hintergrund zurückgezogen. Mit Kultrollen wie Beverly Hills Cop, Der Prinz aus Zamunda oder der Nutty Professor-Reihe prägte er die 80er und 90er Jahre wie kaum ein anderer. In den letzten Jahren war sein Schaffen eher sporadisch, mal ein Gastauftritt, mal ein weniger beachteter Film, auch wenn er 2019 überaus stark in Dolemite is my Name zu sehen war. The Pickup ist nun eine weitere Gelegenheit, zu sehen, wie der Comedy-Veteran sich in einer neuen Rolle schlägt. An seiner Seite ist Comedian Pete Davidson, der mit seiner Mischung aus trockenen Witzen und oft raubeinigen Charme mittlerweile ein prominenter Name geworden ist. Ein Star der Instagram-Generation, der in den letzten Jahren zunehmend in Filmen und Serien zu sehen war, wie zuletzt in Riff Raff oder Dumb Money. Jetzt hat er die Gelegenheit, mit einer Hollywood-Legende wie Murphy zu interagieren, eine Konstellation, die für frischen Wind sorgen könnte. Keke Palmer, bekannt aus Nope, vervollständigt den Cast.

In The Pickup treffen wir auf eine klassische Mischung aus Buddy-Action, Heist-Movie und Action-Thriller-Elementen, eine Konstellation, die eigentlich viel Potenzial verspricht. Die Geschichte dreht sich um zwei eher ungleiche Partner, die sich in einem kriminellen Umfeld wiederfinden und versuchen, einen Heist zu überstehen, der weit mehr Komplikationen mit sich bringt, als sie erwartet haben. Eddie Murphy spielt den erfahrenen, aber abgeklärten Mann, der sich in einem chaotischen Abenteuer wiederfindet, während Pete Davidson als naiver, aber entschlossener Partner agiert. Ergänzt wird das Duo von Keke Palmer, die mit einer unerwarteten Wendung in der Geschichte ihre eigenen Ziele verfolgt.

Mit einer angenehmen Laufzeit von rund 90 Minuten schafft es The Pickup, hin und wieder zu unterhalten. Leider ist dies eher die Ausnahme als die Regel. Vieles plätschert vor sich hin, und die Spannung bleibt sprichwörtlich auf der Strecke. Der Film fühlt sich an, als hätte man ein lockeres Drehbuch mit einer dünnen Geschichte, die sich immer wieder nach Belieben zurechtbiegt, um irgendwie voranzukommen. Logik und Kohärenz beiseitegelassen. Dass es hier und da zu Lücken und seltsamen Wendungen kommt, sollte also nicht überraschen.

Ein Highlight sind einige solide handgemachte Actionsequenzen, die vor allem auf den Straßen stattfinden. Hier merkt man, dass der Film sich Mühe gegeben hat, echte Action und Druck zu liefern, auch wenn das R-Rating nicht nachvollziehbar ist. Auf der anderen Seite wird die Action aber auch immer wieder durch die Nutzung von CGI durchkreuzt. Sobald die Computereffekte ins Spiel kommen, wird es schnell offensichtlich, dass die Szenen schlecht inszeniert sind und sie wirken wie ein Überbleibsel aus einem budgetschwachen B-Movie.

Der Cast bekommt eher wenig zu tun und die Charaktere wirken kaum entwickelt, auch wenn hier und da der Versuch stattfindet, Tiefe zu suggerieren. Die Dialoge sind nicht besonders scharf oder witzig, was dazu führt, dass sie fast schon vergessenswert erscheinen. Schade, da alle drei Darsteller die Fähigkeiten hätten hier richtig abzuliefern. Besonders Eddie Murphy wirkt erstaunlich müde und spielt weitgehend auf Autopilot. Wo man in seinen früheren Rollen noch eine bestimmte Energie und eine gewisse Spielwut spürte, bekommt man hier leider nur einen Schatten des einstigen Comedy-Stars zu sehen. Die Chemie zwischen Murphy und Davidson, die den Witz des Films ausmachen sollte, entsteht somit nicht wirklich. Die beiden liefern wenig mehr als fade Dialogzeilen, die den Zuschauer nicht wirklich am Comedy-Nerv packen.