{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

Thembas größter Traum ist es, es eines Tages in die südafrikanische Fußball-Nationalmannschaft zu schaffen. Doch trotz seines Talentes scheinen seinen Chancen nicht gerade gut zu stehen. Er wächst in einem Dorf auf, das nicht nur die Armut, sondern auch die Seuche Aids fest im Griff hat. Als die sorgende Mutter ihren Job verliert und ins ferne Kapstadt zieht, kommt für Themba und seine Schwester Nomtha neben dem schmerzhaften Abschied noch der Ärger über den angeblichen Verwandten Luthano hinzu, der sich um sie zu kümmern verspricht, aber fortan das Geld versäuft und Jahre später den heranwachsenden Jungen vergewaltigt. Als wenn das nicht schon genug des Übels wäre, ist Luthano auch noch HIV-positiv.

Kritik

Nach ihrem Kinodebüt „Malunde“ beschäftigt sich Stefanie Sycholt auch ihrer zweiten Arbeit für die große Leinwand mit den schwierigen Lebensbedingungen südafrikanischer Kinder. Trotzdem oder deswegen scheinen die zahlreichen Alltagsprobleme der jungen Protagonisten in der Handlung nicht weiter von Belang. Der innbrüstige Familienfilm verwendet Themen wie AIDS und die daran gebundene soziale Diskriminierung, Armut und Gewalt lediglich als ein düsteres Gegenstück zu der malerischen Landschaftskulisse. Zusammen gibt das, untermauert von hehrer Ambition und Pathos, einen publikumswirksamen Rahmen für ein Sportlermärchen. Das hat man so und so ähnlich schon unzählige Male gesehen. Nur eben nicht in Afrika. Was lag da für die Produzenten näher, als die alte Retortengeschichte vom Underdog, der wider die Umstände zum Champion wird, einfach nach Südafrika zu verfrachten, pünktlich zur WM? Tja, pünktlich war das Prestigeprojekt nur fast. Und „fast“ heißt voll zu spät. Einen Monat nach Ende der Fußballweltmeisterschaft lief er damals im Kino an. 

Fußballspieler Jens Lehmann lächelt auf den Werbebildern mit dem jungen Hauptdarsteller Nat Singo in die Kamera. Das verklärende Poster gibt eine unangenehme Ahnung davon, was der deutsch-südafrikanische Mix aus Sportlerstory, Sozialdrama und Kinderfilm bereithält. Über die nächsten 108 Minuten folgt ein biederes Freundschaftsspiel, indem Fußball die Lösung für so ziemlich alle Probleme ist. Dass sich mit der WM die sozialen Konflikte und humanitäre Notlage nicht schlagartig in Luft auflösten – hm, wer kann das erklären? Die Verfilmung des gleichnamigen Jugendbuchs des deutsch-niederländischen Autors Lutz van Dijk laviert sich jedenfalls um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den brisanten Themen, die der Plot streift, herum. Und das noch nicht einmal sonderlich geschickt. Fußballtalent Themba träumt davon, zur Nationalmannschaft zu gehören. Davon ist der Junge aus ärmlichen Verhältnissen denkbar weit entfernt. Selbstverständlich gibt Themba nicht auf und trainiert ehrgeizig für die Oberliga. Doch mit seinem brutalen Stiefvater Luthando (Patrick Mofokeng) kommen noch härte Zeiten. Thembas Mutter Mandisa (Simphiwe Dana) muss nach Kapstadt zum Arbeiten. 

Als sie nichts mehr von sich hören lässt, sind der Held und seine Schwester Nomtha (Anisa Mhlungula) auf sich gestellt. Das heißt, fast! Zum Glück gibt es den Trainer John Jacobs (kein Scherz: Jens Lehmann). Der ist ebenso erfolgreich wie er großzügig ist und ebenso großzügig wie er edelmütig ist. Jens Lehmann, Pardon: John Jacobs entdeckt Thembas Team. Dessen bester Spieler Themba entdeckt währenddessen seine Mutter in Kapstadt. The End? Mitnichten. Es folgt eine lange Reihe schrecklicher Erlebnisse. Jedes davon wird didaktisch vorgeführt, als richte sich die Inszenierung an eine Reisegruppe Elendstouristen. Damit keiner von der eiskalt kalkulierten Armutssafari unzufrieden nach Hause geht, wird jedes Problem abgehakt: Entbehrung, HIV, Kindesmissbrauch, Gewalt, Schulden und gesellschaftliche Stigmatisierung. Die Rettung vor alldem sind ausländische Investoren, die mit Geldbündeln winken und proklamieren: „I want You here training Your shitty little heart out.

Fazit

Unfreiwillig sprechen aus dem amateurhaften Drama die Arroganz, herablassende Käufermentalität und das Unverständnis für die Alltagsrealität der südafrikanischen Jugendlichen. Ironischerweise bedeutet der Name des jungen Titelcharakters Hoffnung. Doch die begräbt man besser schnell.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×