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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Karim ist ein gutaussehender Dieb, der in Bagdad auf das Ausrauben der Reichen spezialisiert ist, um den Armen mit kleinen Gaben beizustehen. Mit Hilfe von Verkleidung, Witz und Akrobatik dringt er bei einem Fest in den Palast des Sultans ein, wo er sich in die Prinzessin Amina verliebt. Der machthungrige Anwärter um ihre Hand, Prinz Osman, versucht, sie mit einem Zaubertrank für sich zu gewinnen, woraufhin sie in einen tiefen Schlaf fällt. Ein Zauberer schickt Karim auf die Suche nach der "blauen Rose", die Amina wiedererwecken kann. Nach Kämpfen gegen Schlangenbäume, einen unsichtbaren Riesen, einer schönen Hexe und anderen Abenteuern reitet er auf einem fliegenden Pferd in den Tempel der "blauen Rose" ein ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Diese frechen Italiener. Mag man im ersten Moment denken, wird Der Gauner von Bagdad doch nachgesagt, er wäre ein nicht autorisiertes Remake des dreifachen Oscargewinners Der Dieb von Bagdad aus dem Jahr 1940, der wiederum selbst eine (offizielle) Neuverfilmung des gleichnamigen Stummfilmklassikers von 1924 ist. Dank des fast identischen Titels und allem Drum und Dran ein naheliegender Verdacht, ganz so einfach und dreist ist es dann aber doch nicht.

Der Film sucht natürlich nicht zufällig die Nähe zum sehr ähnlichen Namensvetter, das ist schon alles so beabsichtigt und besonders in der ersten Hälfte kann das durchaus als Remake und/oder Kopie durchgehen. Da existieren genügend Parallelen. Betrachtet man jedoch das Gesamt und speziell auch die zweite Filmhälfte wird klar: Hier wird sich munter bei allen nur erdenklichen Inspirationsquellen bedient, sehr offensichtlich und gar nicht erst darum bemüht, dass dies nicht auffällt. Sogar gewollt, denn letztlich gibt man dem Publikum all das, was es hinter dieser Produktion vermuten könnte. Als Grundgerüst sowohl vom Setting wie der Einleitung Motive aus Tausenundeine Nacht, wie es bereits die beiden Verfilmungen vorher machten. Da steckt natürlich auch viel der Robin Hood-Legende drin. Schließlich gibt der über den Umweg Italien kurzzeitig weltberühmt gewordene Sandalen-Muskelmann Steve Reeves (Die letzten Tage vom Pompeji) einen herzensguten, gewieften Dieb ab, der sich exklusiv an den Luxusgütern der versnobten Oberschicht bedient, um den Löwenanteil anschließend unter der bettelarmen Bevölkerung zu verteilen. Steve Reeves wirkt sogar vom ganzen Auftreten wie Errol Flynn auf Steroiden, mit neckischem Schnauzer und lausbübischer Grinsekater-Visage.

Im weiteren Verlauf werden dann noch allerhand andere Bausteine munter mit eingerührt. Als Vorlage diente eigentlich eine chinesische Sage namens Die blaue Blume, die als Objekt der Begierde ja tatsächlich von hoher Relevanz wird. Doch auch sonst ist hier irgendwann einfach alles dabei. Der orientalische Robin Hood in einer chinesischen Geschichte, die immer mal wieder zwischen dem Charme eines tschechischen Märchenfilms und griechisch-mythologischem Abenteuer schwankt, wofür der Hauptdarsteller mit seiner bisherigen Vita natürlich prädestiniert ist. Vermutlich ist das auch der Grund, warum man am Ende kaum noch Berührungspunkte mit den vermeidlichen „Originalfilmen“ findet und unser Held die gewohnten Herkules-Aufgaben rund um 7 Tore zu bewältigen hat. Da schlagen die Bäume gefährlich aus, es gibt Hängebrücken-Wrestling mit einem Unsichtbaren, verführerischen Hexen gilt es zu Wiederstehen und am Ende wird auf einem fliegenden Gaul zur letzten Schlacht im Wolkenkuckucksheim geritten.

Das ist von allem etwas und dementsprechend auch nie wirklich konstant in Qualität und Geschmäckle. Mal naiv und kindisch, mal wirklich recht fantasievoll und kreativ. Hat einerseits dieses italienische Pappmaché-Flair, wiederum aber auch ein richtig schönes Setdesign mit farbenfroher, aufwändiger Ausstattung. Teilweise albern, dann wieder ganz unterhaltsam erzählt, mit einem Hang zur Konfusion. Das ist wirklich kein richtig guter Film und er bietet sehr viel Angriffsfläche, aber irgendwie wächst er einem innerhalb der gut 1 ½ Stunden etwas ans Herz. Er besitzt absolut seine Momente, ist liebevoll gemacht und in seiner bewussten Unentschlossenheit fast schon wieder zielstrebig chaotisch. Sympathisch – und das ist in der heutigen, hochprofessionellen, aber oft belanglosen Filmlandschaft schon sehr viel wert.

Fazit

Ein Film, wie der sonderbare Lieferdienst um die Ecke: Hat Gerichte aus aller Herren Länder auf der Karte, wird aber betrieben von einem Quereinsteiger aus der Region. Eigentlich dürfte das nichts taugen, dennoch ist man mit diesem Kuddelmuddel halbwegs zufrieden. Vielleicht auch, weil sich trotzdem Mühe gegeben wurde und man immer etwas findet, was sich zumindest minimal loben lässt. Ein recht angenehmer, wenn sicherlich auch nicht zwingend notwendiger Zeitvertreib für Nostalgiker einer inzwischen nahezu ausgestorbenen Filmform.

Kritik: Jacko Kunze

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