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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die junge Angela (Olivia Taylor Dudley) ist eine Frau in der blühte ihrer Jahre, bis sie sich auf einer Party eine scheinbar harmlose Verletzung zuzieht. Sie erscheint wie ausgewechselt zu sein, ihr Temperament schlägt zunehmend über die Strenge und Jeder, der ihr zu nahe kommt, scheint plötzlich in Lebensgefahr zu schweben.
Es kommt zu schrecklichen Unfällen und da die Wissenschaft in ihrem Fall an die Grenzen des Verstandes stößt, bleibt dem örtlichen Pfarrer Pater Lozano (Michael Peña), der davon überzeugt ist Angela sei von einem Dämon besessen, nichts anderes übrig, als sich an den Vatikan zu wenden.
Der heilige Stuhl schickt zwei seiner erfahrensten Exorzisten, Vikar Imani (Djimon Hounsou) und Kardinal Bruun (Peter Andersson), um den Fall zu lösen, doch diese müssen schon bald erkennen, dass sie es hier mit einer weitaus düsteren Macht zu tun haben, als zunächst angenommen.

Kritik

Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen, so der US-Amerikanische Philosoph George Santayana. Im Bereich des Horror Genres passt dieses, zugegebenermaßen aus dem ursprünglichem Kontext gerissene, Zitat leider wie die Faust aufs Auge, schließlich sind originelle Ideen im aktuellen Pool der Horror-Schocker rar gesät, immer öfter geht es um ein übergeordnetes Konzept, in dessen Korsett dann folglich ein bekanntes Muster gepresst wird.

Im Falle der letzten 10 Jahre hieß das Wort der Stunde ganz klar „Found Footage“, doch was zu Zeiten von „Blair Witch Project“ 1999 noch in großen Tönen gefeiert wurde und mit „Paranormal Activity“ 2007 sein Revival fand, ist mittlerweile nur noch ein abgedroschenes Konzept.

Wer folglich den Titel „The Vatican Tapes“ zum ersten mal hört, wird daher unweigerlich ein bestimmtes Bild vor Augen haben, um den Look des Filmes zu beschreiben. Zum Glück kann man zumindest in diesem Punkt bereits Entwarnung geben, denn auch wenn der Titel es vermuten lässt, wird hier nur selten mit einer wackeligen Handkamera gearbeitet.

Der neuste Film von Mark Neveldine, der bereits für „Crank“, „Crank2“ und „Gamer“ im Regiestuhl saß, besinnt sich stattdessen auf alte Tugenden, wie es einst „Der Exorzist“ aus dem Jahre 1973 vormachte. Im Kern verfrachtet er das bekannte Setting vom ewigen Kampf von Himmel gegen Hölle, welcher sich im Übertragenen als Kampf um die Seele einer jungen Frau manifestiert, in ein modernes Umfeld.

Leider beginnt der Film an dieser Stelle bereits zu bröckeln, denn in einer Welt der  Smartphones und des Internets wirken viele Details der Geschichte einfach deplatziert. Ein professioneller Exorzist aus dem Vatikan mag zwar noch im Rahmen der Vorstellungskraft liegen, schließlich ist der Glaube an die alten Doktrinen der Kirche vor allem in den ländlichen Gegenden auch heute noch stark verwurzelt, sobald man den ganzen Spaß jedoch in eine Großstadt verfrachtet, scheint das gesamte Setting einfach nur absurd.

Ebenfalls zu kritisieren ist das überraschend ideenlose Drehbuch, womit wir wieder beim Zitat vom Anfang wären, denn nichts was man hier auf der Leinwand zu sehen bekommt, hat es nicht schon in etlicher Form in verschiedensten Vertretern des Genres gegeben und leider auch in weitaus besserer Qualität. Es ist wirklich erstaunlich, aber trotz all dem Verdruss über die Flut an Filmen mit Handkamera und schlechtem Autofokus, hätte solch ein Versatzstück dem Ganzen zumindest einen kleinen Hauch an Originalität verpasst, den man ansonsten über die ganze Laufzeit hinweg schmerzlich vermisst.

Allerdings muss man dem Film zum Enden hin dann doch ein paar Punkte auf der Habenseite zuschreiben, die Effekte sind ganz ansehnlich, das Ensemble liefert eine solide Leistung ab und die 91 Minuten Laufzeit unterhalten den Zuschauer im Grunde dann doch einigermaßen. Im Anbetracht der aktuell laufenden Konkurrenz, wie „It Follows“, „Unknown User“, oder „Insidious 3“, dürfte es der neuste Exorzismus Film jedoch schwer haben ein breites Publikum zu erreichen.

Fazit

„The Vatican Tapes“ ist ein handwerklich solider Genre-Film, der aufgrund seiner Ideenarmut jedoch nicht den Standard erreicht, den man als Horror Fan heutzutage an ein gutes Kino Erlebnis stellt. Bleibt zu hoffen, dass Mark Neveldine bei seinem nächsten Werk wieder selber am Drehbuch sitzt, denn noch mehr Filme nach Schema F dürften für seine Karriere sicherlich nicht allzu förderlich sein.  

Kritik: Sebastian Pierchalla

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