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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Filmproduzent Griffin Mill steht unter Druck- seine letzten Filme waren allesamt Flops, außerdem wird er von einem Unbekannten mit Drohbriefen erpresst. Da Griffin Mill als Produzent entscheidet, welche Filme realisiert werden und welche nicht, hat er viele Feinde, schließlich muss er jede Menge Absagen an Drehuchautoren erteilen. Mill nimmt an, dass der Autor David Kahane hinter den Drohungen steckt. Er arrangiert ein Treffen mit Kahane, es kommt dabei jedoch zum Streit und die Handgreiflichkeit eskaliert. Mit dem fatalen Ergebnis, dass Kahane stürzt und daran verstirbt. In der Hoffnung, ungeschoren davonzukommen, täuscht Mill nun einen Raubüberfall vor. Im Verhör durch Detective Avery streitet er natürlich alles ab. Bei Kahane's Beerdigung lernt er dann dessen Freundin June kennen und eine heiße Liebesgeschichte beginnt. Als die Polizei jedoch eine Zeugin des Mordes präsentiert, scheint die Katastrophe unabwendbar und zu allem Überfluss erhält Mill erneut Drohbriefe. Doch Mill wäre nicht einer der größten„Player“ Hollywoods, wenn sich daraus nicht noch Kapital schlagen ließe...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Filme wie Boulevard der Dämmerung, Die Verachtung, Barton Fink, Mulholland Drive oder aus jüngerer Vergangenheit auch Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) sind neben ihren offenkundigen Geschichten gerade deshalb so reizvoll, weil sie einen Blick auf das eigene Metier werfen und die vordergründig schillernde Traumfabrik auf mal mehr, mal weniger bösartige Weise attackieren. Wenn sich Hollywood im Kino nach und nach selbst zerlegt, ist das für uns im Normalfall überaus faszinierend mitanzuschauen, denn selten genug kommt es vor, dass sich solch ein nach außen hin fehlerloses und auf makellose Oberfläche poliertes System in die Karten blicken lässt. 

Auch The Player von Robert Altman (Short Cuts) ist so eine Art Film, in dem ein kalter Hollywood-Produzent zur Zielscheibe eines frustrierten Stalkers wird, der ihm mysteriöse Morddrohungen schickt. Die Liste der Verdächtigen fällt allerdings nicht gerade überschaubar aus, denn Griffin Mill bekommt jährlich unzählige Vorschläge für potentielle Verfilmungen vorgetragen und meist erteilt er den Autoren umgehend eine Absage, da letztlich nur ein kleiner Teil an Drehbüchern vom Studio akzeptiert wird. Altman wirft in seinem Werk einen mitunter verächtlichen, oftmals aber auch ziemlich unterhaltsamen Blick auf die Filmindustrie sowie große Studio-Systeme, in denen der einzelne Mensch kaum mehr wert ist als das kommerzielle Potential, das er in sich trägt. In The Player kommt Hollywood einem brutalen Haifischbecken gleich, in dem giftige Anfeindungen, neidische Konkurrenz und gierige Machtwünsche zu Korruption und Mord führen, während die falsche Fassade jederzeit zum Schein aufrechterhalten wird. 

Das Drehbuch von Michael Tolkin (The Rapture), das er nach seinem eigenen Roman verfasste, wirft einen pessimistischen Blick auf die Filmindustrie, der heutzutage weitaus weniger satirisch überzogen wirkt als beim damaligen Erscheinen des Films. In einer Gegenwart, in der seelenlose Blockbuster vom Fließband produziert, abstruseste Vorschläge zu überflüssigen Sequels oder Remakes durchgewunken oder Filme aufgrund einer finanziell lukrativeren Altersfreigabe glattgebügelt werden und Regisseure massive Eingriffe von hochrangigen Studio-Bossen in ihre Visionen einfach hinnehmen müssen, wirken die oftmals überspitzten Diskussionen, Verhandlungen und Gespräche in "The Player" längst nicht mehr wie unheilvolle Zukunftsmusik. 

Neben den bissigen Seitenhieben verbirgt sich in dem Film zusätzlich ein düster versponnener Krimi-Plot im Gewand eines nebulösen Film noir, der an Werke eines Alfred Hitchcock (Psycho) oder dessen obsessiven Nachfolger im Geiste Brian De Palma (Dressed to Kill) erinnert. The Player ist mit einigen unvorhersehbaren Entwicklungen gespickt, wirft dem Betrachter immer wieder berühmte Stars vors Gesicht, die entweder fiktive Charaktere oder sich selbst spielen, und kommentiert sich in einigen meta-artigen Szenen immer wieder auf augenzwinkernde Weise selbst, wenn Poster an den Wänden den aktuellen Stand der Handlung aufgreifen oder konstruierte Drehbücher im Film selbst auf die wiederum konstruierte Handlung im eigentlichen Werk verweisen. 

In den gut zwei Stunden der Laufzeit kreist der Streifen zwar hin und wieder etwas selbstverliebt und prahlerisch um sich selbst, doch aufgrund der famosen Regie ist man als Zuschauer gerne Zeuge davon, wie virtuos Altman das alles inszeniert. Berühmt-berüchtigt ist dabei in erster Linie der herausragende Long Take, welcher den Film eröffnet und ohne einen einzigen Schnitt furios in das Filmstudio einführt, unterschiedliche Personengruppen im Wechsel begleitet und mit spritzigen Dialogen aufwartet. Allgemein ist die Kameraarbeit von Jean Lépine ganz hervorragend, macht den Film zu einem optischen Genuss und wird durch die tolle Musik von Thomas Newman gekonnt unterstützt.

Fazit

Satirisch-bissiger Blick auf das Hollywood-System, zynischer Meta-Krimi-Thriller oder schwarzhumorige Komödie. "The Player" von Robert Altman bietet viele Ansätze und Stilrichtungen, die es zu entdecken gilt und ist ein Film, der auf gelungene Weise einen nachhaltigen Einblick dorthin bietet, von wo er selbst entsprungen ist. Hervorragend inszeniert, toll besetzt und nur mit geringen Abnutzungserscheinungen über die volle Laufzeit hinweg ist der Streifen eine klare Empfehlung und für viele zurecht ein gefeierter Klassiker.

Kritik: Patrick Reinbott

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